Vorreiter beim Erosionsschutz
So trotzt unser Boden dem Starkregen

Johannes Maßwohl vom Kompetenzzentrum für Acker, Humus und Erosionsschutz weiß, wie man Flächen aufbereitet, damit sie für Starkregenereignisse möglichst gut gewappnet sind.  | Foto: RegionalMedien
4Bilder
  • Johannes Maßwohl vom Kompetenzzentrum für Acker, Humus und Erosionsschutz weiß, wie man Flächen aufbereitet, damit sie für Starkregenereignisse möglichst gut gewappnet sind.
  • Foto: RegionalMedien
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Landwirtschaftskammer und Vulkanland werden nicht müde, den Erosionsschutz in den Mittelpunkt zu stellen. Landwirte wie etwa Christian Sorger aus Jamm gehen den Weg mit und sollen Vorbilder für eine neue Kultur der Landwirtschaft sein. 

JAMM. Die Starkregenereignisse sind im Bezirk Südoststeiermark längst Regel statt nur Ausnahme – eine enorme Herausforderung für die Bäuerinnen und Bauern, wie die Landwirtschaftskammer mit Bezirksobmann Franz Uller betont. Mit zehn Prozent der Flächen in Hanglage spielt das Thema Erosion natürlich eine enorme Rolle. 

Das Wissen sitzt direkt vor Ort

In der Region sitzt in Feldbach mit dem Kompetenzzentrum für Acker, Humus und Erosionsschutz mit Leiter Johannes Maßwohl das nötige Know-how. Rund 130 steirische Landwirte tauschen sich im Rahmen des Zentrums auch per WhatsApp in einem Praktikerforum aus.

Michael Fend, Franz Uller, Christian Sorger, Johannes Maßwohl und Josef Ober (v.l.) | Foto: RegionalMedien
  • Michael Fend, Franz Uller, Christian Sorger, Johannes Maßwohl und Josef Ober (v.l.)
  • Foto: RegionalMedien
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Franz Uller, Vulkanland-Obmann Josef Ober und Leader-Manager Michael Fend betonen, dass es in Sachen Erosionsschutz einen langfristigen Prozess und Vorbilder brauche. In der 2013 beschlossenen Boden-Charta haben sich ja Gemeinden und Institutionen – und dies sei steiermarkweit einzigartig – verpflichtet, sich des Themas Boden anzunehmen. Momentan bringe man laut Michael Fend gerade ein konkretes Maßnahmenpaket auf Papier, das man in Kürze vorstellen wolle.

"Als Eigentümer einer Ackerfläche würde mir das Herz bluten, wenn durch nicht gesetzte Erosionsschutzmaßnahmen bei Starkregeneriegnissen innerhalb von Minuten der Bodenaufbau von 100 Jahren zunichte gemacht wird."
Franz Uller, LK-Bezirksobmann

Für LK-Bezirksobmann Franz Uller ist das Thema Boden ganz entscheidend.  | Foto: RegionalMedien
  • Für LK-Bezirksobmann Franz Uller ist das Thema Boden ganz entscheidend.
  • Foto: RegionalMedien
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Aber nun zu einem konkreten Beispiel. Uller und Co. freuen sich über einen jungen Landwirt, der den Weg vorgibt. Nämlich Christian Sorger aus Jamm bei St. Anna am Aigen. Der 33-Jährige widmet sich seit 2017 voll und ganz der Landwirtschaft, die inklusive Pachtflächen rund 110 Hektar umfasst.

Je grüner, desto besser

Und was macht Sorger jetzt konkret (anders)? Er setzt generell auf Fruchtfolge. War es im Vorjahr Mulch-Saat von Soja, ist es heuer der Mais, der am Feld wächst. Ein weiterer Aspekt sei die bewusste Begrünung. "Der Tropfen, der auf das organische Material fällt, ist eben kleiner", macht Sorger den Kreislauf bei einem Starkregen anschaulich. Er habe bereits feststellen können, dass die Maßnahmen wirken. So wurde beim letzten heftigen Regen kein Erdmaterial mit ins Tal geschwemmt. 

Gesunder Boden mit Spuren von tierischen Bewohnern.  | Foto: RegionalMedien
  • Gesunder Boden mit Spuren von tierischen Bewohnern.
  • Foto: RegionalMedien
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

"Keine gmadhe Wies'n"

Johannes Maßwohl freut sich über diese Vorbildwirkung. Er macht auf die vielfältigen möglichen Maßnahmen gegen die Erosion aufmerksam. Diese reichen vom Einsatz eines Grubbers statt dem Pflug, über Zwischenbegrünungen und Mulchsaaten, Queranbau und Feldteilung bis hin zu Direktsaaten. Ganz essenziell: Die meisten Maßnahmen fördern einerseits den Humusaufbau und andererseits auch die Speicherfähigkeit der Böden. Maßwohl bleibt aber auch realistisch: "Das Ganze ist keine gmadhe Wies'n, natürlich gibt es auch Rückschläge", so der Fachmann.

Das könnte dich auch interessieren: 

Ein Spektakel für die wachsende Skate-Community
Kulinarisch unterwegs mit dem vierten Jahrgang
Südoststeirischer Boden ist der günstigste
Ansätze für eine "versickerungsfähige" Stadt
Von Wiener Voodoo-Klängen bis zur Bauernmusi

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Die Wallfahrtskirche Eichkögl mit dem neuen Kindergarten im Hintergrund. | Foto: RegionalMedien
12

Ortsreportage Eichkögl
Eine wirklich feine Wohngemeinde

Eichkögl mit seiner Pfarr- und Wallfahrtskirche "Klein Mariazell" liegt sanft eingebettet am Nordrand des Steirischen Vulkanlandes. Die Gemeinde entwickelt sich dank verschiedener Bauvorhaben stetig weiter. EICHKÖGL. Die Gemeinde Eichkögl im Norden des Bezirkes Südoststeiermark zeichnet sich durch die hervorragende Wohnqualität aus. Für den regen Zuzug ist unter anderem auch der stetige Ausbau der Infrastruktur verantwortlich. Der Ausbau des knapp vier Kilometer langen Weges vom Bachergraben...

  • Stmk
  • Südoststeiermark
  • Herwig Brucker
Anzeige
Die Riegersburg thront auf einem Vulkanfelsen und wacht über die Region mit Strahlkraft weit über alle Grenzen hinaus. | Foto: Vulkanland/Bergmann
7

Leben in Riegersburg
Die Tourismusgemeinde mit noch mehr Strahlkraft

Riegersburg hat sich selbst touristisch noch weiter aufgewertet. Mit dem gerade erst neu eröffneten Camping-Resort gegenüber dem Seebad dürften jährlich mehr als 35.000 Nächtigungen unter der Burg dazukommen. RIEGERSBURG. Die Erlebnisregion Thermen- und Vulkanland ist um ein touristisches Highlight reicher. Das steirische Familienunternehmen Gebetsroither und die Familie Liechtenstein haben das Camping-Resort Riegersburg gegenüber dem Seebad feierlich eröffnet. 35.000 bis 40.000 Nächtigungen,...

  • Stmk
  • Südoststeiermark
  • Heimo Potzinger

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.