Grüne Oasen
Weniger Autoblech und mehr Grün für lebendige Zentren
Um die Gesundheit der Böden, die enorme Flächenversiegelung und zubetonierte Ortszentren sorgen sich die Grünen. Konkrete Vorschläge brachten sie nun auch zu einem Abstecher nach Bad Radkersburg mit.
BAD RADKERSBURG. "Grüne Oase auf Tour" – so lautete das Motto nun auch im Herzen der Altstadt von Bad Radkersburg. Am Hauptplatz anzutreffen waren u.a. LAbg. Andreas Lackner, er sitzt für die Grünen auch im Gemeinderat von Deutsch Goritz, und die lokale Gemeinderätin Sonja Witsch.
"Wahnsinn, so kann es nicht weitergehen", betonte Lackner ganz allgemein zum Thema Bodenversiegelung. Österreich zähle hier zu den traurigen Spitzenreitern, die Steiermark sei im Bundesländervergleich am aktivsten beim Versiegeln. Jeden Tag ginge im Schnitt umgerechnet eine Fläche von fünf Fußballfeldern verloren. Dies sei natürlich bei den ständigen Starkregenereignissen ein glattes Eigentor.
Problemfall Ortszentrum
Eine Lanze brachen die Grünen ganz klar für lebendige und möglichst grüne Ortszentren. "Einkaufszentren am Ortsrand aus dem Boden zu stampfen, bringt nicht nur noch mehr zubetonierte Flächen mit sich, sondern bedeutet auch mehr Verkehr und mehr Kosten für Infrastruktur", merkt Lackner an. Gleichzeitig würden Geschäfte und Lokale im Ortszentrum zusperren.
"Das ist Wahnsinn – so kann es mit der Flächenversiegelung nicht weitergehen."
Andreas Lackner, Landtagsabgeordneter und Gemeinderat in Deutsch Goritz
Die Grünen legten aber auch gleich klar auf den Tisch, wie Zentren ihrer Meinung nach aussehen sollten. Anhand einer Visualisierung erzählte Sonja Witsch, wie sie sich Bad Radkersburgs Ortszentrum, das ja eine Begegnungszone ist, vorstellt.
Sie wünscht sich für den Hauptplatz, der ja u.a. anlässlich des 725-Jahr-Jubiläums im nächsten Jahr ein neues Gesicht bekommen wird, dass Parkflächen weichen. Sie spricht konkret die Stellplätze vor dem Rathaus an und gegenüber Parkplätze im Bereich der Arkaden beim Stadtheurigen zum goldenen Löwen. Sie argumentiert, dass es durch das Gerangel um die Parklätze häufig zu Staus und gefährlichen Situationen für Radfahrer und Fußgänger kommen würde. Luft nach oben wäre auch in Sachen Fahrradständer, die Lösung bei der Mariensäule sei nicht optimal, zudem wünscht sich Witsch mehr Schattenspender.
"Mahü" als Beispiel für Mut
Lackner glaubt zusammenfassend durchaus daran, dass die Bevölkerung an grüneren Ortszentren interessiert sei – das beste Beispiel auf nationaler Ebene sei ja die "Mahü", also die Mariahilfer Straße in Wien. Generell fehle es der Politik noch am Mut, etwa Kfz-Stellplätze zu opfern. Verschenkt haben die Grünen übrigens auch noch Baumpflanzen, in der gesamten Steiermark geben sie 1.500 Setzlinge aus.
Das könnte dich auch interessieren:
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.