"Woche des Waldes"

Steirische Forstwirtschaft setzt auf Innovation

Wo, wenn nicht in der Steiermark, spielt die "Woche des Waldes" eine Rolle? In der Grünen Mark wird die Aktionswoche zum Anlass genommen, um über innovative Ansätze in der Forstwirtschaft, über Nachhaltigkeit und Effizienz zu sprechen. Von Forschung und Genetik, digitalen Lösungen für die Waldbewirtschaftung bis hin zu fortschrittlichen Technologien in der Holzverarbeitung erfährt der Wald nämlich eine neue Ära.

STEIERMARK. Die Steiermark ist mit einer aktuellen Waldfläche von 1,014 Millionen Hektar, oder 61,8 Prozent der Landesfläche, das waldreichste Bundesland Österreichs. Rund 850 Millionen Bäume wachsen in den steirischen Wäldern; pro Steirerin oder Steirer sind das rund 700 Bäume. Der Wald ist, so viel steht fest, ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der rund 55.000 Arbeisplätze sichert.

Dabei steht die Forstwirtschaft auch vor großen Herausforderungen: Der Klimawandel verursacht zunehmend extreme Wetterbedingungen, welche die Gesundheit und Produktivität der Wälder beeinträchtigten. Borkenkäfer haben in den letzten Jahren massive Schäden angerichtet und erfordern intensive Bekämpfungsmaßnahmen. Gleichzeitig herrscht großer wirtschaftlicher Druck: Nachhaltig zu wirtschaften und dabei rentable Erträge zu erzielen wird immer schwieriger, ist aber notwendig, um die Erhaltung der Biodiversität zu fördern. Erschwerend hinzu kommt der Mangel an Fachkräften für eine effiziente Bewirtschaftung.

"Diese komplexen Herausforderungen erfordern innovative Ansätze und eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis."
Franz Mayr-Melnhof-Saurau, Landesjägermeister

Wirtschaftsfaktor Nummer Eins

Der wichtigste Partner der Forstwirtschaft ist die Holzindustrie, denn Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, aus dem Produkte entstehen, die einerseits hocheffiziente technische Lösungen, andererseits moderne architektonische Entwicklung ermöglichen und gleichzeitig umweltfreundlich als CO₂-Speicher dienen. Mit einem Holzbauanteil von rund 30 Prozent im geförderten Wohnbau ist die Steiermark das Holzland Nummer Eins. Außerdem verfügt unser Land durch zahlreiche Vorzeigebetriebe, das Holzcluster sowie steirische Forschungseinrichtungen über ein großes Know-how im Holzbau und in der Holzverarbeitung. "Als leidenschaftliche Forstwirtin und Agrarlandesrätin bin ich stolz auf die steirische Erfolgsbilanz", sagt Simone Schmiedtbauer.

Der Blick von oben

Beim Thema Technik braucht auch der Wald Zukunftsperspektiven. So ist der Einsatz von Drohnen heute schon das Um und Auf. "In unserem Betrieb setzten wir Drohnen ein um Kalamitäten frühzeitig zu erkennen und deren Ausmaß besser einschätzen zu können. Durch die Zusammenarbeit mit künstlicher Intelligenz werden Drohnenaufnahmen in naher Zukunft dafür genutzt werden, Kulturflächen in schwierigen Lagen effizient zu überwachen", sagt Förster Andreas Reiterer. Drohnen erstellen, wenn nötig, präzise regionale Kartierungen. Wärmebildkameras unterstützen im Falle eines Waldbrandes die Feuerwehr, indem sie mögliche Glutnester aufspüren, auch für die Kitzrettung ist diese Anwendung optimal geeignet. Trotz rechtlicher Hürden und Kosten bietet diese Technologie Forstbetrieben erhebliche Vorteile für eine nachhaltige und effiziente Waldbewirtschaftung.

Ein Fest für den Wald 

• Am 12. Juni findet das vom Steiermärkischen Forstverein organisierte Waldfest am Grazer Hauptplatz statt. Neben Fachinformationen gibt es ein Waldquiz mit tollen Preisen, eine Holzbastelwerkstatt, Waldpädagogik, Wildtierpräparate, Bäumchen für einen klimafitten Wald, eine Modenschau, Musik, Kulinarik und steirischen Wein. 
• Bei diesem Fest zeigen 27 Waldfestpartner eindrucksvoll, dass "Unser Wald in guten Händen" liegt.

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