Neue Regelungen ab Sommer 2019
Maßnahmenpaket nach Kuhattacken-Urteil präsentiert – mit Video!

LH Günther Platter (Mitte), LHStv. Josef Geisler (l.) und LK-Präsident Josef Hechenberger (r.) wollen vor allem auch die Eigenverantwortung stärken. | Foto: Kainz
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Ein umfassender Versicherungsschutz für die Almbauern, Änderungen von Landes- und Bundesgesetzen – mit speziellem Hinblick auf die Eigenverantwortung – sowie eine groß angelegte Info-Kampagne sollen das Miteinander auf den Almen weiterhin ermöglichen und Bauern im Fall des Falles schadlos halten.

TIROL (tk). Nach dem umstrittenen Kuhattacken-Urteil habe man sich "sehr ausführlich mit allen Interessensvertretungen beraten, die im Naturraum Verantwortung tragen“, berichteten LK-Präsident Josef Hechenberger, LH Günther Platter und LHStv. Josef Geisler heute Mittag von konstruktiven Gesprächen.

Alle einer Meinung

Als Ergebnis des "runden Tisches" wurden bereits erste Maßnahmen präsentiert. Der nunmehrige Lösungsansatz wird ausnahmslos von allen Beteiligten bis hin zum österreichischen Alpenverein mitgetragen und zielt ganz klar darauf ab, Rechtssicherheit für die Almbauern zu schaffen.

Die Konsequenzen

Zum Einen wird ein umfassenderer Versicherungsschutz für Almbauern kommen. Bestehende Versicherungsmodelle sollen dafür deutlich erweitert werden, sodass möglichst viele Risiken abgedeckt sind. Als weitere Maßnahmen wird es gesetzliche Änderungen geben. Auf Landesebene genauso wie auf Bundesebene.

Betonung auf "Eigenverantwortung"

"Ich hatte heute nochmal mit Kanzler Sebastian Kurz Kontakt. Es ist auch seine Meinung, dass die Almbauern zu schützen sind. Das Justiz- und das Landwirtschaftsministerium werden daher schärfere Bestimmungen für das Allgemeine bürgerliche Gesetzbuch erarbeiten. Damit soll klar gestellt werden, dass ein Almbauer nicht sofort in die Verantwortung gezogen wird", berichtete Günther Platter.
Im Landesgesetz bzw. dem Almschutzgesetz wolle man mit neuen Regelungen ebenfalls verstärkt auf das Thema "Eigenverantwortung" – natürlich auch mit Hunden – eingehen, kündigte der Tiroler Landeshauptmann weiters an.

Präventivmaßnahmen

Parallel dazu soll mittels einer groß angelegten Vermarktungs-Offensive aufgezeigt werden, wie sich Wanderer in Alm- und Weidegebieten zu verhalten haben. Zugleich soll der Wert der bäuerlichen Arbeit auf den Almen vermehrt ins Bewusstsein gerufen werden. "Wir werden über elektronische Medien, mit Hinweisschildern und Broschüren informieren, wie ein Nebeneinander funktionieren kann", so LHStv. Josef Geisler, der ergänzte: "Auf der Skipiste gelten FIS-Regeln, in ähnlicher Form wird das Ganze auch im neuen Gesetz verankert werden. Momentan besteht hier ja noch ein weitestgehend rechtsfreier Raum. Wir wollen die Eigenverantwortung stärken und wieder vermehrt in den Fokus rücken."

"Tirol soll kein Land der Verbote sein"

"Tirol soll kein Land der Verbote sein", betonte Platter abschließend, "und es wird nicht gehen, dass wir überall Zäune bauen. Aber das Miteinander muss geregelt sein. Die Verantwortung liegt schon bei jenen, die sich im Alpenraum aufhalten und bewegen."
Alle genannten Punkte sollen so zügig wie irgend möglich, spätestens aber bis Sommerbeginn, umgesetzt werden.

Unterstützung für betroffene Bauernfamilie

Was den mit dem vorläufigen Schuldspruch behafteten Bauern aus dem Stubaital angeht, merkte LK-Präsident Josef Hechenberger noch an: „Wir werden die betroffene Familie mit aller Kraft unterstützen, damit sie nicht im Regen stehen bleibt." Laut Hechenberger haben sich bei ihm u.a. zahlreiche Touristiker gemeldet und volle Rückendeckung zugesagt: "Die Solidarität ist sehr groß. Danke dafür!"
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LH Günther Platter (Mitte), LHStv. Josef Geisler (l.) und LK-Präsident Josef Hechenberger (r.) wollen vor allem auch die Eigenverantwortung stärken. | Foto: Kainz
Das Medieninteresse war riesig. | Foto: Kainz
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