Narrenkartell wieder da
Bad Gleichenberg im Fasching

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Das Narrenkartell um Günther Gaber und Peter Siegel sind nach zwei Jahren Bühnenabstinenz wieder da und wie sie wieder da sind. Das legendäre Ensemble konnte sein hohes Niveau halten und weiter ausbauen. Es wurden 23 Stücke und reiner 3,5 Stunden Spielzeit geliefert. Es war fein in einander abgestimmt.

Das durchwegs starke Ensemble der Gleichenberger Narren, die Volker Mödritscher wegen Krankheit und Reinhard Schadler und Christian Pölzl wegen beruflicher Gründe vorgeben mußten, war wieder in Hochform.

Der Obmann, Polizist, Familienmensch, erstklassiger Schauspieler und Maestro der Gleichenberger feierte sein 35jähriges Bühnenjubiläum und meiner Vielzahl an Stücken, als Robin Hood, der auf die vergessene Zunft der Diebe und Einbrecher aufmerksam machte, Ljubica, die Tischdecken und Krawatten verkaufte, oder als Arnold Schwarzenegger - die Genres war so genial und vielfältig. An die 300 Stücke hat Gaber in den 35 Jahren geschrieben.

Ebenfalls das 35. Bühnenjubiläum bei der 36. Sitzung feierte Doris Trummer mit dem 1. Gleichenberger Feuewehrballet - Doris Trummer hatte im Vorfeld zwei Interviews gegeben, wo sie tief in die feinfühlige Seele der 100 kg Männer blicken ließ, wie sie all deren Besonderheiten liebt und es immer wieder schafft in über 90 Choreografien quasi Hippos grazös wirken zu lassen. Die beiden Aufführungen waren extremer Leistungssport, wirklich athletisch, politisch klug und an Falco angelehnt legendär. Die beiden Nummern haben den Saal wieder gerockt.

Die heurige Faschingssitzung war in ihrem Aufbau leicht und locker, durchgehend witzig und hat einige goldene Fäden, die Bad Gleichenberg wiederum zur steirischen Narrenhauptstadt werden ließ.

Peter Siegel spielte diesmal noch öfter und hatte Musiknummern dabei, die mit Wortwitz kaum zu überbieten waren. Er liebt sein drittes Gebiß und hofft, das niemals ein anderer Mann es tragen möge, wenn er es verlieren sollte. Kongenial wurden diese wirklich sehr leicht eingängigen Musiknummern von der Grande Dame Beate Siegel mitinitiert und alle Lieder wirklich wirklich so ideal zum Mitsingen, aber auch zum Mitdenken.

Was Bad Gleichenberg ausmacht, ist aber die Mischung, dass das Ensemble es schafft, einen so großen Spagat zu zeigen. Franz Jurecek in seinem Branko natürlich legendär, er hat sich 8mal impfen lassen, weil die war ja gratis und mit dem Ausweis vom Nachbarn, hat er noch 100 Euro bekommen. Eine wirkliche Besonderheit ist Jureceks trockener englischer Humor, der zwischen den Nummern gesprochen, auch schon mal den Unterschied macht, was man gehobenen Karneval bezeichnet. Immer wieder spontan auf den Punkt gebracht.

Einige von der Feuerwehr konnten als Schauspieler gewonnen werden. Genser Ewald ist ja von je her eine Urgewalt, seine Versprecher und besser gesagt Zugaben ist derart präzise. Ewald ist Ewald, er schafft es durch sich selbst jedes Stück witzig werden zu lassen, insbesonders, wenn er gemeinsam mit Michi Karl auftritt, der wirklich für jeden Schmäh zu haben ist und entsprechend Gewicht und Feingefühl mitbringt, das manche im Burgtheater gerne hätten.

Neu dabei als Schauspieler ist Hatz Franz, der Vater der Prinzessin. Für seinen ersten Auftritt unglaublich viel Farbe und Melodik in der Stimme. Matthias Wolf hat gleich in mehreren Rollen sein Talent mit angenehmer männlicher Stimme aufblitzen lassen können. Er hat eine sehr charaktervolle Stimme und ist auch ein wichtiger Gewinn für die Zukunft. Christoph Monschein hat die Rolle des Sebastian Kurz perfektioniert und kann jedes Rolle mit großen Ohren, wie King Charles perfekt. Er ist überall einsetzbar und ist weiterer wichtiger Charakterkopf.

Michi Deutsch durfte heuer auch erstmals singen und ist insbesonders in der Mimik und gegenseitigen Mitspielen jene, die oft die Szene zusammenhält, indem sie den Überblick behält. Sonja Puff merkt man ihre Routine in der jeder Szene an, sie ist Hans Dampf in allen Gassen und hat eine unglaubliche Bühnenpräsenz.

Mit Barbara Ranftl ist dem Team wirklich ein Fang gelungen. In ihrer ersten Faschingssitzung glänzt sie mit Textsicherheit und Spielwitz und klarer Stimme. Ganz wichtig und schön, dass die Jugend mit dabei ist.

Der Kärntner Ilmar Tessmann und Pressesprecher konnte im Olymp des Flachwitzes wirklich ebenfalls wieder viel zum Gelingen beitragen. Mit seiner eigener Humornote ergänzt er sich ideal und hatte viele Lacher auf seiner Seite.

Die 6 Magistros rund um Meinrad Kaufmann haben wieder eine Stimmung gemacht, die man eben nur live erleben kann, das sind wirkliche Könner, die eben die Gleichenberger Sitzung auch zur gehobenen Unterhaltung machen.

Nicht zu vergessen die Technik mit Hafner Wolfgang von Digisound, die die neue Bühne optimal in Szene gesetzt haben, auch mit Farb- und Nebelspielen, sowie Günther Tuscher vom Vulkan TV - der sogar spezielle Kameras eingebaut hat, die direkt top auf die Bühne filmen, das macht für den Besucher doch ein wirkliches Erlebnis aus.

Es war einfach auch die Bandbreite, die Royals, das Wappen, Nikolaus und Krampus in verkehrten Rollen, Werbung mal anders, Pantomimestücke, Lied, Cabaret, viel Text, das kam oft als Lob, trotzdem die Stück um die 10 min lang, knack, gut super, verdaulich, einfach sehr gut.

Das wieder wieder einmal großes Kino - ein wiedersehen wird es im Sommer am 2. August geben und nächstes Jahr zum Fasching - am besten heute schon den 23. bis 25. Feber 2024 vormerken

Glei Glei Gluck Gluck

Was auch noch wichtig zu erwähnen ist, die Fotos stammen von Herbert Fauster dem kongenialen Fotografen aus Bairisch Kölldorf

Dann der Wadelbeisser ging heuer an Marianne Müller-Triebl für ihr soziales Engagement und die Treue zur Faschingssitzung

Im Bild da sind wir besonders stolz auch unsere Präsidentin Ministerin a.D. Dr. Beatrix Karl sowie unseren Ehrenpräsidenten Klaus Keim und Jörg Siegel sowie vielen anwesenden Pastpräsidenten

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