Eurofighter-Trainings
Kritik an Bundesheer: "Nicht sehr sensibel"

Die Eurofighter trainieren ab Montag zwei Wochen im Überschallbereich. | Foto: Bundesheer
2Bilder
  • Die Eurofighter trainieren ab Montag zwei Wochen im Überschallbereich.
  • Foto: Bundesheer
  • hochgeladen von Stefan Verderber

Der Überschallknall bei den anstehenden Eurofighter-Trainings könnte ukrainische Flüchtlinge traumatisieren. Murtaler fordert spezielle Warnhinweise.

MURTAL. Die Murtalerinnen und Murtaler sind es bereits gewohnt: Wenn die Eurofighter von Zeltweg aus zu Überschall-Trainings aufbrechen, kann es manchmal etwas lauter werden. Bei den anstehenden Übungsflügen zwischen 25. April und 6. Mai wird das ebenfalls wieder der Fall sein. 

Heikles Thema

Allerdings ist das Thema dieses Mal etwas heikler. Tausende Flüchtlinge aus der Ukraine befinden sich derzeit im Land und für diese könnte vor allem der obligatorische Überschallknall traumatisierend wirken. "Gerade in dieser Zeit ist das wirklich alles andere als sensibel", kritisiert ein Murtaler, der namentlich nicht genannt werden möchte. Seine Familie hat selbst Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen und berichtet: "Vor allem die kleineren Kinder sind noch sehr schreckhaft. Da sind plötzliche, laute Geräusche äußerst kontraproduktiv."

Die Feuerwehr hat bereits im März großflächig auf Sirenenproben hingewiesen. | Foto: Foto Fischer
  • Die Feuerwehr hat bereits im März großflächig auf Sirenenproben hingewiesen.
  • Foto: Foto Fischer
  • hochgeladen von Stefan Verderber

Maßnahmen des Heeres

Das Bundesheer setzt zwar generell Maßnahmen zur Lärmreduktion, nimmt dabei aber nicht speziell Rücksicht auf ukrainische Flüchtlinge. "Wir fliegen in großer Höhe, damit der Überschallknall möglichst nicht hörbar ist. Und generell machen wir das nicht zweimal am selben Ort", erklärt Major Martin Baierer von Kommando Luftraumüberwachung im Verteidigungsministerium. "Zudem kündigen wir vorher an, in welchen Gebieten es dazu kommen kann." Gemacht wird das auf der Facebook-Seite des Bundesheeres - möglich ist das allerdings nur kurz vor dem Überschallknall, da es zuvor mit der Flugsicherung koordiniert werden muss.

Feuerwehr hat informiert

Informiert über die Lärmbelastung sind außerdem umliegende Gemeinden und Behörden, die diese Informationen an die Bürger weitergeben. Für den besorgten Murtaler ist das zu wenig: "Auch die Feuerwehr hat es geschafft, vor der samstäglichen Sirenenprobe eine großflächige Warnung auszusprechen - das wird wohl auch beim Bundesheer funktionieren ..."

Info
Die Überschallgeschwindigkeit beginnt bei rund 1.200 km/h. Nähert sich ein Eurofighter dieser Geschwindigkeit, kommt es zu Stoßwellen am Flugzeug. Diese können am Boden als Überschallknall wahrgenommen werden.
Die Lautstärke ist unter anderem abhängig von Flughöhe, Geländestruktur und Wetterlage.

Mehr zum Thema:

Samstägliche Sirenenprobe ist kein Grund zur Sorge
Erste Flüchtlinge sind in der Region angekommen
Die Eurofighter trainieren ab Montag zwei Wochen im Überschallbereich. | Foto: Bundesheer
Die Feuerwehr hat bereits im März großflächig auf Sirenenproben hingewiesen. | Foto: Foto Fischer
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.