Red ma drüber
"Auch in Zeiten des Lockdowns wächst die Sehnsucht Volkskultur zu produzieren"
Das Almenland traf sich vor Kurzem wieder zu einem Zoom-Stammtisch "Red ma drüber", bei dem dieses Mal LR Christopher Drexler als Ehrengast teilnahm.
Ursprünglich aus Graz ist LR Christopher Drexler seit etwa einem halben Jahr Wahl-Passailer und daher interessiert an den aktuellen Entwicklungen in seiner Wahlheimat. Daher nahm der Landesrat am gestrigen Zoom-Meeting des Almenlandes "Red ma drüber" teil.
Als Landespolitiker hat Drexler die Ressorts Kultur, Europa, Sport und Personal über, deshalb beschäftigt er sich vor allem mit den Problemen der Kultur in der aktuellen Zeit. "Der direkte Austausch und Kontakt mit dem Publikum, vor allem im Kultur- und Sportbereich fehlt durch Corona", so Drexler im Zoom-Stammtisch mit dem Almenland. Daher wurden nun Förderrahmenrichtlinien geändert, um Storno- und Vorbereitungskosten hier abzudecken. "Das kulturelle Leben soll am Leben erhalten werden", so Drexler.
Er hebt aber auch die positiven Beispiele hervor, wie zum Beispiel die Initiative „Dahoam Steirern“ im letzten Jahr, die mit hunderten Videobeiträgen das kulturelle Leben in der schwierigen Zeit belebt hat. Denn "auch in Zeiten des Lockdowns wächst die Sehnsucht Volkskultur zu produzieren", weiß der Passailer Landesrat.
Was ist kulturell geplant?
Der Landesrat erzählt im Zoom-Stammtisch auch von neuen kulturellen Formaten, die für heuer geplant sind. "Es ist wichtig durch Maßnahmen die Schäden einzudämmen, neue Formate zu kreieren, aber auch Zuversicht zu verbreiten, um einen Weg aus der Krise zu finden", sagt der Landesrat. So ist beispielsweise eine "Steiermarkschau" geplant, die im Kunsthaus Graz, Museum für Geschichte und im Volkskundemuseum stattfinden soll. Ein mobiler Pavillion wird außerdem an vier Standorten in der Steiermark sein.
"Die jetzige Situation könnte auch für regionale Initiativen und kleinere Veranstaltungen eine Chance sein", meint Drexler.
Nachhaltige Wirkung der Krise
Im Gespräch mit dem Almenland geht Drexler auch auf die Langzeit-Auswirkungen der Corona-Krise ein, die noch nicht abzusehen sind. "Pause oder Langzeitschaden? Das sind die Fragen die alle bewegen. Jahrtausende war das Händeschütteln für uns ganz normal… ob sich das wieder mal einpendeln wird, weiß niemand", sagt Drexler.
Gerade in der Wirtschaft sei ein "solides Wachstum nach der Krise unumgänglich, denn wie sollen sonst die Schulden bedient werden? Also alles was jetzt nicht geht, sollte zumindest halbwegs nachgeholt werden – aus wirtschaftlicher Sicht", so der Landesrat.
Er betont auch, dass Bewegung im Freien ganz wichtig ist, wie etwa Schifahren oder Mountainbiken – weist aber auch darauf hin, dies mit Vorsicht bei Abständen und Kontakten zu genießen. "Durch die Pandemie sind Trends wie z.B. das Mountainbiking zusätzlich befeuert worden. Hier muss man aber mit Augenmaß, Fingerspitzengefühl hinsichtlich Berücksichtigung der jeweiligen Grundstückssituation und Wegsituation agieren." Gabriele Vorraber vom Waldverband ergänzt dazu: „Hier gibt es auch viele berechtigte Fragen seitens der Grundbesitzer“.
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