Waldhäusl kontert
Auch Ramharter kritisiert FP-Position zur Windkaft
Die Stellungnahmen der FPÖ zu den aktuellen Klimaschutzdebatten und dem Ausbau der Windenergie im Bezirk verursachen durchaus einige politische Reaktionen. Waidhofens Bürgermeister Josef Ramharter konkretisiert nochmals Gottfried Waldhäusls differenzierte Position zum Wald, wenn es um unterschiedliche Betrachtungsweisen geht.
WAIDHOFEN/THAYA. Für Josef Ramharter ist ein Ja zur Windkraft im Bezirk alternativlos. „Wir haben es immer wieder durchgespielt. Windräder bringen günstigen Strom, sichern der Wirtschaft Standortvorteile und Arbeitsplätze. Für entsprechende Naturschutzmaßnahmen muss der Betreiber noch vor der Inbetriebnahme sorgen.“ Umso mehr wundert er sich über Gottfried Waldhäusl: "Bei Windkraft ist Waldhäusl ein Waldbeschützer, wie aus den aktuellen Aussendungen der FPÖ hervorgeht. Bei der Autobahn ist ihm Wald und Acker nicht mehr so wichtig."
Jedes Windrad verursache eine versiegelte Fläche in der Größenordnung von ungefähr 500 m2. Insgesamt ergäbe sich bei den 18 Windrädern somit eine Fundamentfläche in der Größenordnung von lediglich 9.000 m2.
"Beim Bau der Waldviertel-Autobahn würden insgesamt 20 Millionen m2 an Acker- und Waldfläche verbraucht und versiegelt werden. Das ist dann mehr als das 2.000-fache der Fläche bei der Windkraft,“ meint Bürgermeister Ramharter.
Waldhäusl: "Lasse mich nicht kaufen"
„Ich finde es generell bedenklich, wenn sich überparteiliche Organisationen, wie Zukunftsraum Thayaland oder Gemeinden in Form der Stadt- oder Gemeindenachrichten, sich hier pro Windkraft positionieren. (Die Kritik von Bürgermeister Josef Ramharter wurde vom Verein "KLar! - Klima- und Energiemodellregionen" versendet, Anm. d. Red.) Als Partei oder Privatperson darf, kann und soll jeder seine Meinung kundtun. Auf Gemeindekosten in Gemeinde- oder Stadtnachrichten für eine Seite Partei zu ergreifen, ist Missbrauch der Amtsgewalt. In meiner Zeit als Vizebürgermeister, in der ich auch für die Stadtnachrichten verantwortlich war, hat es so etwas nicht gegeben. Wenn ich Bürgermeister werde, wird es solchen Amtsmissbrauch nicht mehr geben," reagiert Gottfried Waldhäusl.
Zur Waldviertelautobahn sagt Waldhäusl: "Betreffend der Waldviertelautobahn halte ich fest, dass dieses Projekt Geschichte ist, weil die ÖVP es verhindert hat. Bei der damaligen letzten Variante, die gemeinsam mit der ÖVP festgelegt wurde, wäre diese durch kein Waldgebiet gegangen und damit auch kein einziger Baum geopfert worden."
"Ob es nun den Windkraftbefürwortern passt oder nicht: Windkraftanlagen haben im Wald nichts verloren. Ich lasse mich nicht kaufen.“
so Waldhäusl abschließend.
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