Wohnbaukredite
Experte: Vergabestandards für Jungfamilien "zu hoch"

Der Traum vom Eigenheim rückt derzeit für viele Jungfamilien in weite Ferne. Ein Grund dafür seien  abgesehen von den Teuerungen auch die neuen Vergabestandards für Wohnbaukredite, orten Expertinnen und Experten.  | Foto: pixabay
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  • Der Traum vom Eigenheim rückt derzeit für viele Jungfamilien in weite Ferne. Ein Grund dafür seien abgesehen von den Teuerungen auch die neuen Vergabestandards für Wohnbaukredite, orten Expertinnen und Experten.
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Für viele junge Familien ist ein Wohnbaukredit derzeit nicht leistbar. Neben hohen Immobilienpreisen tragen auch die seit August geltenden strengeren Vergabestandards für Wohnbaukredite dazu bei und das macht sich auch bei der Nachfrage bemerkbar. 

STEIERMARK. Inflation, stark steigende Zinsen und hohe Preise. Die Immobilienbranche sieht sich derzeit mit einer stark sinkenden Nachfrage konfrontiert. Hinzu kommt eine neue Regelung bei der Vergabe von Wohnkrediten: Wer sich seine Traumimmobilie mit einem Kredit kaufen möchte, muss seit August dieses Jahres etwas mehr Geld beiseite gelegt haben. Denn 20 Prozent des Kaufpreises in Form von Eigenkapital müssen nachgewiesen werden, um einen Wohnbaukredit zu bekommen. 

Großer Druck auf junge Familien

Genau diese Vorgabe sei für viele Familien oft eine unüberwindbare Hürde, kritisiert der Finanzexperte der Fachgruppe Finanzdienstleister Steiermark, Johannes Tratz: „Die 20 Prozent Eigenkapitalquote ist bei den aktuellen Immobilienpreisen für junge Familien zu hoch“. Vor allem junge, gut ausgebildete Familien, die zwischenzeitlich mit einem geringeren Einkommen auskommen müssen, weil etwa ein Elternteil in Karenz ist, würden systematisch benachteiligt werden, so Tratz. So würden nun etwa aufgrund der neuen Regelung, Kreditanfragen abgelehnt werden, die im Frühjahr von Banken noch bewilligt wurden. 

Eine abbezahlte Immobilie sei in Zeiten wie diesen eine sehr gute Form der Altersvorsorge, sagt Johannes Tratz von der Fachgruppe Finanzdienstleister Steiermark. Er kritisiert die derzeitigen Vergabestandards für Wohnbaukredite. | Foto: Doppelpunkt
  • Eine abbezahlte Immobilie sei in Zeiten wie diesen eine sehr gute Form der Altersvorsorge, sagt Johannes Tratz von der Fachgruppe Finanzdienstleister Steiermark. Er kritisiert die derzeitigen Vergabestandards für Wohnbaukredite.
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Wohnen als Grundbedürfnis

Wohnen ist und bleibe jedoch ein Grundbedürfnis ist sich der Tratz sicher: "Wenn junge Menschen weiterhin in Mietverhältnisse gezwungen werden, profitieren davon gerade jene Immobilieninvestoren, die von Teilen der Gesellschaft kritisch gesehen werden - Stichwort ,Miethai‘." Er spricht sich daher für eine Lockerung der sogenannten KIM-Verordnung, also der Vergabestandards für Wohnbaukredite sowie für die Wiedereinführung der Option der Zwischenfinanzierung durch bestehende Immobilien aus. Erst kürzlich hat sich Finanzminister Magnus Brunner mit genau dieser Forderung an die Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) gewandt. Tratz sieht diese Handlung als wichtigen Schritt. 

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