Attraktive Jobs
Wie sich Arbeitgeber am Arbeitsmarkt beliebter machen

Studierende sehen bei der Jobsuche das Gehalt als wichtigsten Faktor an. Doch die betriebliche Unterstützung der Work-Life-Balance kann die Entscheidung durchaus noch beeinflussen. | Foto: pixabay
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Durch fehlende Arbeitskräfte wird es immer wichtiger, dass sich Betriebe den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern als besonders attraktiv präsentieren. Aber selbst kleine Maßnahmen können helfen das Firmen-Image aufzuwerten.

STEIERMARK. Ob Klein- oder Großunternehmen, mittlerweile spüren mehr und mehr Betriebe die Auswirkungen des Fachkräftemangels. So wird der Arbeitsmarkt immer mehr zum Arbeitnehmermarkt.  Denn nun suchen sich die Betriebe nicht mehr die Fachkräfte aus, sondern oftmals umgekehrt. Die weniger werdenden gut ausgebildeten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind nun in der Position sich zwischen mehreren Jobangeboten für ihre Traumstelle zu entscheiden. Doch wie sieht so eine Traumstelle heutzutage eigentlich aus? Universum, der Employer Branding Konzern der Jobbörse StepStone hat dazu im Jahr 2022 eine Studie veröffentlicht.

Studienergebnisse

Für die 10.000 befragten Studierenden von 33 verschiedenen Unis und Hochschulen ist der wichtigste Faktor bei der Jobsuche das Gehalt. So würden Studenten bei ihrem Einstieg in die Arbeitswelt ein durchschnittliches Jahresbruttogehalt von 39.400 Euro erwarten. Bei Studentinnen seien es jedoch rund 17 Prozent weniger. „Der monetäre Bereich ist in Österreich nach wie vor sehr dominant und gerade in Zeiten des Arbeitnehmermarktes scheint es am einfachsten für Unternehmen, an der Gehaltsschraube zu drehen, um schnell Talente zu gewinnen", erklärt Daniel Hauser, Talentmanager bei Universum. "Langfristig betrachtet bringt eine solche Bewegung aber sehr viel Unruhe in den Talentmarkt und ich empfehle, das Gehalt als Hygienefaktor zu sehen und sich auf die restlichen Attribute zu fokussieren“, empfiehlt der Experte. Denn für die kommenden Generationen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern spielt auch die Work-Life-Balance eine große Rolle.

Für Studierende spielt das Einstiegsgehalt bei der Jobsuche eine sehr große Rolle.  | Foto: unsplash
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Gehalt ist nicht alles

Die beliebtesten Arbeitgeber Österreichs sind große Unternehmen wie Microsoft, RedBull oder Siemens, oft weil eben genau diese ihren Angestellten durch ihr großes Budget viele Vorteile zur Verfügung stellen können. Zu diesen zählen Dienste wie ein großzügiger Schwangerschafts- und Elternurlaub, firmeneigene Kinderbetreuung oder sogar geförderte Weiterbildungsprogramme während der Arbeitszeit. Auch Angebote wie wöchentliche Yoga- oder Entspannungskurse, Team-Events, ergonomische Arbeitsplätze oder allgemeine Maßnahmen zur Stressreduktion sind in solchen Betrieben längst keine Seltenheit mehr.
Großbetriebe haben die Möglichkeit massiv in die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiterinnern und Mitarbeiter zu investieren, aber selbst in kleineren Dimensionen versuchen immer mehr Betriebe ihren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gute Bedingungen zu schaffen. So auch in der Steiermark, wo Unternehmen für ihre Bemühungen sogar das steirische Landeswappen erhalten haben.

Ein Gemeinschaftsraum wie eine Küche in der Arbeitsstätte werten das Arbeitsklima deutlich auf. | Foto: unsplash
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Mit kleinen Schritten zur Zufriedenheit

Obwohl die beeindruckenden Angebote großer Unternehmen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besonders überzeugen, können auch kleine Maßnahmen für mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz sorgen. "Dinge wie ein Obstkorb, oder eine Schüssel mit Snacks mögen unbedeutend wirken, aber sie haben durchaus einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden der Beschäftigten", so die Arbeitsmedizinerin Claudia Enichlmair. "Auch das Vorhandensein einer Betriebsküche oder eines Aufenthaltsraumes für die Angestellten können das Arbeitsklima verbessern. Das fördert den Austausch untereinander und sogar das gesamte Kommunikationslevel der Arbeitsstätte".

Betriebsausflüge, egal ob Ein- oder Mehrtagesausflüge, seien ebenfalls eine gute Möglichkeit die Zufriedenheit der Beschäftigten zu steigern. Jedoch sollten diese nicht all zu oft stattfinden. Einmal im Jahr sei hier vollkommen ausreichend. Laut Enichlmair ist auch die Entscheidungsfreiheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein ausschlaggebender Faktor. "Das gilt für Bürogestaltung aber auch für Sicherheitsausrüstung. Die Möglichkeit sich das Schuhwerk, die Kleidung, den Mund- oder sogar den Hörschutz selbst auszusuchen kann viel bewirken. Nicht jeder mag die gleichen Dinge, durch diese kleine Maßnahme können Betriebe den Beschäftigten zeigen, dass sie ihnen nicht egal sind", erklärt die Arbeitsmedizinerin.

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