Wahlarzt-Kosten
In der Steiermark wartet man am längsten auf Rückerstattung
Wer in der Steiermark eine Wahlärztin oder einen Wahlarzt aufsucht, erlebt bei der Kostenrückerstattung oftmals ein blaues Wunder. Insofern als sich diese teilweise über mehr als ein Monat hinziehen kann. Auf diesen Missstand haben die steirischen Neos bereits im Jahr 2020 hingewiesen. Gebessert hat sich seither nur wenig bis nichts.
STEIERMARK. In der Steiermark warten ÖGK-Versicherte bis zu fünf Wochen lang auf die Rückerstattung der Wahlarztkosten. Dies bestätigte zuletzt sogar der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) Andreas Huss. Außerdem deckt sich dieser Umstand auch mit einer aktuellen NEOS-Anfrage im Nationalrat, wonach die durchschnittliche Wartezeit mit vier bis fünf Wochen angegeben wurde.
Für den Gesundheitssprecher der steirischen Neos Robert Reif zeigt das einmal mehr, dass es am System selbst "krankt" und es endlich Lösungen im Sinne der steirischen Patienten braucht: "Trotz mehrmaliger Versprechungen seitens der ÖGK ändert sich seit Jahren nichts an den langen Wartezeiten - egal ob postalisch oder digital. Die Leidtragenden sind jene Steirerinnen und Steirer, die aufgrund des hausgemachten Ärztemangels immer öfter auf Wahlärzte zurückgreifen müssen."
Durchschnittlich 27 Tage
So lange dauert es in der Steiermark im Schnitt, bis die Kosten für einen Wahlarztbesuch rückerstattet werden, und zwar wenn das Ansuchen online eingebracht wurde. Ganze 34 Tage waren es, wenn die Antragstellung postalisch erfolgte. Im Bundesländervergleich findet sich die Steiermark demnach auf den abgeschlagenen Plätzen wieder. Nur in den Ländern der Ostregion (Niederösterreich, Wien, Burgenland) warten die Patientinnen und Patienten noch länger auf die Rückerstattung ihrer Wahlarztkosten.
Diese Daten gehen aus einer aktuellen Anfrage der steirischen Nationalratsabgeordneten Fiona Fiedler (Neos) an das Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz hervor.
Keine Verbesserung
Zuletzt bestätigte auch der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse Andreas Huss, dass es in der Steiermark mitunter zu den längsten Wartezeiten bei der Kostenrückerstattung kommt. Robert Reif sieht sich damit nun in seiner Kritik bestätigt, denn er hat schon im Jahr 2020 auf die unverschämt langen Wartezeiten hingewiesen und gefordert, sämtliche bürokratische Hürden in der Abwicklung von Wahlarztkosten zu identifizieren und gegebenenfalls zu beheben, sodass insbesondere nach einem online eingebrachten Antrag eine schnellstmögliche Rückerstattung der Wahlarztkosten erfolgen kann. Da in den aktuellen Zahlen jetzt keine deutliche Verbesserung sichtbar wurde, erhöhen die Neos den Druck auf die Landesregierung und die ÖGK.
"Die Leidtragenden sind die Steirerinnen und Steirer, denen durch die lange Wartezeit Monat für Monat Geld in der Geldbörse fehlt. Gerade in Zeiten der Teuerung engt das den finanziellen Spielraum vieler Menschen stark ein."
LAbg. Robert Reif
Tirol ist am schnellsten
Österreichweit funktioniert die Wahlarztkostenrückerstattung in Tirol am besten, wo das Geld nach einer online eingebrachten Beantragung innerhalb eines Tages am Konto der Antragstellerinnen und Antragsteller landet. Und genau dorthin müsse sich auch endlich die Steiermark hin entwickeln, erklärt Robert Reif, der besonders mit Blick auf die enorme Bedeutung des Wahlarztsektors auf eine Beschleunigung der Rückerstattungsprozesse in der Steiermark drängt: "Die Wahlarztkosten steigen von Jahr zu Jahr. Das zeigt eindeutig den dringenden Handlungsbedarf, den es in der Steiermark gibt", hofft Reif, dass die Steiermark bald dem Tiroler Vorbild folgen kann und wird.
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