Rekord-Stromausfall
Mehr als 60.000 steirische Haushalte nach Unwettern ohne Strom

Eine Spur der Verwüstung zog der Sturm ausgehend von einem Italien-Tief besonders in der Weststeiermark, im Mur- und Ennstal bis in den Grazer Raum. | Foto: Ripu Sportfotos
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  • Eine Spur der Verwüstung zog der Sturm ausgehend von einem Italien-Tief besonders in der Weststeiermark, im Mur- und Ennstal bis in den Grazer Raum.
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Am Donnerstagnachmittag zog ein starkes Unwetter über die Steiermark. Vor allem in der Obersteiermark sind die Sturmschäden enorm. Zwischen 50.000 und 60.000 Haushalte sind zurzeit ohne Strom. Laut Angaben der Energie Steiermark ist dies der bislang größte Stromausfall in unserem Bundesland. Es wird auf Hochtouren an der Wiederherstellung der Versorgung gearbeitet.

STEIERMARK. Umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer und weitere Schäden – Am Donnerstag zog nachmittags gegen 16 Uhr ein Gewitter mit starkem Sturm über die Steiermark. Durch die Sturmschäden seien aktuell rund 60.000 Haushalte ohne Strom, teilt die Energie Steiermark mit. Betroffen sind hierbei vor allem Menschen in Teilen der Ober- sowie Weststeiermark. Es war besonders der Sturm mit Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h, der Dächer und Carports abgedeckt hat und eben auch zu den Schäden an Trafos und Strommasten geführt hat.

Umgeknickte Strommasten ließen die Stromversorgung in der Steiermark vielerorts zusammenbrechen. | Foto: Energie Stmk.
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Ein Viertel der Trafostationen betroffen

Feuerwehren und Einsatzkräfte mit rund 9.000 Männern und Frauen sind aktuell im Einsatz. Und auch bei der Energie Steiermark wird auf Hochtouren an der Wiederherstellung der Stromversorgung gearbeitet: „Alle verfügbaren Kräfte sind im Einsatz. Vor allem in der Obersteiermark gibt es massive Schäden und es sind auch noch weitere zu befürchten,“ schildert Urs Harnik-Lauris von der Energie Steiermark und fährt fort: „Wir mussten sogar Kräfte aus dem Urlaub zurückholen. Das haben wir in dieser Dimension noch nie erlebt.“

Im Knittelfelder Stadtpark sind Bäume umgestürzt. | Foto: Privat
  • Im Knittelfelder Stadtpark sind Bäume umgestürzt.
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Mit mehr als 2.000 Stationsstörungen ist ein Viertel aller steirischen Trafostationen von Unwetterschäden betroffen. Wie lange die steirischen Haushalte noch ohne Strom sein werden lässt sich derzeit noch nicht abschätzen

Häuser - wie hier im Bezirk Graz-Umgebung - wurden teilweise durch die Sturmböen abgedeckt. | Foto: FF Judendorf-Straßengel
  • Häuser - wie hier im Bezirk Graz-Umgebung - wurden teilweise durch die Sturmböen abgedeckt.
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Weitere Unwetter zu erwarten

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hatte bereits seit den heutigen Morgenstunden vor starken Unwettern besonders im Raum Kärnten und der Steiermark gewarnt. Dass es nun zu so weitreichenden Schäden kommen würde, sei im Detail stets schwer abzuschätzen, da nicht damit gerechnet wurde, dass sich die Unwetterfront aus Italien so weit in den Osten verlagern würde. "Aktuell ist die größte Front durchgezogen", berichtet Christian Pehsl von der ZAMG in Graz, allerdings sei eventuell nach Mitternacht mit weiteren Unwettern zu rechnen, da sich über Italien und Korsika bereits ein weiteres Tief zusammenbraut, das nach derzeitiger Wetterlage in der zweiten Nachthälfte auch über die Steiermark ziehen könnte. Noch sei schwer abzuschätzen, wie stark dieses Tief sich dann auswirkt. "Möglicherweise hat sich die meiste Energie auch bereits heute Nachmittag entladen", so Pehsl. "Auch der morgige Freitag wird noch sehr instabil und weitere Gewitter drohen."

Nicht nur Straßen und Autobahnen sind durch die Unwetter gesperrt, auch der Bahnverkehr im Süden Österreichs ist zum Erliegen gekommen. | Foto: FF Judendorf-Straßengel
  • Nicht nur Straßen und Autobahnen sind durch die Unwetter gesperrt, auch der Bahnverkehr im Süden Österreichs ist zum Erliegen gekommen.
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Bahnverkehr unterbrochen

Durch die starken Unwetter unterbrochen wurde auch der Bahnverkehr im Süden Österreich. Dies hat zur Folge, dass es in Teilen Kärntens und der Steiermark derzeit zu einem Ausfall des gesamten Schienenverkehrs kommt. Da über die Dauer der Beeinträchtigung noch keine zuverlässigen Prognosen gemacht werden können, ersuchen die ÖBB die Kundinnen und Kunden Reisen in den betroffenen Gebiete auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Auch die ÖBB sind mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Einsatz, um die Schäden zu beheben.

Aktuell wird an einem Notfallplan gearbeitet, da die Dauer der Sperre sich erst nach genauer Schadensbegutachtung im Laufe der nächsten Stunden prognostizieren lassen wird.

Die aktuelle Störungsübersicht zur steirischen Stromversorgung findest du hier.
Den aktuellen Ereignisstand zu den Fahrplänen der ÖBB findest du hier.

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