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Kräuter-Cocktail
Verwendung und Einsatzmöglichkeiten der Minze

In der MeinBezirk-Serie "Kräuter-Cocktail" werden unsere heimischen Kräuter und Pflanzen durch Kräuterexpertin Astrid Wieser erklärt. Dieses Mal wurde die Pfefferminze genauer unter die Lupe genommen.

STEIERMARK/MURTAL. Im neuen Format "Kräuter-Cocktail" erklärt die Kräuterexpertin von MeinBezirk.at die Heilwirkung der verschiedenen Pflanzen im Garten, auf der Wiese und im Wald. In den letzten Wochen wurden die gängigsten Frühlingskräuter (Video und Bericht), das Gänseblümchen (Video und Bericht), der Löwenzahn (Video und Bericht) und die Maiwipferl (Video und Bericht) genauer erklärt. Dieses Mal war das Kräuterteam beim Biobadeteich in Pöls unterwegs und hat die Minze bzw. die Wasserminze unter die Lupe genommen.

MeinBezirk-Redakteurin und Kräuterexpertin waren zu Gast beim Biobadeteich in Pöls und haben vor Ort die Minze genauer unter die Lupe genommen. | Foto: Julia Gerold
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Die Minze ist ein sehr altes Gewächs, denn bereits die alten Ägyptern haben es als Grabbeigabe verwendet. Aber auch in anderen Kulturen war sie verbreitet. "Die bekannteste Art unter den vielen Minzen ist sicherlich die Pfefferminze, welche eine Kreuzung der Wasserminze und der Grünen Minze ist", erklärt die Kräuterexpertin Astrid Wieser. Sie wächst in den meisten Kräuterbeeten wie Unkraut und es dauerte nicht lange bis wir eine Wasserminze beim Biobadeteich gefunden haben.

Zur Person

Astrid Wieser hat letztes Jahr eine Ausbildung zur Kräuterexpertin absolviert. Sie beschäftigt sich aber schon seit Jahrzehnten mit der Heilkunde der Kräuter. Sie lebt in Judenburg und möchte mit dem neuen Format "Kräuter-Cocktail" ihr Wissen weitergeben .

"Sie ist eine unverwüstlich Pflanze, und ein Flachwurzler, sie verbreitet sich über Wurzelausläufer aus. Die Minze wächst gerne in der Nähe von Wasser und bevorzugt nassen Boden. Zudem kann sie bis zu 60 cm hoch werden und besitzt einen vierkantigen Stängel. Die länglichen Blätter sind an der unteren Seite behaart, und wenn man sie zerreibt, dann setzt das den typischen Mentholgeruch frei."
Astrid Wieser, Kräuterexpertin

Allerdings hat die Wasserminze zum Unterschied der meisten Minzarten eine rötliche Färbung des Stängels.

Der Stiel der Wasserminze hat im Gegensatz zu der Pfefferminze eine rote oder violette Verfärbung. | Foto: Julia Gerold
  • Der Stiel der Wasserminze hat im Gegensatz zu der Pfefferminze eine rote oder violette Verfärbung.
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Heilkraft der Minze

"Ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten verdankt die Minze ihren Inhaltsstoffen sowie dem ätherischen Öl und dem Menthol in ihren Blättern. Die Heilpflanze enthält zudem auch Gerbstoffe, Flavonoide, Mineralstoffe, Vitamine und auch Folsäure", erzählt Wieser. Diese Wirkstoffe regen die Verdauung an, entspannen die Darmmuskulatur und besitzen einen kühlenden Effekt auf der Haut. Sie wirken zudem schleimlösend und helfen, diesen abzutransportieren. Außerdem regt Pfefferminze den Appetit an und besitzt eine antibakterielle Wirkung.

Als Heilkraut ist sie deshalb geeignet bei:

  • Magen-Darm-Beschwerden,
  • Reizdarmsyndrom,
  • Menstruationsbeschwerden,
  • bei Problemen mit der Galle,
  • bei Schlafstörungen,
  • bei Muskel- und Nervenschmerzen,
  • bei Kopfschmerzen und Erkältungserkrankungen wie z. B. Husten,
  • bei Juckreiz und Nesselsucht.

Einsatzmöglichkeiten

Für die Minze gibt es verschiedene Einsatzmöglichkeiten. "Ich verwende in meinem Mücken-Abwehröl ätherisches Pfefferminzöl. Den für Insekten ist nämlich der Geruch äußerst unangenehm." Außerdem kann man Pfefferminze als wohlschmeckenden Tee zubereiten. "Den Tee kann man mehrmals am Tag zwischen den Mahlzeiten genießen. Inhalieren ist auch sehr sinnvoll und zwar kann man dazu Pfefferminzöl aber auch frische oder getrocknete Pfefferminzblätter verwenden." Die Kräuterexpertin stellt auch ein Öl-Mazerat daraus her, denn es pflegt und kühlt die Haut.

"Pfefferminzöl findet auch Anwendung bei Verspannungen und ist ein hilfreiches Basisöl für den Kopf-Weh-Roll on. Auch bei Salben kann das Pfefferminz-Mazerat unterstützend eingesetzt werden."
Astrid Wieser, Kräuterexpertin

Pfefferminze ist aber auch in Hustenbonbons enthalten. Sie wirkt gegen Halsschmerzen und Heiserkeit. Im Kaugummi sorgt sie für einen frischen Atem. Das Heilkraut ist somit vielseitig einsetzbar. Aber Achtung: "Wenn jemand Probleme bei der Magenschleimhaut bzw. mit Sodbrennen zu kämpfen hat, sollte man weniger Pfefferminztee trinken, auch während der Schwangerschaft bzw. der Stillzeit sollte man Pfefferminztee nur in Maßen trinken, also max. 1 bis zwei Tassen pro Tag."

Verwendung in der Küche

"Ich glaube jeder kennt die Kärntner Kasnudeln und da darf die Minze natürlich nicht fehlen. Wer After Eight mag, kann auch die Blätter mit Schokolade überziehen. Die Engländer haben eine Vorliebe für Minze in der Küche, so ist dort auch der köstliche Minz-Kuchen eine heimische Spezialität." Außerdem kann man sowohl einen Sirup als auch einen Likör ansetzen. Die Blätter frischen aber auch das Glas Wasser auf. Zudem wird die Pfefferminze in in Cocktails zum Beispiel wie bei unserem selbst kreierten "Fresh-Nymph" eingesetzt. 

Dieses Mal hat die Kräuterexpertin einen Cocktail rund um die Minze kreiert.  | Foto: Julia Gerold
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Cocktail-Rezept "Fresh-Nymph":

  • 4 cl Lillet
  • Minzlikör
  • Minzsirup
  • einen Schuss Prosecco
  • Mineralwasser
  • viele Eiswürfel
  • Minze, Zitrone und Rosenblüten zur Deko

Weitere Folgen zu Kräuter und Co.: 

Die heilende Wirkung von Fichte, Maiwipferl und Co.
Die Super-Power und Heilkraft des Löwenzahns
Kräuterexpertin nimmt das Gänseblümchen unter die Lupe
Gänseblümchen, Löwenzahn, Veilchen, Brennnessel und Co.
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