In die Berg bin i gern
Friedliches Almleben am Grasberg
Vom Lichtenegg in Hinterwildalpen führt der Weg zunächst auf einer Schotterstraße und später als gut markierter Waldsteig bergwärts.
Ein gewaltiger Felsstein am Weg erinnert an den mächtigen Felssturz im Jahr 1977, der als gewaltiges Naturereignis zum Glück keine Opfer forderte.
Mit schönen Blicken hinunter auf Wildalpen gelangt man zur Holzbrücke, dem Jungfernsprung:
Der Sage nach floh einst eine Schwoagerin vor einem zudringlichen Reiter über die Schlucht, dem sogenannten Jungfernsprung, der Reiter stürzte bei der Verfolgung samt Pferd in die Schlucht.
Links geht es nun über den steilen Kirchensteig direkt auf den Grasberg, wo das Jungvieh vom Grabenbauern und Hollinger aus Landl den Almsommer bis Anfang September verbringt.
Die großzügig mit Gras und Almkräutern bewachsene Weidefläche duftet nach Freiheit - Latschen, Almrausch, Bergkraut, Schottenblume, Steinnagerl, wilder Thymian und Eisenhut strahlen um die Wette!
Eine Hüttenrast tut gut und den Steinmarkierungen Richtung Grasbergeck folgend gelangt man nach einer halben Stunde Gehzeit vorbei an Hochmoorresten am Lackenstein auf das Grasbergeck.
Das Gipfelkreuz auf 1.673 Meter bietet einen wunderbaren Panoramablick ins Gesäuse, Hochschwab, Großer Geiger, Brandstein, Buchberg und Hochkar.
Bergeinsamkeit und Stille genießen lässt sich angesichts der nahenden tierischen Gesellschaft nicht so ganz umsetzen - denn 6 neugierige Ochsen verlangen ungeteilte Aufmerksamkeit und erhoffen sich Salz und Kleie - ein Apfelbutzen muss auch genügen!
Nach der friedlich verlaufenden Begegnung mit dem neugierigen Almvieh geht's zurück zur Grabenbauernhütte, wo der nicht markierte Weg hinter der Almhütte hinunter zum Weißgraben führt.
Im „weißgewaschenen“ Bach voller Kalkgestein werden die Trinkvorräte mit kostbaren, eiskalten Bergwasser aufgefüllt und rund 45 Minuten später ist die Eisenerzerhöhe mit dem Marienmarterl erreicht.
Auf dem alten Saumweg über die Eisenerzerhöh` gehen heute noch Wallfahrergruppen von der Eisenerzer Liebfrauenkirche nach Wildalpen und weiter nach Mariazell.
Am Weg zurück ins Tal hat ein unliebsamer Baumbewohner, der Borkenkäfer deutliche Spuren im Wald hinterlassen. Abgestorbene Fichtenbäume ragen wie mahnende Zeugen in den Himmel und erinnern an die Vergänglichkeit jeder Schönheit.
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