Eine Frischzellenkur für die Murauen
Dem Baumsterben in den Murauen folgt nun in Mureck die "Wiederbelebung" des Waldes.
Die Murauen rund um die Stadtgemeinde Mureck sind unter anderem wegen des "Auererlebniswegs", der Murecker Schiffsmühle und natürlich auch Jahr für Jahr wegen des Bärlauchs ein wesentlicher Anziehungspunkt für Bürger und Touristen. Anfang 2017 haben sich die Wälder plötzlich wesentlich gelichtet. Das große Eschensterben machte Forstarbeiten bzw. das Entfernen von Bäumen notwendig.
Schuld daran waren laut Natura-2000-Betreuer Andreas Breuss zwei ursprünglich aus dem Ausland stammende Pilzarten – und zwar das falsche weiße Stängelbecherchen und der Brandkrustenpilz. Laut Breuss hat man im Vorjahr gleichzeitig Neophyten (Anm.: eingeschleppte Pflanzenarten, die teils die einheimische Flora verdrängen), also standortfremde Bäume entfernt. Durch den "freigestellten" Wald wurden im Vorjahr nach einem Sturm viele Bäume entwurzelt.
Neues Leben für die Auen
Einen Überblick über den Zustand der Auen verschaffte sich vor Kurzem Murecks Bürgermeister Anton Vukan gemeinsam mit Gemeindebediensteten, Andreas Breuss und Bezirksförster Otwin Bein.
Laut Andreas Breuss und Anton Vukan will man im Frühjahr Teilbereiche des Waldes wieder Schritt für Schritt aufforsten. Angepflanzt werden dieses Mal aber keine Eschen. Für die "Renaturierung" der Auen sollen u.a. die Schwarzerle, die Feldulme, die Stieleiche, der Bergahorn und die Hainbuche angepflanzt werden. Zu den Bäumen werden sich Sträucher gesellen. So etwa der Spindelstrauch, auch als "Pfaffenkapperl" bekannt.
Gleichzeitig muss man auch verhindern, dass sich Neophyten ausbreiten. Dafür zeichnet das Team des Klimarschutzgartens Gosdorf verantwortlich.
Bürgermeister Anton Vukan will auch den "Auerlebnisweg" modernisieren und dafür dessen Schöpfer Michael Breuss mit ins Boot holen. "Für uns sind die Murauen extrem wichtig, nicht nur für den Tourismus, sondern auch für uns selbst – es handelt sich hier schließlich um unseren Lebensraum", betont Vukan, welch großen Stellenwert das "Aufpäppeln" der Naturflächen für ihn hat.
Die Murauen
Das Augebiet ist Lebensraum für 12.000 bis 15.000 Tier- und Pflanzenarten. Als Grundwasserspeicher ist es essenziell.
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