Hate Crime in Leoben
Unbekannte Täter beschädigten Regenbogenfahne
Bislang unbekannte Täter beschädigten eine vor einem Gebäude der Montanuniversität Leoben gehisste Regenbogenfahne. Zwischen 2. und 4. Mai zerrissen die Unbekannten die Fahne und versuchten sie anzuzünden. In der Steiermark wurden im Vorjahr mehr als 600 solcher sogenannten „Hate Crime“-Straftaten erfasst.
STEIERMARK/LEOBEN. Die Regenbogenfahne der Montanuniversität Leoben war erst vergangenen Montag auf einem Fahnenmast am Universitätsgelände als Zeichen für Toleranz gehisst worden. Kurz darauf, in der Zeit zwischen 2. und 4. Mai, beschädigten noch unbekannte Täter diese Regenbogenfahne indem sie die Fahne zerrissen und versuchten sie in Brand zu setzen. Diese Sachbeschädigung dürfte laut Polizei unter den Begriff der „vorurteilsmotivierten Straftaten“, der sogenannten „Hasskriminalität“, fallen.
Die Ermittlungen laufen
Auf dem betroffenen Fahnenmast stellte die Polizei den Aufkleber einer Studenteninitiative, die den Coronamaßnahmen kritisch gegenübersteht, fest. Ob Mitglieder dieser Studentenverbindung in Zusammenhang mit der Tat stehen ist bislang unklar. Die polizeilichen Ermittlungen laufen.
Hinweise zur Tat bitte telefonisch an die Polizeiinspektion Erzherzog Johann Straße Leoben unter 059133/6392.
Religion, Herkunft oder sexuelle Orientierung
Bei „vorurteilsmotivierten Straftaten“ und „Hasskriminalität“ (Hate Crime) handelt es sich um gerichtlich strafbare Handlungen, die aufgrund der tatsächlichen oder vermeintlichen Gruppenzugehörigkeit des Opfers oder des Tatobjekts, welche die Täter:innen ablehnen, vorsätzlich begangen werden. Neben vielen anderen Motiven wie beispielsweise Religion oder Herkunft zählt auch die sexuelle Orientierung zu einem der geschützten Identitätsmerkmale.
Geschützte Identitätsmerkmale:
AlterBehinderung
Geschlecht
Hautfarbe
Religion
Nationale bzw. ethnische Herkunft
Sozialer Status
Weltanschauung
Sexuelle Orientierung
Hasskriminalität in der Steiermark
Seit geraumer Zeit legt die Polizei in ihrer Aus- und Weiterbildung ein besonderes Augenmerk auf die Thematik „Hate Crime“. Zudem werden derartige Delikte seit dem Vorjahr auch in der jährlichen Kriminalstatistik ausgewiesen. Demnach gab es in der Steiermark im vergangenen Jahr insgesamt 622 solcher Straftaten, wobei sich in 32 Fällen das Vorurteilsmotiv auf die sexuelle Orientierung zurückzuführen ließ.
Weitere Informationen zu „Hate Crime“ in Österreich findest du auf der Homepage des BMI.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.