Steirer-Cup-Halbfinale
Vier Amateurklubs schielen bereits auf ÖFB-Cup

Zuletzt holte 2019 Kalsdorf den Steirer-Cup und damit ein Ticket für den ÖFB-Cup. | Foto: SC Kalsdorf
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Neumarkt, Großklein, Klöch oder Frauental – die "Final Four" im Steirer-Cup spielen diese Woche um den Finaleinzug. Die zwei Außenseiter sind bereit, die Favoriten (erneut) zu ärgern.

STEIERMARK. Nach zwei abgebrochenen Spielzeiten findet der Steirer-Cup heuer wieder einen neuen Besitzer – und zwar tatsächlich einen ganz neuen. 1922 fand der erste Versuch eines steiermarkweiten Fußballpokals statt, der im Laufe seiner 100-jährigen Geschichte immer wieder Unterbrechungen erlebte. Seit der Saison 2007/08 wird der Steirer-Cup wieder ausgetragen und heuer wird es auf jeden Fall einen Sieger geben, der den Pokal bisher noch nie gewinnen konnte.

Ein Ziel: Pokalsieg!

Im ersten Halbfinale duellieren sich am Mittwoch (19 Uhr) der SV Klöch und der FC Großklein. Am Donnerstag (10.30 Uhr) empfängt der SV Frauental am Feiertag den TSV Neumarkt. Was alle vier Klubs (auch aktuell) gemeinsam haben: Kurz vor Saisonende stehen sie in ihren jeweiligen Ligen im Tabellenmittelfeld. Den Fokus können sie mehr oder weniger auf den Steirer-Cup legen.

Großklein will endlich ins Finale

Einzig Großklein ist in der Oberliga Mitte/West noch nicht ganz sicher, besiegte am Wochenende aber den Tabellenzweiten Mooskirchen. Die Südsteirer kamen dem Pokal bisher am nächsten: 2015 und 2017 scheiterten sie erst im Halbfinale. "Nach diesem Sieg zeigt der Stimmungsbarometer wieder ganz steil nach oben, um im dritten Anlauf den Finaleinzug zu schaffen", ist Clubmanager Jürgen Edler zuversichtlich.

In der Oberliga läuft's für Großklein im Frühjahr schleppend, dafür kann man sich im Steirer-Cup belohnen. | Foto: Löscher
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Zuletzt eliminierte Großklein im Viertelfinale Unterliga-Meister Tillmitsch im Elfmeterschießen, der in der ganzen Saison noch kein Spiel verloren hat. "Neumarkt ist eine gestandene Unterliga-Mannschaft mit sehr starken und routinierten Einzelspielern", weiß Edler. "Nichtsdestotrotz ist natürlich der Aufstieg unser großes Ziel, die Chancen auf einen Finaleinzug sind durchaus realistisch."

Klöch könnte nochmal überraschen

Ein Pokalsieg würde nicht nur einen Eintrag in die Geschichtsbücher bedeuten, es gibt dafür auch einen Startplatz im ÖFB-Cup 2022/23 – und da könnte ein Großer warten. Das weiß man auch in Klöch. "Das wäre natürlich eine Sensation und der größte Erfolg in unserer Vereinsgeschichte", sagt Günther Wallner, sportlicher Leiter – aber: "So weit trauen wir uns gar nicht, nach vorne zu blicken." Auch weil die Personaldecke beim Unterligisten sehr dünn ist, zu etlichen Langzeitverletzten kamen immer wieder beruflich verhinderte Spieler dazu.

Klöch wittert seine nächste Außenseiterchance. | Foto: Schmidbauer
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Im Traminerstadion eliminierten die Südoststeirer bereits Regionalligist Allerheiligen und den designierten Oberligameister Fehring. Die Rolle des Underdogs nimmt man im kleinen, aber feinen Weinort Klöch gerne an. "Wir haben gegen Allerheiligen und Fehring bewiesen, dass vieles möglich ist", meint Wallner. "In einem Spiel ist alles möglich ..."

Neumarkt als krasser Außenseiter

Ähnliches wird sich Neumarkt denken, der letzte verbleibende Teilnehmer aus der Obersteiermark und ebenfalls in der Unterliga daheim. "Am Papier sind wir natürlich krasser Außenseiter, aber der Cup hat seine eigenen Gesetze", hofft Co-Trainer Patric Siebenhofer. "Wenn man schon einmal die Chance hat, ein Endspiel zu erreichen, dann werden wir natürlich alles daran setzen, ins Finale einzuziehen." Mit Landesligist Frauental hat man das schwerste noch mögliche Los erwischt.

Neumarkt hat am Feiertag eine weite Reise in die Südweststeiermark vor der Brust. | Foto: TSV Neumarkt
  • Neumarkt hat am Feiertag eine weite Reise in die Südweststeiermark vor der Brust.
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Auch Neumarkt hat ein paar langzeitverletzte Spieler. "Das ist aber kein Problem für die Mannschaft", ist der Co-Trainer selbstbewusst. "Die Jugendarbeit wird beim TSV Neumarkt schon immer großgeschrieben und so erhalten auch die jungen Spieler die Chance, sich bei solchen Spielen zu beweisen", so Siebenhofer. "Die Stimmung und die Vorfreude auf das Halbfinale sind natürlich groß."

Frauental ist optimistisch

Auch beim Gegner in Frauental: Die Südweststeirer sind der einzig verbleibende Klub aus der Regionalliga oder Landesliga und sich ihrer Favoritenrolle bewusst. "Neumarkt darf eigentlich kein Hindernis sein. Aber Cup ist Cup – das sollte man nie vergessen", sagt Obmann Andreas Fladerer. Die Frauentaler konnten sich Anlaufschwierigkeiten im Frühjahr durch Corona und Verletzungen zuletzt wieder fangen, gehören zu den Top-Teams der Landesliga – und können sich voll auf den Pokal konzentrieren.

Der Fokus in Frauental ist ganz klar auf den Sieg im Steirer-Cup gerichtet. | Foto: Michl
  • Der Fokus in Frauental ist ganz klar auf den Sieg im Steirer-Cup gerichtet.
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"Wir wollen den Cup-Sieg – das ist unsere klares Ziel!", gibt der Obmann die Richtung vor. Auch er träumt natürlich vom ÖFB-Cup. "Mit ein wenig Losglück bekommt man vielleicht einen Großen – abgesehen von der monetären Seite, wäre Frauental für einen Tag eine Fußball-Stadt." Aber eins nach dem anderen: "Ich will noch gar nicht daran denken."

Finale zu Pfingsten

Erst einmal werden am Mittwoch und Donnerstag die beiden Finalteilnehmer ermittelt. Sollten sich die Außenseiter aus der Unterliga durchsetzen, wären Klöch oder Neumarkt der erste Steirer-Cup-Sieger unterhalb der Oberliga seit Paldau (2010 sogar als Gebietsligist erfolgreich). Das Finale steigt am Pfingstsonntag, dem 6. Juni auf der Anlage des niederklassigeren Vereins.

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