Ortsreportage Wildon

Frischer Wind für die Marktgemeinde Wildon

Am 19. April diesen Jahres übernahm Christoph Grassmugg die Funktion als neuer Bürgermeister von Wildon. Mit MeinBezirk.at hat er über seine Wünsche und Ziele für Wildon gesprochen.

• Stellen Sie sich bitte kurz vor, was machen Sie beruflich und was hat Sie in den Gemeinderat verschlagen?

Christoph Grassmugg: Mein Name ist Christoph Grassmugg. Ich bin 42 Jahre alt, verheiratet, Vater einer 9-jährigen Tochter und Eigentümer einer Künstleragentur. Ich halte mich für einen sehr proaktiven Prototypen des gesunden Workaholics aber in den Gemeinderat verschlagen hat mich eigentlich der Gedanke, ich bin es auch meiner Tochter schuldig hier jetzt mit Verantwortung zu übernehmen. Ich war immer schon jemand, der gestalten wollte.

• Was sind die ersten großen Projekte die Sie für Wildon angehen möchten?

Ich habe mannigfaltig große Projekte geerbt. Das sind Projekte von Wildon, die wir peu a peu vorantreiben müssen. Teilweise sind das auch Dinge, die liegen so weit in der Zukunft, dass wir jetzt die Vorarbeiten leisten. Ob das der Hochwasserschutz ist, der jetzt ins Gehen kommen muss, der zweigleisige Ausbau der ÖBB der in Wildon aber auch in anderen steirischen Gemeinden aktuell Thema ist und natürlich die Umfahrung. Da geht momentan das meiste Hirnschmalz und das meiste Herzblut rein.

• Das sind alles sehr langfristige Themen, gibt es akute Aufgaben an denen Sie bereits arbeiten?

Ja, einige. Diese liegen vor allem im Bereich der klassischen Standortpolitik. Aktuell arbeiten wir am Flächenwidmungsplan 1.0 für Wildon. Da geht es in erster Linie darum, vernünftig mit unserer Ressource Boden umzugehen. Wildon hat einen starken Zuzug, wächst dreimal schneller als der Bezirk, was auch der Lage im Grazer Feld geschuldet ist. Hier setzen wir den Schwerpunkt auf Wildon als familienfreundlichen Wirtschaftsstandort. Wir wollen Arbeitsplätze schaffen und Familien in Wildon halten und begrüßen. Dafür müssen wir es schaffen, die Kinderbetreuung von drei bis vierzehn auszubauen. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir an und für sich mit der Kinderbetreuung gut aufgestellt sind, vor allem im Bereich der Volksschule und Hauptschule. Auch Sommerbetreuung ist bei uns gut organisiert und unser Kindergarten hat, bis auf eine Woche, den Sommer über geöffnet. Die Zielsetzung ist allerdings ganz klar, dass wir es mit einer weiteren Betreuungseinrichtung schaffen, kein Kind mehr abweisen müssen.

• Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf liegt Ihnen offenbar am Herzen?

Meine Frau war auch ihr ganzes Leben lang berufstätig und ich sehe es am eigenen Beispiel, welchen Vorteil die Selbstständigkeit hat, wenn man sich das da und dort richten kann. Ich sehe ganz viele junge Frauen, die in hochqualifizierten Jobs oder teilweise auch Akademikerinnen sind und sich dann für Familiengründung entscheiden. Die leben dann in Wildon und müssen für acht oder zwölf Stunden pendeln. Ich sehe ganz viele junge Frauen, die in hochqualifizierten Jobs oder teilweise auch Akademikerinnen sind und sich dann für Familiengründung entscheiden. Die leben dann in Wildon und müssen für acht oder zwölf Stunden pendeln. Da sehe ich einen ganz klaren Schwerpunkt darin, für diese Teilzeitbereiche ein entsprechendes Angebot zu bieten. Wer heute 12 Stunden in Graz arbeitet und in Wildon lebt, kann in Wildon ohne Probleme 20 Stunden arbeiten und wird dafür mit mehr Lebensqualität und mehr im Börserl belohnt.

• Haben Sie bei all den Projekten schon Gelegenheit gehabt, sich in der neuen Funktioneinzugewöhnen? Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat?
  

Ich setze mich ja als Wirtschaftsbund Obmann und 1. Vizebürgermeister von Wildon seit Jahren für ein fortschrittliches und lebenswertes Wildon ein. In meiner neuen Funktion als Bürgermeister habe ich mich als erstes dafür eingesetzt, als Gemeinde noch stärker in den Servicecharakter zu gehen, das ist auch unserer Größe von knapp 6000 Einwohnern geschuldet. Grundsätzlich ist es gut angelaufen, auch wenn es hier und da Schwierigkeiten gibt, aber das hindert mich nicht daran weiter zu machen, weil ich an Wildon glaube. 

• Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

In der Gemeindepolitik sehe ich es so, dass man den Betrachtungszeitraum für alles ein bisschen länger gestalten muss. Wir arbeiten hier jetzt nicht nur für das Jetzt sondern müssen bereits für die übernächste Generation denken. Daher wünsche ich mir für die Gemeinde verstärkt einen Konsens zu finden, statt nur Kompromisslösung. Ganz generell freue ich mich aber auch auf die vielen hohen Vereinsjubiläen die Wildon heuer begehen kann. Da gibt es dieses Jahr viel zu feiern.

Festlichkeiten in Wildon

Die Gemeinde Wildon hat ein aufregendes Jahr vor sich. Nicht nur wurde Wildon heuer vor 850 Jahren (1173) erstmals namentlich als Altwildon erwähnt, auch zahlreiche Vereine feiern 2023 hohe Jubiläen und spannende Veranstaltungen sind geplant. Die Schloßbergbühne hat beispielsweise goldenes Jubiläum, der SV Wildon feiert 75-jähriges Bestehen und die Freiwillige Feuerwehr Wildon gar schon 150 Jahre. Alles gute Gründe zum Feiern – aber auch die Landjugend Wildon ist schon gut beschäftigt mit der Vorbereitung ihrer Musikveranstaltung "Rock am Teich" in der Gruam Neudorf.

Bereits bis in den Herbst hinein sind diverse Veranstaltungen fixiert und so ist in diesem Jahr sicher für jeden etwas dabei.

Hier geht's zu den Betrieben:

• Freiwillige Feuerwehr
• Steiermärkische Sparkasse
• Hereschwerke GmbH
• Wildoner Schlossbergbühne
• Cafe-Pizzeria Marktstüberl Wolfgang Draxler
• Marktgemeinde Wildon
• Accdur Fenstertechnik
• MR Bau GmbH