Steirisches Vulkanland
Jetzt wird der Lichtverschmutzung der Garaus gemacht

Gemeinsam gegen die Lichtverschmutzung: Josef Ober, Günter Kleinschuster und Anna Knaus-Maurer (v.l). | Foto: RegionalMedien
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  • Gemeinsam gegen die Lichtverschmutzung: Josef Ober, Günter Kleinschuster und Anna Knaus-Maurer (v.l).
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Die Lichtverschmutzung möge für manche weniger Priorität haben und eher in Vergessenheit geraten, doch heutzutage ist die Bekämpfung gegen sie wichtiger denn je – und vorteilhafter.

SÜDOSTSTEIERMARK. Der Obmann des Astroclubs Auersbach, Günter Kleinschuster, gab den Anstoß für den Kampf gegen die Lichtverschmutzung. Das Team des Steirischen Vulkanlandes mit Obmann Josef Ober und Projektleiterin Anna Knaus-Maurer schlossen sich der Initiative an und machen sich den achtsamen Umgang mit Licht zur Aufgabe.

Die ersten Schritte seien bereits vor Jahren im Advent bestritten worden. "Mit der Einführung des ,grünen Lichts’ und der Reduzierung der Weihnachtsbeleuchtung haben wir das Thema schon aufgegriffen", und so sei der stille Advent gut gelungen, so Ober. Doch nun soll weiterhin und noch intensiver gegen die Lichtverschmutzung vorgegangen werden.

Mehrere Stunden sind notwendig, um ein Foto in der Sternwarte zu schießen. | Foto: Günter Kleinschuster
  • Mehrere Stunden sind notwendig, um ein Foto in der Sternwarte zu schießen.
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Das gehört zum achtsamen Umgang mit Licht

Zum achtsamen Umgang mit Licht zählt nicht nur das Abdrehen der Lichter, sondern, wie Ober betont: "Wir wollen aus weniger mehr machen, das heißt nicht nur abdrehen, sondern das Licht effizient einsetzen und der Region ein neues Design im Umgang mit Licht - in Absprache mit den Gemeinden - verleihen." Wichtig dabei sei laut Ober, sich gemeinschaftlich als Region in den nächsten Jahren damit zu beschäftigen und die Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten sowie mit Technikerinnen und Technikern, die neue Ideen und Beispiele für eine qualitative Umsetzung mitbringen sollen, zu intensivieren.

Gutes für Geldbörserl und Umwelt

Projektleiterin Anna Knaus-Maurer möchte zielorientiert die vorgenommenen Maßnahmen umsetzen. Das Projekt spare nicht nur viel Energie, Ressourcen und die dazugehörigen Kosten, sondern wirke sich ebenso positiv auf Menschen, Tiere und Pflanzen aus. Denn die ständige Beleuchtung nehme Einfluss auf die Tierwelt und auf Menschen. Die Dauerbestrahlung könne bei Menschen Stress und Schlafstörungen verursachen und bei Tieren Orientierungsprobleme und Veränderung natürlicher Verhaltensmuster auslösen, so Anna Knaus-Maurer.

Sicht auf die Milchstraße über der Riegersburg mit Lichtverschmutzung. | Foto: Günter Kleinschuster
  • Sicht auf die Milchstraße über der Riegersburg mit Lichtverschmutzung.
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Bezug zu Kosmos und Natur

Für Günter Kleinschuster ist in erster Linie die Bewusstseinsbildung wichtig, denn laut ihm seien einige Menschen über die Lichtverschmutzung zu weniginformiert und sich deren negativen Auswirkungen nicht bewusst.

"Aktuell kann man im Sommer die Milchstraße, in der die Griechen ihre Mythologien verewigt haben, ganz gut erkennen. Jedoch sind wir leider dabei, dieses Kulturgut zu verlieren", behauptete Kleinschuster. Man könne aktuell in Städten wie Graz nur wenige Himmelskörper beobachten – und wenn, dann nur wenige Sterne, solange man wisse, wo sie zu finden seien, so Kleinschuster. Wichtig ist für ihn ebenso die Farbtemperatur. Optimal wäre, wenn die Längenwelle des Lichts unter 500 Nanometer liegen würde, denn der Blauanteil im Licht würde viel mehr erhellen und in die Atmosphäre strahlen. Außerdem sei der Blauanteil auch gefährlich für Insekten, so der Obmann des Astroclubs Auersbach, Günter Kleinschuster.

Sicht auf die Milchstraße über der Riegersburg ohne Lichtverschmutzung. | Foto: Günter Kleinschuster
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Wie viel Licht benötigt man wirklich?

Bürgermeister Josef Ober und Projektleiterin Anna Knaus-Maurer sind sich sicher, zuerst müsste der Bedarf an Licht geprüft werden. Hierfür digitalisieren die Mitgliedsgemeinden des Steirischen Vulkanlandes die jeweiligen Lichtpunkte in ihren Gemeinden und überprüfen über einen längeren Zeitraum, in welchem Ausmaß das Licht benötigt wird. Bei Gelegenheit werden Dauer, Helligkeit oder Dosierung reguliert. Ober überlegt, ab einer gewissen Uhrzeit die Beleuchtungen zu dimmen oder sogar komplett auszuschalten - sofern die Sicherheit und die rechtlichen Normen dies zuließen.

Aktuell kann man im Sommer die Milchstraße gut erkennen. | Foto: Günter Kleinschuster
  • Aktuell kann man im Sommer die Milchstraße gut erkennen.
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Mit neuen Technologien effizient Licht nutzen

Um das Licht effizient zu nutzen, sollen neue Technologien eingesetzt werden, wie Bewegungssensoren oder auch Fernschalter, die laut Josef Ober mittlerweile leicht zu beschaffen seien. So werden zum Beispiel in Spar-Filialen, auch in jener in Feldbach, 30 Minuten nach Geschäftsschluss und 30 Minuten vor Eröffnung die Sicherheitslichter über eine Zentralschaltung ein- und abgedreht.

Jeder kann gegen Lichtverschmutzung vorgehen

Ober lädt die Bevölkerung ein, den eigenen Lichtbedarf im Haushalt zu überprüfen und anzupassen. Zusätzlich empfiehlt er die Nutzung von neuen Technologien wie Bewegungssensoren, Fernschalter oder LED-Lichter, mit denen die Dimmung und Wärmeänderung des Lichts möglich ist. Darüber hinaus verbrauchen LED-Lichter laut Hersteller sogar 80 Prozent weniger Energie als herkömmliche Lampen.

Jeder Vorschlag ist eine Hilfe

Dem Kampf gegen die Lichtverschmutzung liegt ein breiter Bürgerbeteiligungsprozess zugrunde. Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmerinnen und Unternehmer, allenfalls auch Expertinnen und Experten, sind aufgerufen und eingeladen, sich mit Ideen zu Energieeinsparungsmöglichkeiten und Designänderungen beim Steirischen Vulkanland einzubringen.

Kontakt
knaus-maurer@vulkanland.at

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