Corona-Verdachtsfall
"Um mich habe ich mir keine Sorgen gemacht"

Die mobilen Teams des Roten Kreuzes kommen zur Abklärung. | Foto: Symbolbild: RK
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Ein Corona-Verdachtsfall aus dem Murtal schildert aufregende Tage.

MURTAL. 48 Stunden banges Warten hat eine Murtalerin vergangene Woche hinter sich gebracht. Sie war ein Corona-Verdachtsfall, der sich schlussendlich nicht bestätigt hat. Trotzdem möchte sie in der aktuellen Aufregung rund um das Thema lieber nicht namentlich genannt werden.

Symptome

Die 46-Jährige war im Februar mit ihrem Lebensgefährten im Urlaub auf Bali (Indonesien). Das alleine wäre noch kein Problem gewesen. Allerdings gab es bei der Hin- und Rückreise jeweils eine Zwischenlandung in Singapur. Und das wurde anschließend zum Problem. Die Murtalerin ist nämlich kurz nach ihrer Rückkehr krank geworden, hatte Fieber, Husten und weitere Symptome, die teilweise auch auf das Coronavirus hinweisen.

„Sie sind Verdachtsfall“

„Ich wollte dann zu meinem Hausarzt. Davon wurde mir aber abgeraten. Ich sollte das zuerst über das Gesundheitstelefon abklären“, erzählt sie. Nach mehreren Abklärungen zwischen Hausarzt, Amtsarzt, Gesundheitsamt und Gesundheitstelefon hieß es schließlich: „Sie sind ein absoluter Verdachtsfall.“

Abklärung

Vergangene Woche sollte die Murtalerin dann zur endgültigen Abklärung nach Graz gebracht werden. Gleichzeitig wurden allerdings die mobilen Dienste des Roten Kreuzes eingeführt, deshalb konnte das zu Hause erledigt werden. „Ein junger Mann ist gekommen und hat unter strengem Sicherheitsabstand und mit einem Schutzanzug einen Rachenabstrich durchgeführt“, erzählt die 46-Jährige. Das Prozedere war nach zehn Minuten beendet.

Banges Warten

Dann hieß es 48 Stunden warten, bis der Befund eintraf. In der Zwischenzeit ist auch ein Absonderungsbescheid der BH Murtal eingetrudelt. Dieser besagt, dass die betroffene Person ihren Wohnsitz nicht verlassen dürfe und andere Personen meiden solle. Bei Nichtbeachtung drohe eine Verwaltungsstrafe.

Man macht sich Gedanken

Was macht man in Quarantäne? „Mir ist es nicht wirklich gut gegangen, deshalb wäre ich ohnehin daheim geblieben“, schildert die Murtalerin. „Aber man macht sich so seine Gedanken. Wenn sich der Verdacht wirklich bestätigt, mit wie vielen Menschen habe ich Kontakt gehabt und so weiter.“ Zudem sei das Umfeld natürlich stark betroffen. „Um mich selbst habe ich mir keine Sorgen gemacht. Eher um ältere Familienmitglieder, Verwandte und Freunde, mit denen ich ständig in Kontakt war. Diese Dinge haben mich am meisten beschäftigt“, berichtet die 46-Jährige.

Test negativ

„Aber ich habe mir immer eingeredet, dass der Test negativ ausfällt ...“So war es dann auch. Am Freitag, 48 Stunden nach der Abklärung, kam der erlösende Anruf der Bezirkshauptmannschaft. Der Verdacht einer Corona-Infizierung hat sich nicht bestätigt. „Die Erleichterung war natürlich sehr groß“, sagt die Murtalerin, „auch bei allen anderen in der Familie und im Bekanntenkreis.“
Den Umgang mit dem Virus sieht die Murtalerin jetzt etwas anders: „Man muss schon viel Geduld haben. Aber es war ja auch noch alles relativ neu.“ Und zumindest hat sie jetzt 30 Atemschutzmasken vorrätig.

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