Murtal/Lavanttal
Vier Gemeinden gegen die Mautflüchtlinge
Entlang der Obdacher Bundesstraße wird erneut ein Lkw-Fahrverbot gefordert. Mit Tunnelsperre gibt es eine weitere Herausforderung.
MURTAL. "Wir befürchten, dass der Verkehr jetzt wieder ansteigt", sagen vier Bürgermeister, die sich zu einer Allianz gegen Mautflüchtlinge zusammengeschlossen haben. Im Vorjahr wurde eine Petition gegen die Öffnung der Obdacher Bundesstraße zwischen Weißkirchen und Bad St. Leonhard für den Schwerverkehr gestartet. Jetzt haben die Ortschefs Ewald Peer (Weißkirchen), Peter Bacher (Obdach), Manfred Führer (Reichenfels) und Dieter Dohr (Bad St. Leonhard) ein Ergebnis und eine Forderung.
Forderung
Über 2.000 Unterschriften wurden für das Vorhaben gesammelt. "Wenn wir das Thema aktiver vorantreiben hätten können, wären es noch mehr geworden", sagt Manfred Führer und erinnert damit an Corona-Einschränkungen. Die Listen werden jetzt gemeinsam mit der Forderung nach einem Lkw-Fahrverbot auf der Strecke an die Länder Kärnten und Steiermark sowie die Bezirkshauptmannschaften Wolfsberg und Murtal übermittelt.
Zwei Fronten
Die Gemeinden setzen sich für ein Lkw-Fahrverbot ab 7,5 Tonnen mit Ausnahme von Ziel- und Quellverkehr ein. "Wir haben nichts gegen die Lastwägen an sich, wir haben aber ein Problem mit Mautflüchtlingen", erklärt Ewald Peer, der derzeit gleich an zwei Fronten kämpft. Auch über das Gaberl wird ein ganzjähriges Lkw-Fahrverbot gefordert. Peer: "Wir haben gesehen, dass es in Liezen funktioniert - warum geht es dann bei uns nicht?"
Messungen
Auf der Kärntner Seite der Strecke wurden zuletzt Verkehrsmessungen durchgeführt. "Das war aber genau im Lockdown, da werden keine realistischen Zahlen herauskommen", glaubt Dieter Dohr. Auf der betroffenen Bundesstraße gab es zuletzt ohnehin ein Stückwerk an Verordnungen. "Wir wollen jetzt eine Dauerlösung", fordert Peter Bacher.
Tunnelsperre
Bald kommt ohnehin eine weitere Herausforderung in dieser Angelegenheit auf die Gemeinden zu: Ab Ende Mai/Anfang Juni wird der Umfahrungstunnel in Obdach saniert. Während dieser Zeit bleibt der Tunnel zwar einspurig befahrbar, es wird aber ein Lkw-Fahrverbot geben. "Wir werden das vor allem im Ortszentrum rigoros kontrollieren müssen", kündigt Bacher an. Ein generelles Fahrverbot würde sich auch deshalb anbieten. Die vier Gemeinden halten dennoch fest: "Der Ziel- und Quellverkehr ist für die Wirtschaft im Lavanttal und im Murtal wichtig." Allerdings seien die Bürger trotz der Umfahrungsmaßnahmen entlang der Strecke zu sehr durch den Verkehr belastet.
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