Natürlicher Kreislauf des Lebens
Die letzte Ruhe am Baumfriedhof

In Österreich gibt es die Erdbestattung und die Urnenbeisetzung. Somit findet man entweder die letzte Ruhe im Sarg in einem Grab oder man lässt sich einäschern. In Knittelfeld gibt es jetzt zusätzlich die Möglichkeit der Baum- oder Naturbestattung. 

KNITTELFELD. Kerzen, Blumengestecke und ein Grabstein neben dem anderen. Genau so sieht ein Friedhof aus. Jedoch haben sich in den letzten Jahren auf Basis der traditionellen Erd- und Feuerbestattungen alternative Formen für die letzte Ruhe entwickelt. Beispielsweise entstand in Knittelfeld ein Baumfriedhof und die Möglichkeit einer Naturbestattung.

Der Baumfriedhof wurde feierlich von Bürgermeister Bergmann, Pfarrer Rudolf Rappel (röm.-kath.), Pfarrerin Ulrike Drössler (evang.) und einigen Gemeinderatsmitgliedern eröffnet. Anfang Juli können hier die ersten Naturbestattungen stattfinden.  | Foto: Julia Gerold
  • Der Baumfriedhof wurde feierlich von Bürgermeister Bergmann, Pfarrer Rudolf Rappel (röm.-kath.), Pfarrerin Ulrike Drössler (evang.) und einigen Gemeinderatsmitgliedern eröffnet. Anfang Juli können hier die ersten Naturbestattungen stattfinden.
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Naturbestattung am Baumfriedhof

Diese Art der letzten Ruhe ist nachhaltig, da die Asche in einer biologisch abbaubaren Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt wird. Alternativ kann man seine Überreste auch auf der Streuwiese verteilen lassen. Somit gibt es keine Grabpflege für die Angehörigen und der Mensch wird in den natürlichen Kreislauf der Natur rückgeführt. Unabhängig von Konfession oder Weltanschauung gewinnen diese Arten der Bestattungen immer mehr an Bedeutung. 

"Es ist eine neue Art der Beisetzung, die pflegeleicht ist. Ich glaube, es gibt immer mehr Bedarf an Naturbestattungen."
Harald Bergmann, Bürgermeister Knittelfeld

Platz zum Trauern

Auf einer 900 Quadratmeter großen, parkähnlichen Anlage wurden elf unterschiedliche Bäume gepflanzt. Der Weg durch den Baumfriedhof wurde in einer liegenden Acht angelegt. "Es symbolisiert die Unendlichkeit und somit das ewige Leben. Nach dem christlichen Verständnis geht der Staub zur Erde zurück. Das wird mit dieser Naturbestattungsmethode gewährleistet", erklärt Pfarrer Rudolf Rappel

Der Weg ist in Form einer liegenden Acht angelegt und symbolisiert somit das Zeichen der Unendlichkeit. | Foto: Julia Gerold
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In einer biologisch abbaubaren Urne wird die Asche bei einem Baum beigesetzt. "Man wird eingeäschert und vergraben. Die Urne wird aber in rund sechs Monaten von der Natur abgebaut", erklärt Bergmann. Wie bei normalen Erdbestattungen dürfen auch hier die Hinterbliebenen am Grab bzw. beim Baum Abschied nehmen. Vor Ort befindet sich ein Pavillon, in dem sich ein elektronischer Lageplan befindet.

Die Bio-Urne wird bei den Baumen vergraben. Sie wird innerhalb von rund sechs Monaten von der Natur abgebaut. | Foto: Julia Gerold
  • Die Bio-Urne wird bei den Baumen vergraben. Sie wird innerhalb von rund sechs Monaten von der Natur abgebaut.
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Niedrige Kosten

Nebenan befindet sich eine 100 Quadratmeter große Wiese. Hier wird die Asche der Verstorbenen auf Wunsch verstreut. Dabei handelt es sich um eine besondere Form der Naturbestattung ohne Grablegung. Das Besondere an diesem Baumfriedhof: Die Pflege von den "Grabstätten" obliegt der Natur und den Mitarbeitern des Friedhofs. Die Angehörigen haben somit keinen Aufwand und bekommen trotzdem einen Ort zum Trauern. Ein weiterer positiver Aspekt ist auch der Preis. Für die Bestattung wird nur einmal eine Rechnung gestellt. 

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