Weihnachts-Storch
Im August geht der Storchensommer zu Ende. Die Jungen sind nun unabhängig von ihren Eltern. Sie sammeln sich in größeren Trupps und ziehen noch vor den Alttieren ab. Die Zugrichtung ist ihnen angeboren. Sie benötigen daher keine Führung durch die Eltern, die etwa eine Woche nach den Jungen aufbrechen.
Störche ziehen auf zwei Routen in ihre Winterquartiere. Durchschnittlich legen Störche auf dem Zug eine tägliche Strecke von 150 - 300 km zurück. Sie verhalten sich dabei wie Segelflugzeuge. Sie nutzen warme Aufwinde und lassen sich ohne Flügelschlag in große Höhen tragen. Von hier lassen sie sich über große Entfernungen zum Fuß einer neuen Thermik gleiten. Im aktiven Ruderflug könnten die Störche die langen Strecken, die niemals über das Mittelmeer in die Überwinterungsgebiete in Afrika führt, nicht bewältigen.
Europa - Treffpunkt für Oststörche
Die Störche ziehen aus ihrer Brutheimat in Richtung Schwarzes Meer. Sie kommen aus den nördlichen Teilen Deutschlands, aus Dänemark, Polen, dem Baltikum, Weißrussland und Russland, aus der Ukraine ebenso wie aus Tschechien, der Slowakei, aus Österreich, Ungarn, Rumänien, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Jugoslawien.
Weiter im Süden stoßen die Weißstörche aus Albanien, Griechenland und der Türkei dazu. Sie überqueren den Bosporus und gelangen über den Libanon und Israel auf die Sinai-Halbinsel. Über den Golf von Suez erreichen sie Ägypten. Sie folgen von dort aus dem Niltal nach Süden. In den Savannen und Halbwüsten des Sudans legen sie eine mehrwöchige Rast ein und fressen sich Fettreserven für ihren Weiterflug nach Ost- und Südafrika an. Von Europa bis nach Südafrika sind Störche 8 bis 15 Wochen unterwegs.
Unser Karbacher Storch hat, aus welchen gründen auch immer, diesen Abflug versäumt und verbringt den Winter bei uns. Das kalte Wetter, der Frost und der Schnee sind laut Storchenexperten kein Problem für ihn. Tödlich kann für ihn nur die Futternot sein.
Mit einem lebevollen „Hansi, Hansi“ ruft ihn die „Storchenmutti“ Emmi Frauwallner zum Futterplatz. Gerne nimmt er dort Fleisch, vor allem Mäuse auf. Nur Mäuse sind in dieser kalten Jahreszeit knapp.
Darum der Aufruf an alle Storchenfreunde in unserer Gemeinde und darüber hinaus: Fangt Mäuse und bringt sie zu Fam. Frauwallner nach Karbach! Um nicht jede Maus einzeln nach Karbach bringen zu müssen, können diese auch eingefroren werden. Helft bitte alle mit, um unserem Gemeindestorch das Überleben zu ermöglichen. Vielleicht findet er (oder sie) im Frühling eine/n PartnerIn und nistet wieder in Karbach Nr. 7.
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