SOS-Kinderdorf
So spricht man mit Kindern über Bombendrohungen

Angst und Sorge bei Kindern ist angesichts von Bombendrohungen selbstverständlich. | Foto: Katie Gerrard/unsplash
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  • Angst und Sorge bei Kindern ist angesichts von Bombendrohungen selbstverständlich.
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Nach einer Serie von Bombendrohungen, von denen unter anderem auch die steirische Landeshauptstadt Graz betroffen war, sind viele Eltern und Kinder verunsichert. Wie kann man sein Kind beschützen und über das Thema sprechen? Das SOS-Kinderdorf gibt wichtige Tipps.

STEIERMARK. Alarmierende Bombendrohungen in Bahnhöfen, Evakuierungen an Schulen: Aktuell ist das wichtigste Anliegen vieler Eltern, ihr Kind zu schützen und Ängste zu lindern. Ein 20-jähriger Schweizer gilt als tatverdächtig. Wie spricht man mit Kindern darüber? Denn der Gedanke, dass auch die eigenen Kinder vielleicht einmal zu solchen Mitteln greifen könnten, ist besorgniserregend. Im Vorjahr kam es nach einer Serie von Bombendrohungen an Kärntner Schulen zum Beispiel zu mehreren Prozessen am Landesgericht Klagenfurt. Zwei Schüler wurden zu sechs Monaten, beziehungsweise vier Monaten Haft plus Geldstrafe verurteilt.

Petra Katzenschläger vom SOS-Kinderdorf. | Foto: SOS-Kinderdorf
  • Petra Katzenschläger vom SOS-Kinderdorf.
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Ratschläge für Familien

Petra Katzenschläger, die pädagogische Leiterin bei SOS-Kinderdorf und im Team der SOS-Familientipps hat einige Ratschläge für Eltern, wie die Kommunikation mit Kindern zum Thema funktionieren kann: 

  • Begleitung: Offen mit den Kindern über die Bombendrohungen sprechen! Es ist auch wichtig, ihnen klarzumachen, dass derartige Drohungen kein "Streich" sind, sondern ernsthafte Konsequenzen haben können.
  • Ernstnehmen: Kinder könnten durch die Nachrichten verunsichert oder ängstlich sein. Diese Ängste sollte man ernst nehmen und den Kindern die Möglichkeit geben, darüber zu sprechen. Es ist normal, dass man nicht auf alle Fragen eine Antwort hat - in diesem Fall steht das Interesse im Vordergrund. Ist ein Kind von der Evakuierung nach einer Bombendrohung an seiner Schule betroffen, hat es möglicherweise Hemmung und Angst weiterhin in die Schule zu gehen. Auch diese Sorge sollte ernst genommen werden. Am besten beruhigt man das Kind und bespricht alles in Ruhe. Die Schule soll ein Ort bleiben, der Neugier und Freude auslöst.
  • Mitgefühl: Man sollte den Kindern zeigen, wie wichtig es ist, das Wohlergehen anderer Menschen zu berücksichtigen. Helfen kann eine Erklärung, dass Bombendrohungen oder Gewalt andere Menschen sehr verängstigen und ihnen schaden können.
  • Vorbildfunktion: Als Eltern ein Vorbild für ein verantwortungsbewusstes Verhalten sein! Kinder orientieren sich oft an den Handlungen und Einstellungen der Erwachsenen. Durch die offenen Gespräche kann man dazu beitragen, dass Kinder die Gefährlichkeit solcher Drohungen verstehen und diese nicht nachahmen.
  • Gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen: Ein unaufgeregtes Interesse an den sozialen Medien der Kinder zeigen! Dadurch schafft man es, dass die Kinder nicht alles glauben, was sie in den sozialen Medien sehen.
  • Nein-Sagen: Man sollte die Kinder ermutigen, dass sie klar nein sagen dürfen. Speziell dann, wenn sie von Freunden oder Mitschülerinnen bzw. -schülern dazu angestiftet werden, gefährliche Streiche oder Bedrohungen auszuführen.
  • Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, wenn nötig: Sobald man Anzeichen bemerkt, dass das Kind soziale oder psychische Probleme hat, darf man nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Psychologinnen und Psychologen oder Beratungsstellen können helfen, die Gründe für das problematische Verhalten des Kindes zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Eine E-Mail sorgte auch in Leoben dafür, dass der Bahnhof Leoben evakuiert werden musste. | Foto: Aciarium
  • Eine E-Mail sorgte auch in Leoben dafür, dass der Bahnhof Leoben evakuiert werden musste.
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