Gold! Gold!

- Künstler Kurt Stadler arbeitet mit vielen Materialien, unter anderem mit realem Gold
- hochgeladen von martin krusche
Ich hab Gold gefunden. Aber ich durfte es nicht mitnehmen. Leider. Haben Sie schon einmal „Nuggets“ gesehen? Ich meine jetzt nicht die gebackenen Hühnerstücke, sondern jene Goldklümpchen, wie sie da und dort aus Flüssen gewaschen werden.
Das ist nur einer jener grundlegenden Stoffe, mit denen Künstler Kurt Stadler arbeitet. Holz, Stein, anderes kommt hinzu. Nuggets und alte Goldgewichte sind Teil der Arrangements, die man ab Samstag Abend in Gleisdorf sehen kann.
An anderer Stelle türmt Stadler handgeschnitze afrikanische Holzhocker zu Türmen auf, die er – naheliegend – „African Towers“ nennt.
Ein irritierendes Spiel, das zwischen Kunsthandwerk, nützlichen Möbeln und touristischen Souvenirs den dekorativen Charakter der Stücke aufbricht. Warum er das tut? Na, läuft Ihnen Ihr Alltags nicht auch manchmal viel zu glatt? Ist das nicht die Rutschbahn, auf der es einen gelegentlich aus der Kurve haut?
Wir haben ja oft längst verlernt, was unseren Kindern kinderleicht erscheint: Das Staunen und Fragen, weil nichts als dauerhaft selbstverständlich gelten sollte. So gehen durch manche Neuarrangements der Dinge Blickwinkel auf, die wir sonst nur schwer fänden.
Kurt Stadler ist aber auch ein solider Handwerker, der sich auf seine Werkzeuge und Materialien versteht. Neben den arrangierten Dingen sehen Sie kunstvoll angefertigte Exponate.
An anderen Stellen greift er Legenden auf und setzt seine Reflexionen in Fotografien um.
Da gibt es also viel Staunenswertes in dieser kommenden Werkschau, mit der übrigens das Gleisdorfer Kunstsymposion ausklingen soll.
Am 7. und 8. September wird in der „Solarstadt“ kulturpolitisches Neuland erschlossen. „Regionalität und Realität // Globalität und Virtualität“ ist der Auftakt eines mehrjährigen Arbeitsprozesses in der Region. Details im Internet: http://www.van.at/see/wolf/set03/
Die Arbeiten von Stadler sind zum Teil Leihgaben, andrerseits Bestandteil der „Sammlung Wolf“, jener Kollektion, die -- wie kaum eine andere -- zeigt, was in der Steiermark nach 1945 an wesentlichen Dingen in der bildenden Kunst entstanden ist.
Kunstsammer Erich Wolf hat dazu übrigens auch einen feinen Katalog herausgegeben, der vor Ort kostenlos erhältlich ist.



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