Nach 50.000 Jahren Umlaufzeit
Komet C/2022 E3 über Österreich sichtbar
Nach "Neowise" im Sommer 2020 ist aktuell wieder ein Komet mit Fernglas und freiem Auge am Himmel zu sehen. Matthias Pfragner vom Steirischen Astronomen Verein verrät, warum du "C/2022 E3" Anfang Februar am besten erkennen kannst.
ÖSTERREICH/STEIERMARK. Österreichische Astronomie-Fans fiebern dieser Tage einem besonderen Himmelsereignis entgegen: Der periodische Komet "C/2022 E3 ZTF" nähert sich in seiner Umlaufbahn der Erde an und wird aller Voraussicht nach Ende Jänner bzw. Anfang Februar sogar mit freiem Auge sichtbar sein. "Da dieser Komet eine Umlaufzeit von rund 50.000 Jahren hat, handelt es sich für uns hierbei um ein im wahrsten Sinnen des Wortes einmaliges Spektakel", erklärt Matthias Pfragner vom Steirischen Astronomen Verein.
Größte Erdnähe Anfang Februar
Er und zahlreiche weitere Vereinsmitglieder sind deshalb seit einigen Tagen bereits in den frühen Morgenstunden im Einsatz, um den grün leuchtenden Kometen vor die Linse zu bekommen. Derzeit sei er bereits mit optischen Hilfsmitteln wie Feldstechern oder Teleskopen erkennbar. Seine größte Erdnähe erreicht C/2022 E3 ZTF Anfang Februar, dann wird er aller Voraussicht nach sogar mit bloßem Auge zu erkennen sein.
Der Komet C/2022 E3 ZTF
Der Komet C/2022 E3 ZTF wurde im März 2022 an der Zwicky Transient Facility (ZTF) in Kalifornien zum ersten Mal entdeckt. Seine Umlaufbahn verläuft im Jänner 2023 in Sonnennähe; Anfang Februar befindet er sich mit rund 40 Millionen Kilometern Entfernung an seinem erdnächsten Punkt.Maximale Helligkeit rund um den Neumond
"Am hellsten zeigen sich uns Kometen, die viel Staub abstoßen, denn dieser wird von der Sonne angestrahlt", erklärt Pfragner. Um im Amateurbereich Aufmerksamkeit zu erregen, müsse ein Komet in der Folge bei seinem Weg durch das innere Sonnensystem sehr viel Material abgeben - bei "C/2022 E3 ZTF" sei nun genau das der Fall. Zudem erweise sich der Zeitpunkt dieses Himmelsspektakels gerade günstig, da der Komet Ende Jänner seine maximale Helligkeit erreichen wird und am 21. Jänner Neumond ist, womit der übrige Sternenhimmel in den Tagen davor und danach besonders dunkel ist.
Kometen-Beobachtung in der Steiermark
Generell gestalte sich die Beobachtung astronomischer Ereignisse aber immer schwieriger. Einerseits sei das auf die Zunahme künstlicher Lichtquellen zurückzuführen, weshalb diese in städtischen Gebieten zumeist nur eingeschränkt sichtbar sind. Andererseits müsse auch das Wetter mitspielen - die stark erhöhte Nebelhäufigkeit in der Steiermark verhindere vielfach den Blick auf den Himmel.
Um interessierten Steirerinnen und Steirern die Möglichkeit zur Kometen-Beobachtung zu bieten, öffnet der Steirische Astronomie Verein am 28. Jänner - gegen Voranmeldung! - die Tore der Johannes Kepler Volkssternwarte Steinberg bei Graz.
Weitere Informationen dazu sowie zum Steirischen Astronomie Verein und zur Sternwarte Steinberg findest du hier: www.stav.at
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