VCÖ-Mobilitätspreis
Acht steirische Verkehrsprojekte sind nominiert

Welche Verkehrsprojekte können heuer überzeugen? Acht Projekte kommen aus der Steiermark, für sie kann bis zum 23. Juli abgestimmt werden. (Symbolfoto) | Foto: ulises varela/Unsplash
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  • Welche Verkehrsprojekte können heuer überzeugen? Acht Projekte kommen aus der Steiermark, für sie kann bis zum 23. Juli abgestimmt werden. (Symbolfoto)
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409 Projekte und Konzepte wurden heuer beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich eingereicht – so viele wie noch nie. In zwölf Kategorien (siehe unten) hat jeweils eine Fachjury die Projekte bewertet, die jeweils besten fünf sind für das Online-Voting nominiert. Die Steiermark ist dabei ganz vorne mit dabei.

STEIERMARK. Unter dem Motto "Zukunft jetzt gestalten!" steht der diesjährige Mobilitätspreis des Verkehrsclub Österreichs (kurz VCÖ) in den Startlöchern. Gesucht werden die besten Projekte, die zukunftsfähige Verkehrssystem im Sinne des Klima- und Umweltschutzes vorantreiben. Aktuell gibt es einen Zwischenstand, sodass das Online-Voting starten kann. "Erfreulich: Acht Projekte aus der Steiermark sind beim VCÖ-Mobilitätspreis nominiert", ruft VCÖ-Sprecher Christian Gratzer alle dazu auf, abzustimmen. 

Die zwölf Kategorien sind:

  1. Mobilitätsmanagement – Arbeits- und Dienstwege, Freizeit und Tourismus
  2. Digitalisierung in der Mobilität
  3. Energie- und Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft
  4. Gesundheit und bewegungsaktive Mobilität
  5. kindgerechtes Verkehrssystem
  6. klimaverträglicher Güterverkehr und Logistik
  7. generationengerechte, sozial inklusive und barrierefreie Mobilität
  8. Mobility as a Service und Sharing
  9. Öffentlicher Verkehr und Mikro-ÖV
  10. Raumordnung, Siedlungsentwicklung und Wohnen
  11. Wissenschaft, Forschung, Ideen und Konzepte
  12. internationale Vorbildprojekte
Unzählige "neue" Mobilitätsformen erobern die Straßen Österreichs. Aber, was hat Zukunft? | Foto: Mobilitätsagentur/Fürthner
  • Unzählige "neue" Mobilitätsformen erobern die Straßen Österreichs. Aber, was hat Zukunft?
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Die Projekte der Nominierten im Detail

  • Frohnleiten – "kindgerechtes Verkehrssystem"

Das hektische Bild in der Rush-Hour im überladenen und unübersichtlichen Schulbereich in Frohnleiten war Ausgangssituation für eine Begegnungszone rund um die Schule. Mittels Umgestaltung der Straße hin zu einem Platz und der Verordnung der betroffenen Straße als Begegnungszone konnte der für die Kinder und die Schule unpassende Kfz-Charakter des Raums genommen werden. Die Zu- und Abfahrt für Schulbusse sowie Anrainerinnen und Anrainer sowie Lehrende mit dem Pkw blieb gewährleistet, die angrenzende Gemeindestraße wurde verkehrsberuhigt, eine Gehsteiglücke geschlossen und der Schulplatz barrierefrei angebunden. 

In Kooperation mit verkehrplus wurde ein Konzept für mehr Sicherheit erstellt. | Foto: verkehrplus
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  • Liezen – "klimaverträglicher Güterverkehr und Logistik"

Der Helrom-Trailer-Wagen nutzt innovative Wagen-Technologie, um die Hindernisse für die Verkehrswende im Güterverkehr zu beseitigen. Das neuartige Güterwagen-System benötigt keine Verladeterminals und ist damit auch für kleine und mittlere Unternehmen attraktiv.
Der Transport ist zuverlässiger als bisherige Angebote im Schienengüterverkehr und bietet eine einfache und CO2-neutrale Alternative für die Zukunft des deutschen und europäischen Warenkreislaufs. Der Wagen ist die erstebarrierefreie Transporttechnologie, die sich sowohl für die Umwelt als auch für die Verlader und Spediteure rechnet. 

Verlagert den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene: der in Liezen gefertigte Helrom-Trailer-Wagen | Foto: Julia Reisinger
  • Verlagert den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene: der in Liezen gefertigte Helrom-Trailer-Wagen
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  • Möderbrugg im Murtal, ADEG Markt Piber, Gernot Piber – "Energie- und Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft"

Der 800 Quadratmeter große ADEG-Markt deckt zwei Drittel des Strombedarfs mit eigenen PV-Anlangen ab. Davon profitieren auch die Kundinnen und Kunden durch die Ladestationen. Darunter sind 4 DC Schnellladepunkte bis 150 kW, 7 AC Ladepunkte, zwei PV-Carports mit 14 Stellplätzen, einer 115 kWp PV-Anlage, 75 kWh Stromspeicher, CO2-Kühlanlage mit Wärmerückgewinnung. Auch eine Outdoor-Lounge für E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrer sowie Lebensmittelautomaten 24/7 zählen dazu.

  • Schladming, Werner Madlencnik – "Energie- und Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft"

Werner Madlencnik ist der österreichische Partner beim zwei Jahre dauernden Erasmus+ Projekt "Re-Cycling", welches von der Regionalregierung der Lombardei initiiert wurde. Das übergeordnete Ziel ist die Wiederherstellung eines gesunden Lebensstils bei Kindern und Jugendlichen. Gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern aus Italien, Frankreich, Deutschland und Mazedonien soll eine Kreislaufwirtschaft durch die Organisation einer Fahrradmesse für Fahrradreparatur und Wiederverwendung von Fahrrädern, inklusive Ausfahrt angeregt werden.

Setzt sich für eine sinnvolle Nutzung und Nachnutzung von Fahrrädern ein: Werner Madlencnik | Foto: Edith Ertl
  • Setzt sich für eine sinnvolle Nutzung und Nachnutzung von Fahrrädern ein: Werner Madlencnik
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  • Grazer Unternehmen "Bikes4Cargo" – "Energie- und Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft "

Das Projekt "Selbstladende E-Lastenräder" des Unternehmens Bikes4Cargo hat zum Ziel, Schwerlastenräder mithilfe eines Photovoltaik-Aufbaus energieautark zu machen. Die aufklappbare PV-Konstruktion wird für spezielle, rein elektrisch betriebene Lastenräder mit großer Ladefläche konzipiert. Nach derzeitigen Berechnungen ist eine Erzeugungsleistung von rund 800 Watt möglich. Das Lastenrad kann sich damit beim Fahren und in den Stehzeiten selbst aufladen und Überschussstrom erzeugen, welcher mittels einer tragbaren Batterie in das Haushaltsnetz eingespeist werden kann.

  • Grazer Unternehmen PJ Monitoring – "Digitalisierung in der Mobilität"

Damit die Einhaltung der Klimaziele gelingen, muss auch der Schienengüterverkehr effizienter, wettbewerbsfähiger und attraktiver werden. Digitalisierung ist der Schlüssel dazu. Digitaler Bahntransport ist keine Vision mehr, sondern hat bereits Einzug gehalten. Die PJ Monitoring GmbH stattete einen Güterzug von Mercitalia Intermodal mit digitalen Technologien aus. Das Ergebnis ist der intelligenteste Güterzug Europas, der relevante Informationen in Echtzeit ermittelt und zudem manuelle Arbeiten durch automatisierte Prozesse ersetzt. 

  • Holding Graz – "Öffentlicher Verkehr und Mikro-ÖV"

Ende 2025 soll die neue Innenstadt-Entlastungsstrecke in Betrieb gehen. Das Straßenbahnnetz in Graz ist dadurch geprägt, dass derzeit sämtliche Straßenbahnlinien vom Jakominiplatz durch die Herrengasse, die Stadtzentrum bildende Fußgängerzone, fahren müssen. Die geplante Trassenführung, beginnend vom Jakominiplatz bis zur Einbindung in die Annenstraße, ermöglicht nicht nur die erforderliche Kapazitätserhöhung, sondern zusätzlich auch eine Umleitung mehrerer Straßenbahnlinien bei einer Sperre der Innenstadt sowie eine verbesserte Anbindung des Regionalbusbahnhofes am Andreas-Hofer-Platz an das Straßenbahnnetz.

Graz will den Öffi-Verkehr noch weiter ausbauen. | Foto: Jorj Konstantinov
  • Graz will den Öffi-Verkehr noch weiter ausbauen.
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  • Verein für Familien- und Gesundheitsmanagement – "Generationengerechte, sozial inklusive und barrierefreie Mobilität"

Mit unterschiedlichen Projekten will der Verein das Bewusstsein in allen Altersgruppen für sanfte Mobilität und körperliche Aktivität schärfen. Das Format ist zweistündig. Im Kindergarten ist es "Laufradfahren in der Gruppe", in der Volksschule geht es um das Verhalten im Straßenverkehr mit "Richtig Wahrnehmen, Verhalten und Bewegen", dem "Mobilitätsführerschein", den "Mobilitätsdetektiven", dem "Mobilitätsalphabet für die ersten Klassen" und mit "Scooter und Co" auch für die MS. Für Menschen mit Beeinträchtigungen gibt es einen eigenen Verkehrssicherheitstrainingsworkshop und im Erwachsenenalter sind es zweistündige E-Bike-Trainings.

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