KOMMENTAR
Ein Ablaufdatum ohne Ablaufdatum

Jeden Tag werden Millionen Tonnen an Lebensmitteln vernichtet. Das sollte weder moralisch noch im Hinblick auf die Umwelt weiterhin kritiklos hingenommen werden. Abgesehen vom enormen Ressourcenverbrauch und dem Energieaufwand wird dadurch auch unsere CO2-Bilanz nicht besser. Die Verschwendung von Lebensmitteln ist nur ein trauriges Beispiel für viele Fehlentwicklungen in unserer Wohlstandsgesellschaft. Freilich ist bei vielen Lebensmitteln eine Kennzeichnung notwendig, damit der Konsument keine verdorbenen Waren in den Einkaufskorb packt. Aber jeder von uns hat die Möglichkeit, die Waren vor dem Verzehr auf ihre Genießbarkeit zu überprüfen. Sehen, riechen, schmecken, also Augen, Nase und Zunge sind im Prinzip sehr verlässliche Sinne, wenn es darum geht, Lebensmittel auf ihre Genusstauglichkeit zu checken. Uns Konsumenten verbietet niemand, das Ablaufdatum in Eigenverantwortung infrage zu stellen. Leider ist das in den Geschäften nicht so. Sie müssen sich an die Gesetze und Vorschriften halten und abgelaufene Waren vernichten, anstatt sie gratis an Bedürftige zu verschenken. Die meisten dieser Produkte wären auch nach dem Ablaufdatum noch zum Verzehr geeignet. Hier ist wieder einmal der gesunde Hausverstand gefragt, der aufgrund der zunehmenden Fremdbestimmung in unserem Alltag immer mehr Leuten abhanden kommt. Man verlässt sich einfach auf das, was einem vorgegeben wird und schaltet das eigene Hirn aus. Eine gefährliche Entwicklung, die sich leider auf allen Ebenen breitmacht, vor allem durch die Digitalisierung.

Diesen Beitrag finden Sie auch in der Print-Ausgabe Ihrer WOCHE Murtal und Murau.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.