Wie die Äcker das Klima retten
Die Äcker der Region sind gewaltige Klimaanlagen. Franz Fartek will sie aktivieren.

Wissenschaftler Christian Krotscheck, Franz Fartek und Michael Fend (v.l.) zeigen Klimawirkung winterbegrünter Äcker auf.
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  • hochgeladen von Roman Schmidt

Jene Äcker, die im Winter „g'schlampert“ ausschauen, sind erfahrungsgemäß die mit dem meisten Bodenleben und der höchsten Klimaschutzwirkung, bringt es Vulkanland-Geschäftsführer Michael Fend auf den Punkt. Er bricht gemeinsam mit Vulkanland-Obmannstellvertreter LAbg. Franz Fartek und Regionalwissenschaftler Christian Krotscheck eine Lanze für durchgehend begrünte Äcker. Dabei geht es Fartek nicht um den berühmten Fingerzeig, sondern um mehr Bewusstsein für die daraus resultierenden enormen, auch wirtschaftlichen Vorteile. Fartek, von Beruf Landwirt, sieht sich selbst als Lernenden. Das ambitionierte Ziel, so Fartek: „In fünf Jahren sind alle Äcker im Vulkanland durchgehend begrünt.“

Große Wirkung
Die Wirkung einer durchgehend begrünten Ackerfläche verdeutlicht Krotscheck in Zahlen. „Auf die Ackerflächen der Region hochgerechnet geht es um 900.000 Tonnen weniger Bodenabtrag, um über 6.000 Tonnen weniger Verlust an organischer Substanz und fast vier Millionen Kubikmeter mehr Wasserspeicherung jährlich“, rechnet er vor. Die Speicherwirkung überrascht den Wissenschaftler am meisten.
Aber auch die Ersparnis bei den Kosten sei beträchtlich. Auf die geschätzten 36.000 Hektar Ackerfläche im Steirischen Vulkanland bedeute das 1,3 Millionen Euro weniger Stickstoff- und Phosphordünger und 1,7 Millionen Euro weniger Dieselverbrauch.

Enormer Klimaeffekt
Den zentralen Wertschöpfungs- und Wirkungsfaktor ortet Christian Krotscheck beim Wasser, das im Boden bleibt. Mit nicht einmal zwei Euro pro Kubikmeter bewertet ginge es um über 7 Millionen Euro Wasser, das in Zeiten des Klimawandels der Boden für seine dauerhafte Fruchtbarkeit bitter nötig habe.
Krotscheck weiter: „Wasserspeicherung bedeutet vor allem auch Kühlung der Landschaft, durch Verdunstungskälte." Dabei bringe das Wasser im Acker die Leistung von einer Million klimatisierter Häuser.
Insgesamt seien die Landwirte also bei nachhaltiger Bewirtschaftung die wahren Klimaretter, so Franz Fartek.

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