"Best Practice"-Beispiel
Ökostromgewinnung ohne unnötigen Bodenverbrauch

Murauer GreenPower ist ein Vorzeige-Beispiel für eine nachhaltige Energiewende in der Steiermark. | Foto: Steirische Jungbauern
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  • Murauer GreenPower ist ein Vorzeige-Beispiel für eine nachhaltige Energiewende in der Steiermark.
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In der Steiermark steigt der unnötige Bodenverbrauch. Genau deswegen wollen die Steirischen Jungbauern die Bevölkerung sensibilisieren und heben Vorzeigeprojekte bzw. "Best Practice"-Beispiele wie zum Beispiel ein Projekt aus Murau in den Vordergrund. 

STEIERMARK. Für die Steirischen Jungbauern ist die Errichtung von reinen Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf wertvollen Ackerböden nicht zielführend. Bereits im Juli 2022 haben sie mit der Kampagne „Dächer statt Äcker“ gegen die Pläne der großflächigen Bodenverbauung durch PV-Freiflächenanlagen mobil gemacht. In ihrer Stellungnahme zum Sachprogramm Erneuerbare Energie stellten sie im Frühjahr 2023 fest, dass knapp 400 der zuerst 824 Hektar geplanten Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Vorrangflächen errichtet werden sollen. Deshalb holen die jungen Landwirte „Best Practice“- Beispiele wie etwa das regionale Projekt Murauer GreenPower vor den Vorhang. 

Murauer GreenPower

Mit regionalen Projekten die Energiewende voranzutreiben und gleichzeitig die Wertschöpfung im Bezirk Murau zu belassen, das ist das Ziel der 2021 gegründeten Murauer GreenPower (mehr erfahren). Und das als Genossenschaft, die bereits an die 250 Mitglieder zählt. Das Geld für die Anteile wird in unterschiedliche Projekte in Sachen erneuerbare Energie investiert. So etwa in eine Wasserstoffanlage bei der Holzwelt Murau (mehr erfahren), die für Stromspeicherung genutzt wird oder wie jüngst, in eine 700 KWp Photovoltaikanlage beim Abfallwirtschaftszentrum Teufenbach-Katsch.

Das erste Projekte war eine Wasserstoff-Energiezelle beim Holzwelt-Büro in Murau. | Foto: Holzwelt/Tom Lamm
  • Das erste Projekte war eine Wasserstoff-Energiezelle beim Holzwelt-Büro in Murau.
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Ein wahres Vorbild, wie Benedikt Berner, Vorstandsmitglied der Steirischen Jungbauern meint:

„Hier sieht man wie Gewinnung von Ökostrom auch ohne unnötigen Bodenverbrauch funktionieren kann. Genau solche Projekte zur Energiegewinnung bringen uns insgesamt weiter. Das wollen wir als Steirische Jungbauern auch aufzeigen und die besten Beispiele für eine nachhaltige Energiewende vor den Vorhang holen. Hier wird Strom in der Region für die Region produziert und das ist wichtig.“

Gegen den unnötigen Bodenverbrauch

Die Betreiber der GreenPower haben noch viele weitere Ideen erklären Harald Kraxner, Erich Fritz und Ernst Auitscher: „Es wurden Möglichkeiten zur Erweiterung der erneuerbaren Energieerzeugung diskutiert, insbesondere im Bereich der Sonnen-, Wasser- und Windenergie. Wir hoffen, dass sich noch viele weitere für die Anteile interessieren und damit einen wertvollen und nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Stärkung der Region Murau leisten.“

Lobende Worte für die Jungbauern fand auch Bauernbund-Direktor Franz Tonner: „Die Steirischen Jungbauern sensibilisieren gegen unnötigen Bodenverbrauch durch Freiflächen-Anlagen und haben ihre Meinung sehr stark kommuniziert. Das halte ich für richtig, denn der verbaute Boden wird ihrer Generation zum Anbau von wertvollsten Lebensmitteln fehlen.“ Und weiter: „Dies hier ist auf alle Fälle ein Leuchtturmprojekt, welches Landwirtschaft und Stromerzeugung bestens verbindet. Wir hoffen, dass es in Zukunft noch mehr dieser Projekte in der Steiermark geben wird, und drücken die Daumen, dass sich noch viele Mitglieder an diesem wertvollen Projekt beteiligen.“

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