Interview Marlene Svazek

Lehrgang "Fachkraft frühe Kindheit" im Pinzgau

Im Pinzgau startet der zweijährige Lehrgang "Fachkraft frühe Kindheit" – dieser solle dem Fachkräftemangel in der Elementarpädagogik entgegenwirken. Die BezirksBlätter sprachen zu diesem Thema exklusiv mit der Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ).

PINZGAU.  Im Pinzgau startet heuer erstmals der zweijährige Lehrgang "Fachkraft frühe Kindheit". Durch ihn sollen dem Personalmangel in der Elementarpädagogik entgegengewirkt und bestehende Fachkräfte in diesem Bereich entlastet werden, so die Aussage der Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ), die für das Ressort Elementarbildung und Kinderbetreuung zuständig ist. Redakteurin Sarah Braun sprach exklusiv mit Marlene Svazek über den Lehrgang und die damit verbundenen Potentiale, die sich dadurch für den Pinzgau ergeben sollen.

Ansturm auf den Lehrgang ist groß

"Dass die Nachfrage für diesen Lehrgang im Bezirk sehr groß ist, haben die beiden Informationsveranstaltungen gezeigt – 60 Interessierte haben daran teilgenommen, obwohl die Ausbildung auf 25 Teilnehmer beschränkt ist. Daher wird es sicherlich nicht der letzte Lehrgang im Pinzgau gewesen sein, denn Fachkräfte im Bereich der Elementarpädagogik zu haben, ist für die Region extrem wichtig. Schon allein deshalb, weil die Ausbildung der Bafep (Bildungsanstalt für Elementarpädagogik) nicht in der Hand des Landes Salzburg liegt", erklärte die Landeshauptmann-Stellvertreterin im Gespräch.

Schritte für die Zukunft setzten, um Personal zu entlasten

Dass der Personalmangel in der Elementarpädagogik in den nächsten Jahren gravierend sein wird, bestätigte Marlene Svazek gegenüber den BezirksBlättern: "Bis 2030 werden im Bundesland Salzburg zwischen 1.100 und 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Elementarpädagogik fehlen. Vor allem bei der Betreuung der unter Dreijährigen braucht es dringend mehr Personal." Der Lehrgang "Fachkraft frühe Kindheit" werde im Land Salzburg vervierfacht, um das bestehende Personal zu entlasten, versichert die Landeshauptmann-Stellvertreterin.

Arbeit und Kinderbetreuung vereinen

"In meiner Brust schlagen zwei Herzen", betonte Marlene Svazek im Gespräch – dies bedeute, dass sie zum einen möchte, dass Familien die Möglichkeit haben, ihre Kinder unter drei Jahren daheim zu betreuen, verstehe aber zum anderen, dass es sich für viele Familien finanziell einfach nicht ausgeht, wenn ein Verdienst längere Zeit wegfalle. "Um Letzteres möglich zu machen, freut es mich besonders, dass es den Lehrgang ‚Fachkraft frühe Kindheit‘ nun vermehrt im Bundesland geben wird", sagte Svazek zufrieden. Blicken wir noch einmal auf den Pinzgau – hier leisten die Gemeinden laut Marlene Svazek im Bereich der Kinderbetreuung sehr gute Arbeit, in der letzten Zeit seien auch einige Kinderbetreuungseinrichtungen erweitert, beziehungsweise neu errichtet worden – das sei ein guter Schritt in die richtige Richtung.

Zuzug verstärkt Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen

"Im Allgemeinen sind die Betreuungsmöglichkeiten im Pinzgau sehr gut. Lediglich der Betreuungsbereich der unter Dreijährigen ist ausbaufähig", sagte Marlene Svazek. Sie ergänzt: "Einzig die Stadtgemeinde Saalfelden sticht heraus, hier ist der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen sehr groß, was vor allem daran liegt, dass Saalfelden einen enormen Zuzug hat. Diesen Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen zu decken, geht natürlich nicht von heute auf morgen – hier wird sich die Infrastruktur dementsprechend in den nächsten Jahren verändern müssen, erste Schritte dahingehend wurden bereits umgesetzt", informierte Marlene Svazek abschließend im Gespräch mit Redakteurin Sarah Braun.

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