Initiative "Mein Wirt"
Eine Imagepolitur für die Gastronomie

Initiative "Mein Wirt": unser zweiter Stammtisch fand im Sporthotel Grabner in Kapfenberg statt. Hauptthema Nummer eins: Wunsch nach einer Imagekampagne.

BRUCK-MÜRZZUSCHLAG. Ort der Geselligkeit, der Gemeinschaft, der Kommunikation, aber selbstverständlich auch Ort des Genusses: Unsere Gastronomiebetriebe sind so viel mehr als nur Wirts- oder Gasthäuser. Und genau deshalb haben wir uns als MeinBezirk.at bzw. mit unseren Zeitungen, Woche Mürztal und Woche Bruck, unseren Wirtinnen und Wirten im Bezirk verschrieben – wollen die Herausforderungen und Probleme gemeinsam diskutieren und Lösungsansätze generieren.

Das haben wir auch bei unserem zweiten Wirte-Stammtisch gemacht. Dieses Mal fand er in Kapfenberg im Sporthotel Grabner statt. Gastronominnen und Gastronomen und auch Unternehmerinnen und Unternehmer, Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaftskammer, aber auch von der Leaderregion Mariazellerland-Mürztal lieferten sich einen regen Austausch mit konkreten Lösungsansätzen.

"Akzeptanz ist enden wollend"

Thema Nummer eins an diesem Montagnachmittag war das von den meisten Wirtinnen und Wirten unseres Stammtisches aufs Tapet gerufene Image-Problem der Gastronomie. "Die Akzeptanz unseres Berufsbildes ist enden wolllend", betont etwa Franz Friessnegg vom Restaurant Schicker in Kapfenberg. "Die Image-Schieflage ist das größte Problem, warum wir keine Arbeitskräfte bekommen", meint Bettina Kohlhofer von der Jassingalm in Tragöß-St.Katharein.

Christian Kuttner (Kuttner Pflege und Arbeitsvermittlung), Cornelia Izzo (Da Maurizio in Bruck) und Maria Hell (LAG Mariazellerland-Mürztal). | Foto: Hofbauer
  • Christian Kuttner (Kuttner Pflege und Arbeitsvermittlung), Cornelia Izzo (Da Maurizio in Bruck) und Maria Hell (LAG Mariazellerland-Mürztal).
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Bei vielen Bewerbern spiele bei der Auswahl der Lehrstelle neben dem Verdienst auch der Name des Betriebes eine große Rolle wie Unternehmer Dietmar Pucher aus Bruck aus eigener Erfahrung zu erzählen weiß.

"Sorgen für schöne Momente"

Dabei sei ein Job in der Gastronomie "einer der schönsten überhaupt", wie Haubenkoch Andreas Krainer vom Restaurant Krainer in Langenwang betont. "Wir sind es, die für die schönen Momente sorgen. Und was gibt es Schöneres, als einem Gast ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern", so Krainer weiter. "Wo bekommst du so schnell ein Feedback auf deine Arbeit wie in der Gastronomie", ergänzt Alfred Grabner vom Sporthotel, der auch Obmann der Fachgruppe Hotellerie in der Wirtschaftskammer Steiermark ist.

"Alles wird schlecht gejammert"

Man müsse sich aber auch an der eigenen Nase nehmen und selber anfangen, positive Stimmung zu verbreiten, betont etwa Cornelia Izzo vom Da Maurizio in Bruck, die auch ÖVP-Landtagsabgeordnete ist. "Alles wird immer schlecht gejammert", fährt sie mit ihren Worten fort. Jede Krankenschwester müsse am Wochenende arbeiten, auch eine Verkaufsmitarbeiterin gehe nicht vor acht Uhr am Abend nach Hause, ergänzt dazu Krainer: "Aber in keiner Branche werden die Arbeitszeiten so schlecht geredet wie in der Gastronomie."

Bettina Kohlhofer (Jassingalm in Tragöß-St.Katharein) im Gespräch mit anderen Stammtisch-Teilnehmerinnen und Teilnehmer.  | Foto: Hofbauer
  • Bettina Kohlhofer (Jassingalm in Tragöß-St.Katharein) im Gespräch mit anderen Stammtisch-Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
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"Arbeiten muss was wert sein"

Wichtig sei, dass beispielsweise Aushilfen oder Menschen, die sich etwas dazuverdienen möchten und nach 18 Uhr arbeiten, steuerlich bevorzugt werden, fordert Kaltrina Behrami-Gerxhaliu vom San Marco in Leoben und Kapfenberg-Apfelmoar. "Arbeiten lohnt sich für viele nicht mehr. Wer arbeitet, muss belohnt werden", betont Gerxhaliu. Es gebe nicht viele Menschen, und um diese müsse man kämpfen.

Auch was das Dazuverdienen bei Pensionisten betrifft, müsse etwas getan werden. "Wenn dann die erste Nachzahlung kommt, gibt's oft Furchtbares. Man zahlt dann teilweise mehr zurück, als man bekommen hat", erzählt Erwin Fuchs, Regionalstellenobmann der Wirtschaftskammer Bruck-Mürzzuschlag.

Eines hat der zweite Wirte-Stammtisch gezeigt: Die Gastronomie braucht eine Imagepolitur – und genau dafür sind wir, die Woche, der richtige Partner. Liebe Leserinnen und Leser, Sie dürfen gespannt sein!

Hier gibt es alle Berichte rund um unsere Initiative 'Mein Wirt'

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