Treffen mit 700 Autos
Tuning-Szene sorgt nicht nur in Lieboch für Ärger
Über Social Media-Kanäle organisierte Treffen der Tuning-Szene sorgen im Umland von Graz für Unmut. Die Polizei setzt auf Schwerpunktkontrollen. Liebochs Ortschef Stefan Helmreich fordert, dass bereits im Vorfeld von solchen Events gehandelt wird. Für Samstag ist wieder ein Treffen angekündigt.
LIEBOCH. Es war nicht zu übersehen und überhören was Mitte April auf diversen Parkplätzen in Lieboch, Werndorf aber auch in Deutschlandsberg abgegangen ist. In Summe waren rund 700 Fahrzeuge und 1.500 Personen an Zusammenkünften der Tuning-Szene entlang der Süd- und Pyhrnautobahn zugegen.
Unangemeldete Events
"Wo sind NGO´s, Klimakleber, letzte Generation und andere Aktivisten? Die werden vermutlich bei autorisierten und angemeldeten Events am Red Bull-Ring in Erscheinung treten, die ordentlich gemeldet sind und sich an die Gesetze halten", poltert Liebochs Bürgermeister Stefan Helmreich, dessen Kommune stark betroffen war. Vor einem großen Möbelhaus im Ort wurde so richtig Gas gegeben. Auch Drohnenflüge und Feuerwerke soll es gegeben haben, alles unangemeldet versteht sich. "Das war schon das zweite Mal. Die verabreden sich über einen Telegram-Kanal, treffen sich dort und dann geht die Party ab", sagt Helmreich.
Die Behörde müsse handeln
"Es ist zudem eine Lärmbelästigung. Bei jedem Vorhaben muss man ein Gutachten abgeben. Wo ist der Sachverständige am Samstag-Abend", fordert der Bürgermeister die Behörden auf im Vorfeld einzuschreiten. "Warum bekommen Vereine, Gemeinden es kaum noch hin einen Faschingsumzug oder einen Krampuslauf genehmigt zu bekommen, aber lustige Instagrammer können unbeschadet mit tausenden Menschen die Anrainer, die Umwelt und den Steuerzahler quälen und bleiben bis auf einzelne Raser unbehelligt", fragt sich der Ortschef.
Treffen sind nicht illegal
Weil das Treffen an sich noch nicht illegal ist, können nur mögliche Gesetzesübertretungen geahndet werden. "Die Polizei ist diesbezüglich sensibilisiert. Sollte es zu diesem Treffen kommen, werden wir darauf entsprechend reagieren. Unsere Aufgabe wird es dabei sein, für Ruhe, Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Gesetzesübertretungen werden dabei nach den geltenden Vorschriften angezeigt bzw. vor Ort ausgesprochen", heißt es von der steirischen Polizei, der auch die für Samstag geplante Veranstaltung zur Kenntnis gelangt sein dürfte. "Ein Danke an die Exekutive, die als letzte Bastion und ohne Rückendeckung noch versucht, diese Missstände einzudämmen", sagt Helmreich abschließend.
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