S 36-Faktencheck
"Neue Auflagen" sind gar nicht so neu

Die ursprünglichen Pläne für die S 36 werden großteils auch umgesetzt. | Foto: Kratzer ZT GmbH
4Bilder
  • Die ursprünglichen Pläne für die S 36 werden großteils auch umgesetzt.
  • Foto: Kratzer ZT GmbH
  • hochgeladen von Stefan Verderber

Straßenpläne, die jetzt als neu kommuniziert werden, sind teilweise bereits seit Jahren so geplant.

MURTAL. Der Straßenausbau im Murtal wird weiterhin hoch emotional diskutiert. In diesem Zusammenhang hat eine Aussendung der Grünen Steiermark über den Lückenschluss der S 36 zwischen Judenburg und St. Georgen für einige Verwirrung gesorgt. Die Rede ist dort etwa davon, dass die neue Straße "nur mehr abgespeckt" errichtet werde.

"Neue Auflagen"

Verkehrssprecher Lambert Schönleitner (Grüne) zählt zudem einige "neue Auflagen" auf, die beim Ausbau berücksichtigt werden: "Im Falle der Realisierbarkeit wird es keine durchgehenden, unnötigen Pannenstreifen geben, um den Bodenverbrauch zu minimieren", heißt es etwa. Angeführt werden auch drei Unterflurtrassen, "damit möglichst viel Grünfläche bleibt", sowie ein durchgehendes Tempolimit von 100 km/h.

Bereits geplant

Bei genauerem Hinsehen sind die Auflagen allerdings alles andere als neu. Die Straßenbaugesellschaft Asfinag musste das Projekt bereits im Jahr 2013 umplanen, da sich die ursprünglich angedachte Variante durch den Falkenberg als unrealisierbar erwiesen hatte. Seitdem war der vierspurige, bestandsnahe Ausbau bereits in dieser Form geplant. Die drei Unterflurtrassen (Rothenthurm, St. Peter, Wöll) waren bereits einkalkuliert, das Tempolimit von 100 km/h sowieso. Ein solches gilt bereits am neuen Abschnitt zwischen St. Georgen und Scheifling. Lediglich die Pannenbuchten statt des durchgehenden Pannenstreifens könnte man als neu betrachten. Das wird auch von der Asfinag so bestätigt.

Lambert Schönleitner: Müssen besonders vertraglich planen. | Foto: Kulic
  • Lambert Schönleitner: Müssen besonders vertraglich planen.
  • Foto: Kulic
  • hochgeladen von Stefan Verderber

"Genau ansehen"

Auch Lambert Schönleitner räumt auf Rückfrage ein, dass einiges davon bereits so geplant war. "Wir orientieren uns jetzt an der neuen Variante. Wichtig ist, dass besonders Klima- und Anrainer-verträglich geplant wird. Das muss man sich auch im Rahmen der UVP nochmal genau ansehen." Kritik gibt es seitens Nationalrat Wolfgang Zanger (FPÖ): "Wenn nun nur Pannenbuchten und nicht Pannenstreifen umgesetzt werden, dann stellt sich die Frage der Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit."

Für Klarheit gesorgt

"Negative Folgen", sieht Zanger auch hinsichtlich der Absage des S 37-Projektes zwischen Scheifling und St. Veit (Kärnten). Auch dieser Abschnitt galt eigentlich schon seit Jahren als nicht realisierbar. "Aber es waren immer Begehrlichkeiten da, deswegen wurde hier für Klarheit gesorgt", sagt Schönleitner. Keine Freude damit hat Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk: "Infrastrukturprojekte wie die S 37 abzusagen, droht die Abwanderung in den Regionen Murau und Murtal zu verschärfen."

Mehr zu dem Thema:

S37 kommt nicht, A9-Ausbau bei Wildon ist gestoppt
S 36 ist wieder auf Schiene
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Diese beiden lieben ihren Beruf: Manuela Sopa (l.) und Mirjam Plattner (r.) sind beide Krankenschwestern. | Foto: RegionalMedien
3

Interview zum Tag der Pflege
Krankenpflege aus reiner Leidenschaft

Der Tag der Pflege und der Muttertag fallen dieses Jahr auf den 12. Mai. Grund genug, um zwei diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen, die ebenfalls Mütter sind, bei ihrem Job im LKH Murtal zu besuchen. MURTAL. Im LKH Murtal arbeiten 174 Pflege(fach)assistentinnen und -assistenten sowie 455 Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger. MeinBezirk.at hat zwei diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerinnen zum Interview getroffen. Manuela Sopa arbeitet seit 2012 auf...

  • Stmk
  • Murtal
  • Julia Gerold
Anzeige
Schlüsselübergabe vom Vorstandsdirektor der Ennstal Wohnbaugruppe Wolfram Sacherer (2.v.l.) an die Verantwortlichen in der Gemeinde und Diakonie sowie Betreuer für das neue Wohnheim in Neumarkt. | Foto: Anita Galler
5

Baureportage
Diakonie eröffnet Heim für Jugendliche in Neumarkt

Vergangenen Freitag wurde mit der Wohngemeinschaft Meranerweg eine sozialpädagogische Einrichtung der Diakonie für Kinder und Jugendliche von 10 bis 18 Jahren ihrer Bestimmung übergeben. NEUMARKT. In Neumarkt eröffnete die Diakonie ein Heim für Jugendliche. Zuvor waren die Kinder bzw. Jugendlichen in der Bräuergasse in einer Wohngemeinschaft untergebracht. Damit wurde den Jugendlichen ein Lebensraum außerhalb ihrer Familien geschaffen. Die Gründe, warum diese nicht mit ihren Familien unter...

  • Stmk
  • Murau
  • Anita Galler

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.