Feldbach früher und heute
Denkmal soll zum Umdenken anregen

Vertreter des Gemeinderats rund um Bgm. Josef Ober (3.v.l.) u.a. mit Antonia Nitsch (4.v.r.) und Elie Rosen (2.v.l.).  | Foto: WOCHE
  • Vertreter des Gemeinderats rund um Bgm. Josef Ober (3.v.l.) u.a. mit Antonia Nitsch (4.v.r.) und Elie Rosen (2.v.l.).
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Am Areal von Feldbachs Bahnhof wurde ein Denkmal als Erinnerung an eine Schreckenstat enthüllt. 

FELDBACH. Wer sich mit Feldbachs Geschichte und dem Kriegsgeschehen näher auseinandersetzt, stößt auf den 25. März 1945. An jenem Tag kam es zu einem Luftangriff im Bereich des Feldbacher Bahnhofs. Getroffen wurde ein einfahrender Zug, in dem ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter transportiert worden sind. Die Überlebenden wurden von der SS wieder gefangen genommen. In der Folge nötigte man die Zwangsarbeiter dazu, beim sogenannten Russenfriedhof ein Grab zu schaufeln. Darin wurden nicht nur die vorhandenen Leichen begraben, sondern auch der Rest der Truppe, der an Ort und Stelle nach getaner Arbeit hingerichtet worden ist. 

Ein Zeichen setzen

Am Areal vom Bahnhof kam es nun zur Enthüllung eines Denkmals, das an besagten Schreckenstag erinnern soll. "Hier und heute wird ein Zeichen gesetzt, für das es nicht zu spät ist", so Feldbachs Stadtamtsdirektor Michael Mehsner über das von der Gemeinde finanzierte Projekt. 
"Es waren Menschen wie wir – sie hatten Familien, einen Beruf, sie wurden behandelt, als wären sie nichts", betonte Antonia Nitsch, Obfrau des Südoststeirischen Vereins für Heimatkunde bei der Enthüllung des Denkmals. Sie und der Verein waren es, die den Anstoß zur Errichtung des Denkmals gegeben haben bzw. auf die Stadtgemeinde Feldbach zugekommen sind. Grundlage für die Umsetzung war u.a. Material der regionalen Historiker Rudolf Grasmug und Wolfram Dornik.  Für die Gestaltung des Denkmals aus Basaltstein bzw. die florale Umrahmung zeichneten Heimo Math und Andreas Stern verantwortlich. 

Aufruf zur Selbstverantwortung

Elie Rosen, Präsident der jüdischen Gemeinde Graz, gab zu denken, dass das Gedenken alleine nicht ausreicht, da sich diesbezüglich im Laufe der Zeit Gleichgültigkeit einschleichen könnte. "Wir alle tragen Verantwortung dafür, welchen Weg dieses Land nehmen wird", so der klare Appell von Rosen.
Auch Feldbachs Bürgermeister Josef Ober sprach davon, dass es "wache Bürger" braucht. Er kritisierte die Haltung, anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben und keine Selbstverantwortung zu übernehmen. "Feldbach bemüht sich, der Zukunft gerecht zu werden", unterstrich Ober, der in seiner Gemeinde ein "Miteinander in Vielfalt" propagiert.

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