Aus für Impfpflicht
"Wirbel stand in keiner Relation zum Nutzen"
Die endgültige Abschaffung der Corona-Impfpflicht stößt bei Politik und Ärztevertretern in der Obersteiermark auf große Zustimmung. Stattdessen soll auf ein "vernünftiges Miteinander" gesetzt werden.
OBERSTEIERMARK. Die Corona-Impfpflicht hat es nie wirklich gegeben - und jetzt wurde sie auch noch abgeschafft. Klingt zwar komisch, wurde am Donnerstag aber so von der Regierung entschieden. Die von Beginn an umstrittene Maßnahme ist also endgültig Geschichte, es wird keine Strafen geben.
"War abzusehen"
In der Obersteiermark wird diese Nachricht durchwegs positiv aufgenommen: "Das war abzusehen. Der Wirbel, den die Impfpflicht ausgelöst hat, stand in keiner Relation zum Nutzen. Die Leute haben ja über nichts anderes mehr geredet", sagt Bürgermeister Harald Bergmann (SPÖ, Knittelfeld). Seine Stadtgemeinde will trotzdem weiterhin auf die freiwillige Basis setzen und Kampagnen in Zusammenarbeit mit Vereinen durchführen.
"Hat polarisiert"
"Die Impflicht ist Gott sei Dank nicht mehr notwendig - deshalb ist die Entscheidung gut. Ich bin nach wie vor sehr dafür, dass sich die Menschen impfen lassen, aber eine Pflicht ist nicht mehr sinnvoll. Das Thema hat zuletzt nur noch polarisiert."
Manuela Khom, Landtagspräsidentin (ÖVP, Murau)
"Ich befürchte, dass es noch immer zur Gefährdung von Mitarbeitern in sensiblen Bereichen kommen kann", sagt Landtagsabgeordneter und Bürgermeister Bruno Aschenbrenner (ÖVP, St. Marein-Feistritz). Auch er will in seiner Gemeinde weiter auf ein niederschwelliges Angebot sowie ein "vernünftiges Miteinander" setzen.
Zugung, der gut tut"
"Man weiß, dass ich ein großer Befürworter der Impfung bin, aber vielleicht ist die Abschaffung der Impfpflicht sogar ein Zugang, der uns gut tut", sagt Bezirksärztesprecher Günther Hirschberger (Bruck-Mürzzuschlag).
"Es könnte sein, dass man jetzt sogar mehr Menschen zur Impfung bewegt, da der Druck herausgenommen wird und das die teilweise extremistischen Lager entschärft. Dass sich nun die leichteren Virusvarianten durchsetzen, liegt zu einem guten Teil auch an der Impfung. Wir müssen weiter aufklären und die Menschen mit Argumenten überzeugen."
Günther Hirschberger, Bezirksärztesprecher
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