Diagnose Demenz
18 Apotheken als Anlaufstellen in der Steiermark
Das Projekt „Demenzfreundliche Apotheke“ rückt die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und der betreuenden Personen in den Blickpunkt. In der Steiermark agieren 18 Apotheken als Drehscheibe für unterstützende Beratung.
STEIERMARK. Derzeit leiden rund 130.000 Menschen in Österreich an einer Form von Demenz, etwa an Alzheimer. Rund 80 Prozent der Betroffenen werden zu Hause betreut. Die Gestaltung des sozialen sowie räumlichen Lebensumfeldes spielt in der Folge eine wesentliche Rolle in Hinblick auf die Lebensqualität von Menschen mit einer Demenzerkrankung.
Südoststeiermark leistet Pionierarbeit mit "Sorgenetz"
Mit dem Projekt "LEBENDiG - Leben mit Demenz in der Gemeinde" widmeten sich die drei steirischen Gemeinden Feldbach, Fehring und Gnas seit dem Jahr 2021 der Frage, wie Gemeinden zu lebenswerten Orten für Menschen mit Demenz und betreuende Angehörige werden können. Sie bilden gemeinsam ein "Sorgenetz" und forcieren die soziale Teilhabe der betroffenen Personengruppen.
Im Rahmen des Projektes wurde auch ein Fokus auf die Apotheken in den beteiligten Gemeinden gesetzt. "Nachdem das Projekt bereits in Wien, Niederösterreich und Salzburg erfolgreich umgesetzt wurde, war es mir ein Anliegen, dieses auch in der Steiermark in die Apotheken zu holen", erklärt Alexandra Mandl, Vizepräsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, Landesgeschäftsstelle Steiermark. Denn durch die zunehmende Alterung der Bevölkerung seien die steirischen Apothekerinnen und Apotheker auch vermehrt mit Betroffenen und deren Angehörigen konfrontiert.
Apotheken als zentrale Anlaufstellen im Ort
"Apotheken sind niederschwellige, für alle Bevölkerungsgruppen leicht zugängliche Gesundheitseinrichtungen im regionalen Umfeld. Das macht sie zu deinem wichtigen Ort für Beratung und Betreuung und auch für Gesundheitsförderung", hebt Mandl hervor. So betrachten gerade ältere Menschen mit chronischen Erkrankungen und Einschränkungen die Apotheke als wichtige Anlaufstelle, um sich über den Umgang mit der Erkrankung zu informieren und auszutauschen.
Demenz: Schulung für steirische Apotheker
Nach dem Startschuss des Projektes in der Südoststeiermark wurden Mitarbeiter aus insgesamt 18 steirischen Apotheken geschult. Im Zuge der Schulungen beschäftigten sich die Teilnehmenden u.a. mit der Frage, was sich Menschen mit Demenz wünschen bzw. mit welchen speziellen Bedürfnissen sie in die steirischen Apotheken kommen. "Wenn sie selbst kommen, ist es zu allererst einmal wichtig, sich Zeit für sie zu nehmen und vieles einfacher und genauer zu erklären als z.B. bei jugendlichen Kundinnen und Kunden. Außerdem ist es oft wichtig, ausführlich zu erklären, welche Medikamente wofür eingenommen werden müssen. Hier bieten wir auch die Möglichkeit an, Arzneimittel für die Einnahme daheim schon vor Ort einzuteilen", erklärt Mandl.
Wissenschaftliche Projektbegleitung
"Die wissenschaftliche Begleitung durch das Institut für Pflegewissenschaften der Univerisität Wien und Styria Vitalis war für das Projekt wesentlich. Außerdem brachten Angehörige von Demenzpatientinnen - und patienten ihre Erfahrungen ein", erzählt Mandl. In das Projekt involviert war auch die Steirische Alzheimerhilfe, deren Informationsmaterial in allen "Demenzfreundlichen Apotheken" - diese sind als solche durch ein eigenes Logo erkennbar - aufliegt.
Demenzfreundliche Apotheken in der Steiermark
- Apotheke am Grünanger, Graz
- Apotheke zur St. Anna, Graz
- Bahnhof Apotheke, Graz
- Leonhard Apotheke, Graz
- Schutzengel Apotheke, Graz
- Lilien Apotheke, Seiersberg
- Apotheke Weiz, Weiz
- Almenland Apotheke, Passail
- Jacobus-Apotheke, Ilz
- Fux-Apotheke, St. Marein
- Apotheke König "Zur Mariahilf", Feldbach
- Leonhard-Apotheke, Feldbach
- St. Josef Apotheke, Fehring
- Mariahilf Apotheke, Strass
- Apotheke zum Mohren, Bad Radkersburg
- Stadtapotheke Rottenmann, Rottenmann
- Apothekek zur Mariahilf, Trofaiach
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