Sanierungsfall
Im Freibad Passail gibt es heuer keine Badesaison
Dieser Tage wurde Kritikern die Möglichkeit gegeben, sich vor Ort ein Bild des desolaten Freibades in Passail zu machen. Der Schließung wird wahrscheinlich nichts mehr im Wege stehen können.
PASSAIL. Schon im letzten Jahr wurde erste sichtbare schwere Mängel festgestellt. Es traten Unmengen an Wasser aus. Durch einen Riss in der Beckenmauer verringerte sich der Wasserstand um rund ein Drittel. Dadurch war ein Anbringen der Reifen für die Einwinterung nicht möglich, da der Beckenrand dieses Gewicht nicht ausgehalten hätte.
Schäden nach 70 Jahren Nutzung
Dass es im Unterbau nach 70 Nutzungsjahren unter Einfluss der Witterungen, Wasser und Chemie zu einer Beeinträchtigung des Betons kommt, ist nachvollziehbar. So ist es nun weiters bei Frostaufbrüchen zu massiven Beschädigungen gekommen, da nicht nur die Fliesen runtergefallen sind, sondern der Beton zerbröckelt und rund herum hohle Stellen sind. Eine Not-Reparatur würde zumindest 50.000 Euro verschlingen und wäre wieder nur notdürftig und auch zeitlich vor Sommerbeginn nicht mehr möglich.
Auf 2025 warten und setzen
"Aufgrund der aktuellen Budgetlage und Wirtschaftslage ist dies einfach nicht machbar.", so Bürgermeisterin Eva Karrer. Und für alle die nun denken: "Warum nicht einfach wie jedes Jahr geringfügig sanieren und einfach aufsperren?"
Geht nicht und wäre unverantwortlich, es ist Gefahr in Verzug. Die Möglichkeit, dass der südliche Schwimmrand einbricht und jemand ernsthaft verletzt werden könnte, ist groß.
Mit der Nachbargemeinde Fladnitz wird es eine Kooperation geben. Die Nachbargemeinde ist auch die eingeschulte Gemeinde in der Mittelschule. Demnach werden die Gemeinden zusammen auch das schulische Schwimmen weiterhin ermöglichen: entweder in Passail am Badesee oder in Fladnitz an der Teichalm im Freibad.
Und da die Hoffnung zuletzt stirbt, vielleicht ist 2025 dann das Jahr, wo es sich zum guten wendet und alles unter Dach und Fach sein wird und sich die "hohen Wellen" wieder glätte.
Chronologie der letzten Jahre:
1950: Eröffnung des Freibades
1968: WC-Anlagen wurden gebaut
1973: Kabinentrakt wurde gebaut
1989: Endkommission abgenommen
2015: Eva Karrer wird Bürgermeisterin
2015-2021: Knapp 80.000 Euro wurden investiert, jetzt würden sich die Kosten jährlich mit 80.000 Euro zu Buche schlagen
2018: Drei Studien wurden in Auftrag durch Arch. Sperl erarbeitet
Die Minimalvariante würde 1 Million Euro kosten
Sanierung und Attraktivierung: 1,4 Millionen Euro
Ein Neubau und eine Attraktivierung des Freibades würde sich mit 1,7 Millionen Euro zu Buche schlagen.
2021: Hier wurden 38 Tageskarten im ganzen Jahr verkauft
2025: Vorläufige Planung für eine Umsetzung einer der geplanten Pläne.
Auch die Ukraine Krise und die Pandemie haben ihre Spuren für zukünftige Pläne durchkreuzt.
Auch interessant:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.