Murau
"Nicht-Ausbau" der S 37 wird scharf kritisiert
Verkehrsclub ÖAMTC und Wirtschaftsbund Murau sehen erhöhte Unfallgefahr.
MURAU/MURTAL. Die Entscheidungen für einen "zurückgestutzten" Ausbau der S 36 (Murtal Schnellstraße) und den Nicht-Ausbau der S 37 (Klagenfurter Schnellstraße) sorgen für Kritik beim Automobilclub ÖAMTC. "Vor allem in punkto Verkehrssicherheit sind diese Schritte kritisch zu sehen. Das zeigt auch die Unfallstatistik klar", sagt Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung.
Weniger Unfälle
Der ÖAMTC begründet das mithilfe der Statistik: "Nur rund 16 Prozent der Unfälle außerhalb des Ortsgebietes passieren im Asfinag-Netz, während 84 Prozent im Landes- und Gemeindestraßennetz zu verzeichnen sind", heißt es dort. Zudem sei auch die Unfallschwere im hochrangigen Netz vergleichsweise geringer. Konkret: Zwischen Scheifling und St. Veit kamen demnach seit 2015 bei 283 Unfällen 17 Menschen ums Leben.
"Nicht akzeptabel"
Die Schlussfolgerung des ÖAMTC: "Das Autobahn- und Schnellstraßennetz erweist sich als sicherer als das niederrangige Netz. All diese Aspekte müssen einem bewusst sein, wenn man Straßenprojekte einfach absagt." Bezüglich S 36 kritisiert der ÖAMTC, dass man den neuen Plänen zufolge auf Pannenstreifen verzichten will. "Es ist nicht akzeptabel, dass bei einer Evaluierung von jahrelang geplanten Straßenbauprojekten auf Verkehrssicherheit wenig Rücksicht genommen wird", sagt Wiesinger. Zum S 36-Faktencheck
Enttäuscht und verärgert
Der Wirtschaftsbund Murau zeigt sich ebenfalls enttäuscht über den "Nicht-Ausbau" der S 37. "Es ist völlig unverständlich, dass der Ausbau der S 36 nun in einer reduzierten Form und der Ausbau der S 37 gar nicht kommen soll", sagt Obmann Albert Brunner. Auf Anfragen im Ministerium seien zudem keine fachlichen Argumente für die Entscheidung genannt worden. Auch für den Wirtschaftsbund gehe es um Verkehrssicherheit.
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