Motorradunfälle
Todesopfer in der Steiermark zu 95 Prozent männlich

Durch die fehlende Knautschzone enden schwere Unfälle für Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern häufiger tödlich als für Insassen von Autos. | Foto: Pixabay
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  • Durch die fehlende Knautschzone enden schwere Unfälle für Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern häufiger tödlich als für Insassen von Autos.
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Im Vorjahr verunglückten auf Österreichs Straßen insgesamt 122 Personen mit ihrem Motorrad tödlich – 23 davon in der Steiermark. Seitens des Verein VCÖ will man zum erfolgten Start der Motorradsaison Bewusstsein für Risikofaktoren schaffen.

STEIERMARK. Traurige Begleiterscheinung des Wonnemonats Mai sind Jahr für Jahr schwere Motorradunfälle. Erst am Donnerstag war in diesem Zusammenhang im Murtal sowie im Mürztal ein Rettungshubschrauber im Einsatz. Bei den heimischen Autofahrerklubs wie auch beim VCÖ rät man im Hinblick darauf seit Jahren zur Vorsicht. Trauriger Fakt dennoch: In der Steiermark haben sich laut Zahlen der Statistik Austria die Todesfälle 2023 im Vergleich zu 2022 mehr als verdoppelt. So starben im Vorjahr 22 Motorradfahrer und eine Motorradfahrerin auf den steirischen Straßen. 15 Todesopfer waren zwischen 42 und 59 Jahre, fünf Todesopfer waren zwischen 20 und 37 Jahre und Todesopfer zwischen 47 und 58 Jahre und drei waren älter als 65 Jahre, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Seit dem Jahr 2015 sind mehr als 120 Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer in der Steiermark tödlich verunglückt (siehe Statistik unten).

Geschwindigkeit und fehlende Aufmerksamkeit

Die meisten tödlichen Motorradunfälle passierten auf Freilandstraßen: 18 Motorradfahrer verunglückten auf Freilandstraßen tödlich, bei zehn davon war nichtangepasste Geschwindigkeit die Unfallursache. "Der Rückbau von Raserstrecken ist wichtig, denn Straßen sollen nicht zum Rasen einladen. Zudem kann auf Freilandstraßen mit mehr Tempo 80 statt 100 die Verkehrssicherheit erhöht werden", so VCÖ-Expertin Helena Schuch, die die Bedeutung von Geschwindigkeitskontrollen durch die Exekutive als wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit hervorstreicht.

Zu hohes Tempo und mangelnde Achtsamtkeit sind die häufigsten Gründe für tödliche Motorradunfälle. | Foto: Pixabay
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Da durch das individuelle Fahrverhalten das Unfallrisiko deutlich reduziert werden kann, plädiert man beim VCÖ dafür, folgende Grundsätze im Straßenverkehr stets zu beachten: Tempolimits einhalten, keine riskanten Überholmanöver, das Motto "gleiten statt rasen" beherzigen, mit voller Aufmerksamkeit fahren, in Kurven besonders achtsam sein. Dies gelte freilich nicht nur auf motorisierten Zweirädern. Denn immer wieder werden schwere Motorradunfälle auch von unachtsamen Pkw- oder Lkw-Lenker verursacht.

Todesfälle in der Steiermark (nach Jahr)

  • Jahr 2023: 23 tödlich verunglückte Motorradfahrer (28,4 Prozent der Verkehrstoten)
  • Jahr 2022: 9 (12,9 Prozent)
  • Jahr 2021: 11 (22,0 Prozent)
  • Jahr 2020: 9 (17,3 Prozent)
  • Jahr 2019: 16 (22,2 Prozent)
  • Jahr 2018: 16 (23,2 Prozent)
  • Jahr 2017: 15 (19,7 Prozent)
  • Jahr 2016: 12 (16,7 Prozent)
  • Jahr 2015: 11 (14,3 Prozent)

Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2024

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