Runder Tisch zur Wasserversorgung
Wasserversorgungsplan soll krisensicher sein

Steirische Wasserverbände trafen sich mit Landesrat Hans Seitinger zum Runden Tisch. | Foto: Lebensressort
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Gestriger (23. August) Runder Tisch der Wasserverbände mit Landesrat Hans Seitinger brachte klares Bekenntnis für eine langfristige Planung der Wasserversorgung. Der neue Versorgungsplan soll bis ins Jahr 2050 erarbeitet werden.

STEIERMARK. Der heurige Hitzesommer hat in weiten Teilen Europas die Trinkwasserversorgung bedroht und auch in der Steiermark steuern die Pegelstände beim Grundwasser auf ein Rekordtief zu. Um sich gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern großer Wasserverbände sowie Expertinnen und Experten des Landes über notwendige weitere Investitionen und strategische Planungen zu beraten, wurde von Nachhaltigkeitslandesrat Hans Seitinger gestern (23. August 2022) zu einem Runden Tisch ins Landhaus geladen.

Historische Tiefstände

Die Grundwasserstände der für die Trinkwasserversorgung bedeutsamen Grundwasservorkommen nähern sich aktuell den historischen Tiefständen an. Eine wesentliche Erholung sei nur durch längere ergiebige Niederschläge möglich. "Es ist nicht nur der Klimawandel mit seinen Wetterextremen und Dürreperioden, der die Trinkwasserversorgung in vielen europäischen Regionen gefährdet. Die Probleme sind oftmals hausgemacht, weil das kostbare Trinkwasser durch desolate Infrastruktur im Boden versickert", erklärt der zuständige Nachhaltigkeitslandesrat Hans Seitinger.

Die Niederschlagsmenge war im Juli 2022 vor allem im Osten des Landes sehr gering. | Foto: Lebensressort
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Entwarnung für die Steiermark

"Durch die Investitionen in den vergangenen Jahren und den innersteirischen Wasserausgleich zwischen dem wasserreichen Norden und dem eher trockenen Süden, ist die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung bislang im Normalbetrieb und im herausfordernden Jahr 2022 gewährleistet. Damit das auch in Zukunft so bleibt, investieren unsere Wasserverbände mit Unterstützung von Bund und Land jährlich rund 25 Millionen Euro in Leitungen, Behälter, neue Quellen und Brunnen sowie Störfallmanagementpläne mit Blackoutsicherheit. Diese Investitionen sichern die Trinkwasserversorgung der Steirerinnen und Steirer", gibt Seitinger Entwarnung.

Herausfordernde Zukunft

Durch den Klimawandel nehmen die Wetterextreme zu. Es wird damit gerechnet, dass die Niederschlagsmengen insgesamt zwar einigermaßen konstant bleiben, es aber zu massiven Verschiebungen kommt. Daraus resultieren ausgeprägte Trockenphasen und extreme Starkregenereignisse. Für die Wasserversorger stellt vor allem die Deckung des Spitzenbedarfes während großer Hitzeperioden eine besondere Herausforderung dar. Die zunehmende Anzahl von privaten Schwimmbädern erfordert zusätzliche Anstrengungen. Allein in die rund 50.000 steirischen Pools fließen jährlich 1,5 Milliarden Liter Trinkwasser. Das Land Steiermark will deshalb einen Wasserversorgungsplan mit einem Zeithorizont bis ins Jahr 2050 erarbeiten, um den Herausforderungen des Klimawandels und den gestiegenen Verbräuchen entgegen zu wirken.

Das Wasserversorgungs-Netzwerk in der Steiermark | Foto: Lebensressort
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Digitaler Leitungskataster

Bis Ende 2025 sollen alle öffentlichen Wasserleitungen in diesem Kataster erfasst sein. Für notwendige Erneuerungen von Anlagen hat das Land Steiermark eine Sanierungsoffensive für Wasser und Kanal gestartet. Einen Fokus legt die steirische Wasserwirtschaft auch auf die Schließung von Versorgungslücken in der öffentlichen Wasserversorgung und der Sicherung neuer Trinkwasserressourcen. Darüber hinaus sollen die Leitungsausbaupläne der Gemeinden für die nächsten drei Jahre eingemeldet werden. "Ein Schlüssel zu einer sicheren Trinkwasserversorgung ist das Wissen um den Zustand der Infrastruktur. Daher erfassen wir die gesamte Wasserinfrastruktur in einem digitalen Leitungskataster", so Seitinger abschließend.

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