Beißattacke in Knittelfeld
74-Jährige von Schäferhund angegriffen

Die Beißattacke eines Schäferhundes endete für eine 74-jährige alleinlebende Dame aus Knittelfeld am Dienstag im Krankenhaus | Foto: pixabay: Capri23Auto (Symbolfoto)
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  • Die Beißattacke eines Schäferhundes endete für eine 74-jährige alleinlebende Dame aus Knittelfeld am Dienstag im Krankenhaus
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Am Dienstag kam es in Knittelfeld zum Angriff eines deutschen Schäferhundes auf eine 74-Jährige. Die angegriffene Dame erlitt neben den Bisswunden Knochenbrüche und musste in der Folge notoperiert werden. Polizeiliche Ermittlungen laufen weiterhin.

STEIERMARK/KNITTELFELD. Wie am Mittwochnachmittag bekannt wurde, kam es bereits am Dienstag gegen 11.30 Uhr zu einer Beißattacke eines Schäferhundes auf eine 74-Jährige. Die Frau hatte sich gerade zu einem Spaziergang in die Innenstadt aufgemacht, als sie nur wenige Meter weiter von dem in der Nachbarschaft lebenden Schäferhund angegriffen wurde und am Unterarm verletzt wurde. Die Tochter der Verunfallten wandte sich an die Medien und sprach am Donnerstag auch mit MeinBezirk.at über den Vorfall und die aktuellen Entwicklungen.

Leine und Beißkorb strittig

Wie es genau zu dem Vorfall kommen konnte, ist bislang noch unklar. Während die 70-jährige Hundebesitzerin angab, den Hund angeleint und mit Maulkorb versehen zu haben, weil sie wohl auf dem Weg zur Hundeschule gewesen sei, berichten die Betroffene und ein Zeuge davon, dass weder Leine noch Beißkorb oder die Hundehalterin zum Angriffszeitpunkt in der Nähe gewesen sei. Unter den am Unfall beteiligten Personen steht also Aussage gegen Aussage.

Die Verletzte wird noch immer im LKH Judenburg behandelt | Foto: Julia Gerold
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Die polizeilichen Ermittlungen zu dem Fall laufen noch. MeinBezirk.at gegenüber äußerte sich Polizeiinspektion Knittelfeld am Donnerstagvormittag: "Laut aktuellen Ermittlungen ist der Hund beim Verladen aus dem Auto samt Beißkorb und Leine entkommen, da er sich vermutlich erschrocken haben dürfte. Die Bissverletzungen stammen eindeutig vom Hund. Leider wurde der Vorfall nicht direkt bei uns zur Anzeige gebracht, denn die Verletzte begab sich selbst ins Krankenhaus zur Behandlung. Wir wurden dann vom LKH bzw. der Polizei Judenburg informiert."

Frühere Auffälligkeit des Hundes nicht bestätigt

Auf die Frage, warum die Polizei nicht direkt am Unfallort verständigt worden sei, gibt die Tochter der Verletzten an, habe die Hundehalterin darum gebeten, diese nicht zu informieren – aus Angst, ihr werde der Hund dann weggenommen. Eine weitere Nachbarin fuhr die 74-jährige Verletzte nach dem Vorfall ins LKH Judenburg, wo sie unverzüglich operiert und danach auf der Intensivstation weiter betreut wurde.

Zeugen zufolge habe es der Hund vor allem auf das Gesicht und den Hals der 74-Jährigen abgesehen gehabt, die diese Bereiche mit einer großen Tasche schützen konnte | Foto: Symbolfoto Polizei
  • Zeugen zufolge habe es der Hund vor allem auf das Gesicht und den Hals der 74-Jährigen abgesehen gehabt, die diese Bereiche mit einer großen Tasche schützen konnte
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Wie die Polizei, entgegen bisheriger Berichte und Aussagen der betroffenen Familie, weiters berichtet, habe es nach aktuellem Kenntnisstand bislang noch keinen registrierten Angriff des Hundes mit Personenschaden gegeben: "Es wurde zwar ein Vorfall registriert, dieser zog aber keine Verletzungen nach sich. Die Besitzerin wurde aufgefordert, ein Tollwut-Attest nachzureichen."

Angst in der Nachbarschaft

Wie die Tochter der verletzten Frau berichtet, sei die Verletzte mittlerweile gut beieinander und nicht mehr auf der Intensivstation, habe aber nach wie vor mit körperlichen Schmerzen zu kämpfen – "von der Psyche mal ganz abgesehen. Wenn sie die Augen zu macht, sieht sie immer wieder den Hund, wie er zubeißt. Ich glaube, das wird sie ihren Lebtag nicht vergessen." Auch wegen eines in der Nähe gelegenen Kindergartens mache sich die Familie Sorgen und werde alles dafür tun, "dass der Hund wegkommt", so die Tochter der verunfallten Frau. 

Die Hundehalterin hat sich bei der Familie entschuldigt, die Familie möchte den Hund trotzdem nicht mehr in der Nachbarschaft haben (Symbolfoto).
 | Foto: Pixabay
  • Die Hundehalterin hat sich bei der Familie entschuldigt, die Familie möchte den Hund trotzdem nicht mehr in der Nachbarschaft haben (Symbolfoto).
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Auf die Nachfrage, welche Konsequenzen für Hund und Hundebesitzerin bzw. -besitzer in solchen Fällen folgen können, geben die Behörden an, dass "nach Abschluss der Erhebungen die Anzeige – meist wegen des Verdachts der Fahrlässigen Körperverletzung – an die zuständige Staatsanwaltschaft erstattet, die unter Umständen weitere Verfügungen treffen kann. Zeitgleich erfolgt auch ein Bericht an die zuständige Veterinärbehörde, die ihrerseits Entscheidungen treffen kann."

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