Bäuerinnen stehen ihre Frau
Die moderne Veränderung im Bäuerinnenleben

- Im Bild v.l.n.r.: Vizepräsidentin Maria Pein, Melanie Schlein, Karin Jöchlinger, Michaela Friedl, Petra Höfler und Landesbäuerin Viktoria Brandner.
- Foto: LK/Danner
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Rund um das althergebrachte Bäuerinnenleben gibt es einige Klischees. Die Wahrheit ist: Mit dem Laptop auf die Alm gehen, ist keine Seltenheit mehr.
STEIERMARK. Anlässlich des bevorstehenden Weltfrauentages am 8. März räumen Vizepräsidentin Maria Pein und Landesbäuerin Viktoria Brandner mit landläufigen Klischees auf, die sich nach wie vor um das Bäuerinnenleben ranken. Denn die Realität schaut mittlerweile vermehrt anders aus. Die Bäuerinnen sind heute nämlich: „Bergbäuerinnen mit Laptop auf der Alm“, „Mutige, entscheidungsfreudige Wiedereinsteigerinnen“, „Innovative Trendsetterinnen“ oder „Managerinnen zwischen Tradition und Moderne“.
„Sie packen tatkräftig große Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Regionalität, Tierwohl und Klimaschutz, soziale Anliegen und Gesundheit an.“
Maria Pein, Vizepräsidentin
Auch die brandaktuelle Studie von Leopold Kirner (Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik) bescheinigt den jungen Frauen einen innovativen Zugang zur Landwirtschaft. Ihre vorrangigen Ziele für die Arbeit auf den Höfen ist es erstens, die Bevölkerung mit gesunden Lebensmitteln zu versorgen und zweitens hohen Tierwohlstandard zu gewährleisten.

- Die Kraft der Frauen am Hof: Melanie Schlein (Jungbäuerin mit frischen Wind auf Expansionskurs), Michaela Friedl (Innovationsfreudige Trendsetterin mit Pilzzucht), Petra Höfler (Bergbäuerin mit Laptop auf der Alm) und Karin Jöchlinger (Managerin zwischen Innovation und Tradition)
- Foto: LK/Danner
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Ein Drittel der Höfe in Frauenhand
Derzeit gibt es mehr als 30.000 Frauen in der steirischen Landwirtschaft. Damit dieser Trend weiterhin anhält, brauchen Frauen am Land aber dieselben Rahmenbedingungen wie Städterinnen, ganz besonders was die Kinderbetreuung, Pflege und Ausbildung anlangt.
„Die starke Kraft der Bäuerinnen zeigt sich nicht zuletzt darin, dass mittlerweile rund ein Drittel der Höfe von Frauen geführt werden.“
Viktoria Brandner, Landesbäuerin
Starke Frauen am Land
Nicht zuletzt war es auch die Corona-Pandemie, die zu einer erhöhten Wertschätzung für die Landwirtschaft geführt hat. Das beflügelt die jungen Bäuerinnen und führt generell zu einer Renaissance des Landlebens – ganz besonders bei jungen Frauen. Innovation und Klima- sowie Umweltschutz spielen dabei eine wichtige Rolle.

- Petra Höfler ist eine Bergbäuerin "mit Laptop auf der Alm".
- Foto: LK/Danner
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Petra Höfler aus Bad Schwanberg ist nach 13 Jahren als Grafik-Designerin in Graz auf den elterlichen Betrieb zurückgekehrt, hat dort in einen Tierwohlstall investiert und sich ein eigenes Grafik- Büro am Hof eingerichtet. Die Rinder werden im Sommer auf der Alm gehalten und stressfrei am Hof geschlachtet. Das Fleisch wird direktvermarktet.
„Mir gehen Tierwohl sowie Klima- und Umweltschutz über alles. Ich bin ein Regionalitätsfan und kaufe hauptsächlich bei Bauern in der Nachbarschaft sowie über die Plattform crowdfarming ein.“
Petra Höfler, Bäuerin und Grafik-Designerin

- Michaela Friedl ist eine Innovationsfreudige Trendsetterin mit Pilzzucht.
- Foto: LK/Danner
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Michaela Friedl ist ausgebildete Diätologin und betreibt auf ihrem mittlerweile im Vollerwerb geführten Bauernhof in St. Stefan im Rosental eine Pilzmanufaktur. Sie punktet dabei vor allem mit der einzigartigen Kombination aus diätologischem Know-how und ihrer Leidenschaft für Edelpilze und Pilzprodukte:
„Bei meinem Volleinstieg in die Pilzzucht habe ich auf Innovation und gute Planung gesetzt. Vor allem bei der Produktentwicklung habe ich die Chance meiner Alleinstellung als Diätologin und Pilzzüchterin genützt."
Michaela Friedl, Diätologin und Bäuerin

- Nina Schweinzger ist die mutige entscheidungsfreudige Wiedereinsteigerin in der Landwirtschaft.
- Foto: Bernhard Bergmann
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Nina Schweinzger aus St. Veit in der Südsteiermark ist studierte Inklusionspädagogin und Erwachsenenbildnerin. Nach mehreren Jahren in ihrem Beruf ist sie auf den elterlichen Betrieb zurückgekehrt und hat dort die Legehennenhaltung weiter ausgebaut und um eine Nudelproduktion erweitert. Ihr neuestes Projekt heißt „Gemeinsam am Hof“, dabei wird der Hof zum intergenerativen Begegnungsort, der Alt und Jung zusammenbringen soll.
„Ich mache stets Nägel mit Köpfen und ziehe Dinge durch für die ich mich entschieden habe. Angst vor dem Scheitern habe ich dabei nicht, denn ich überlege und plane gut und kalkuliere immer auch Rückschläge ein. Wichtig ist, ein Ziel zu haben und sich nicht vom Weg abbringen zu lassen.“
Nina Schweinzger, Bäuerin und Erwachsenenbildnerin
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