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Protest-Maibaum in Fladnitz von Unbekannten gefällt
In Fladnitz im Raabtal stellten Mitglieder der Dorfgemeinschaft und des Bauernbundes einen Maibaum auf – mit Stoppzeichen gegen den Bau der B 68 neu. Doch in der Nacht vom 1. Mai auf den 2. Mai wurde der Baum von Unbekannten gefällt.
FLADNITZ. Vielerorts wird traditionsgemäß Ende April oder am 1. Mai der Maibaum aufgestellt. In Fladnitz im Raabtal sollte er nicht nur als Symbol des Frühlings gelten, sondern auch als ein Zeichen gegen den Bau der B 68 neu. Doch schon in der Nacht auf den 2. Mai wurde der Baum gefällt, wie die Mitglieder von Dorfgemeinschaft und Bauernbund im Morgengrauen feststellen mussten.
Friedlicher Protest gegen B 68 neu
Ein 27 Meter hoher, weithin sichtbarer Maibaum wurde am 30. April in Fladnitz im Raabtal aufgestellt – mit Stoppzeichen gegen den Bau der B 68 neu. Die Dorfgemeinschaft und der Bauernbund Fladnitz im Raabtal freuten sich über zahlreiche Mitstreiterinnen und Mitstreiter beim Aufstellen.
Der Bürgermeister der Gemeinde Kirchberg an der Raab, Helmut Ofner, sagte in seiner Rede: „Ich habe immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Bevölkerung in der Gemeinde, ich informiere alle zur Sachlage", allerdings müssten die Vorgaben vom Land umgesetzt werden. Doch den Sinn dieser Vorgaben zum Ausbau der B 68 neu zweifeln die Betroffenen stark an. Katja Maurer, Bäuerin in Fladnitz im Raabtal und Mitinitiatorin der Maibaumaktion, bekräftigt: "Wir alle, die Grund entlang der geplanten Strecke der B 68 neu besitzen, haben notariell unterschrieben, dass wir nicht an das Land Steiermark verkaufen. Zwischen Studenzen und Rohr gibt es schon zwei Straßen und eine Eisenbahnlinie. Eine dritte Straße würde hier mehr als 24 Hektar vom fruchtbarsten Boden Österreichs verschlingen.“
Unterstützung für die Betroffenen kam von Landtagsabgeordnetem Andreas Lackner von den Grünen: „Die Steiermark ist österreichweit Spitzenreiter beim Flächenverbrauch. Ein Umdenken muss her, und die Bevölkerung in Fladnitz im Raabtal zeigt dies vor." Widerstand gegen den Flächenfraß gebe es nicht nur hier in Fladnitz im Raabtal, sondern auch entlang der B 70 in Söding-St. Johann oder in Gratwein-Straßengel."
Katja Maurer fast zusammen: “Es ist toll, welch sichtbares Zeichen wir Fladnitzer mit dem Maibaum setzen. Unser Ziel ist es, unseren Widerstand gegen die B 68 neu offen zu kommunizieren, damit alle über die negativen Auswirkungen des Straßenbaues informiert werden, denn Asphalt kann man nicht essen!“
Unbekannte brachten Maibaum zu Fall
Doch die Freude über die gemeinsame Maibaum-Aktion sollten nicht lange währen. In der Nacht zum 2. Mai dürften den Baum Unbekannte gefällt haben. "Fassungslos stellten wir in den Morgenstunden des 2. Mai fest, dass der Maibaum, der als Zeichen für Bodenschutz und Lebensqualität von der Dorfgemeinschaft und dem Bauernbund am Viehhap in Fladnitz im Raabtal aufgestellt wurde, von unbekannten Tätern umgeschnitten wurde. Der Baum wurde als Zeichen des friedlichen Protestes gegen die B 68 neu aufgestellt", erzählt Katja Maurer. Die Betroffenen seien bestürzt, dass auf diesen Widerstand so zerstörerisch geantwortet worden sei. Der Sachverhalt wurde bei der Polizei angezeigt. Unter Brauchtum köne die Aktion nicht fallen, weil der Baum erst am zweiten Tag, also am 2. Mai, gefällt worden sei.
Katja Maurer und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter wollen unterdessen nicht klein beigeben. Ob es wieder ein Maibaum sein wird, lässt sie offen, jedenfalls aber wollen die Betroffenen ihren Protest gegen den Bau der "B 68 neu" erneut in irgendeiner Form zum Ausdruck bringen.
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