Bummelzug fährt bald auf das Abstellgleis

Zentimeterhohe Gleisverwerfungen, Schwellenbrüche und lose Schienenplatten machen die Zugfahrt zu einer wackeligen Angelegenheit.                        Fotos: WOCHE, Klein, KK
  • Zentimeterhohe Gleisverwerfungen, Schwellenbrüche und lose Schienenplatten machen die Zugfahrt zu einer wackeligen Angelegenheit. Fotos: WOCHE, Klein, KK
  • hochgeladen von Walter Schmidbauer

Teile der Radkersburger Bahn sind in einem sehr desolaten Gleiszustand und ohne Sanierung bald nicht mehr befahrbar.

Etwa fünf der insgesamt 30,6 Kilometer langen Strecke von Spielfeld nach Bad Radkersburg müssen zurzeit verbummelt werden. Auf den ausgewiesenen Langsamfahrstellen gilt Höchstgeschwindigkeit 30km/h. Der Grund ist ein sich in katastrophalem Zustand befindlicher Gleiskörper. Vor allem zwischen Bad Radkersburg und Halbenrain sowie Gosdorf und Mureck. Diese Langsamfahrstellen hätten bereits vor zwei Jahren saniert werden sollen.
Auf die Bahn und ihre Benützer kommen einige Probleme zu. Aus 40 Minuten Fahrzeit laut Fahrplan wurden 44 Minuten und auch die werden inzwischen schon „planmäßig“ überschritten. Fahrpläne können nicht mehr gehalten und Schnellbahn-Anschlüsse in Spielfeld werden nicht mehr möglich sein. Armin Klein von der Interessengemeinschaft „Neue Radkersburger Bahn“ befürchtet sogar, dass die Bahnstrecke bald in Halbenrain endet und ein ganzjähriger Schienenersatzverkehr droht. Klein: „Die Bevölkerung würde nicht bloß Unmut zeigen, sondern sich vom öffentlichen Personenverkehr nachhaltig abwenden. Der Qualitätsverlust würde auch bisherige politische Bekenntnisse zum öffentlichen Verkehr ad absurdum führen.“
Überparteilicher Bahngipfel
Dabei wurden in den vergangenen Jahren bereits fünf Millionen Euro in die Strecke investiert. Investitionen, die sich gelohnt haben. Waren es 2007 noch 316 Fahrgäste pro Tag, so sind es jetzt fast doppelt so viel. Der Abgeordnete Anton Gangl dazu: „Die Bahn ist angekommen. Es können die in den letzten Jahren gesetzten Investitionen nicht auf halber Strecke abgebrochen werden. Die Bahn-Infrastruktur ist aufgefordert, die Sanierung durchzuführen.“ Martin Weber weist darauf hin, dass bei den ÖBB schon seit Längerem bekannt sei, was notwendig ist: „Die ÖBB dürfen diese Linie nicht vergessen.“ Sollte es zu keiner Sanierung kommen, möchte Gangl einen überparteilichen Bahngipfel einberufen. Aus dem Büro von Landesrat Gerhard Kurzmann wurde zu diesem Thema verlautbart: „Es gibt Interventionen seitens des Landes Steiermark, die derzeit noch unbeantwortet sind.“
ÖBB-Sprecher Walter Mocnik weiß um die Mängel Bescheid: „Es muss investiert werden. Intern wird aber noch gerechnet, wann was gemacht werden soll. Ohne Sanierung können die Fahrpläne nicht gehalten werden.“ Die Kosten werden von ÖBB-Seite auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt.

Die Langsamfahrstellen könnten innerhalb von drei Wochen ausgebessert werden.

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