Kinderrechte
Kinder und Jugendliche setzten sich für ihre Zukunft ein
Zum Internationalen Tag der Kinderrecht haben wir uns im Bezirk Weiz umgehört, was den Kindern und Jugendlichen am Herzen liegt und wie in verschiedenen Gemeinden die Möglichkeiten der Mitgestaltung genutzt wird.
WEIZ/GLEISDORF/ST. RUPRECHT/RAAB. In einigen Gemeinden im Bezirk Weiz werden Kinder und Jugendliche schon seit vielen Jahren in die Ortsentwicklung eingebunden. Wir haben uns umgehört, was den Kindern und Jugendlichen am Herzen liegt. Klimaschutz, Nachhaltigkeit und eigene Ideen für den Ort, in dem man lebt, einbringen und umsetzen, aber auch der Informationsaustausch sind zentrale Themen für junge Menschen im Bezirk.
Jugendgemeinderat in Weiz
In der Bezirkshauptstadt Weiz finden im Jugendzentrum "area52" vier mal jährlich Treffen des Jugendgemeinderates (kurz JGR) statt. Zukünftig plant man, diese Treffen monatlich zu veranstalten. Die Jugendlichen werden eingeladen, über ihre Vorstellungen, Wünsche und Ideen zu sprechen und erhalten auch viele Informationen aus der Gemeinde. Derzeit sind 15 Jugendliche im JGR aktiv. Mitmachen kann man ab 13 Jahren. "Die Teilnehmer-Anzahl schwankt stark. Die Jugendlichen haben in der Schule viel zu tun und sind auch sonst sehr engagiert," erzählt Margit Ferstl, zuständig für Jugendbeteiligung in der Stadt Weiz.
Warum macht man beim JGR mit? "Wir möchten einfach mitreden, mitgestalten," erzählt Leona Zirm. Leonard Reisner dazu "Wir wünschen uns, dass wir gehört werden, unsere Ideen wahrgenommen und ernst genommen werden. Mir ist auch wichtig zu wissen, was in der eigenen Gemeinde los ist." Wie in anderen Bereichen geht es beim JGR auch um die Geselligkeit. Es werden Billard-Turniere organisiert und jetzt im Winter gibt es die Eisdisco in der Weizer Eishalle.
Die Jugendlichen sind sich einig, dass die Eltern eine wesentliche Rolle spielen, wenn es um Beteiligung geht. Wird es unterstützt, dass sich junge Menschen aktiv an der Gesellschaft aktiv teilnehmen.
Mach mit! Du hast eine Idee für die Stadt Weiz und möchtest beim Jugendgemeinderat mitmachen? Dann informiere dich unter #JungeStadtWeiz, #JugendhausWeiz oder jungestadt@weiz.at,www.weiz-jugend.at
Junge Menschen beteiligen sich in Gleisdorf
Auch in Gleisdorf dürfen und sollen sich die Kinder und Jugendlichen aktiv einbringen. Das Jugendforum "Plan G" in Zusammenarbeit mit der Auszeit hat es zum Ziel, die Ideen Jugendlicher im Alter von 12 bis 26 Jahren umzusetzen. Monatlich gibt es Workshops und Ausflüge, zu denen die jungen Menschen ihre Ideen mitbringen können, die dann auch mit einem eigens bestimmten Budget umgesetzt werden. Außerdem können Wünsche auch über die Facebook-Seite der Auszeit bzw. der Stadtgemeinde Gleisdorf eingebracht werden. Ein Projekt war beispielsweise das FIFA Turnier, das mithilfe einer externen Agentur veranstaltet wurde.
Ein Kindergemeinderat geht in die nächste Generation
Bereits 2021 startete die Gemeinde St. Ruprecht an der Raab mit dem ersten Kindergemeinderat. Nun soll den nächsten Kindern die Chance gegeben werden sich aktiv in das Gemeindeleben einzubringen. Der KiGRa 2.0 soll die tollen Errungenschaften der letzten KiGRa-Jahre fortsetzen und gemeinsame Ausflüge und tolle Projekte in den Vordergrund stellen.
"Derzeit starten wir gerade den neuen Kindergemeinderat 2.0. Wir sind sehr stolz auf unseren Kindergemeinderat. Die Kinder lernen hier, was Verantwortung bedeutet und wie man mit dieser umgeht. Unter dem Motto 'Kinder planen für Kinder', sind in den letzten zwei Jahren schon tolle Projekte entstanden, daher freue ich mich schon wieder mit dem neuen Kindergemeinderat zukünftige Projekte und Vorhaben zu entwickeln," erzählt Franz Nöhrer, Bürgermeister von St. Ruprecht/Raab.
Auch die Kinder sind begeistert. „Beim Kindergemeinderat, treffen wir uns sechs bis acht Mal im Jahr. Wir lernen zusammenzuhalten, die Umwelt zu schützen und Verantwortung zu übernehmen. Gemeinsam entwickeln wir Projekte. Das macht uns allen extrem viel Spaß!“ erzählt Lukas Nöhrer, Kinderbürgermeister.
Das bereits eingespielte Betreuer:innenteam rund um die Gemeinderätinnen Helene Fuchs und Alexandra Szumer wird auch dieses Mal den Kindern tatkräftig zur Seite stehen. Tanja Oberwalder von der Landentwicklung Steiermark freut sich ebenfalls sehr darauf gemeinsam mit dem Betreuer:innenteam und den Kindern neue Projektideen zu entwickeln und gemeinsam umzusetzen.
Der Auftakt fand, wie auch bereits bei der ersten Generation, im Rahmen einer Vorstellung des Kindergemeinderates an den Volksschulen Rollsdorf und St. Ruprecht/R. statt. Dieses Mal sollen vor allem die Kinder der aktuellen 3. Schulstufe von der Beteiligungsmöglichkeit angesprochen werden. Im Rahmen einer Präsentation wurden den Kindern die wichtigsten Eckpunkte des Kindergemeinderates erläutert.
Kinderbürgermeisterin oder Kinderbürgermeister werden
Auch dieses Mal warten mit der Wahl zum Kinderbürgermeister und zur Kinderbürgermeisterin und der feierlichen Angelobung wieder besondere Highlights auf die Kinder. Und wie konnten sich die Kinder nun anmelden? Direkt nach dem Vortrag wurde ihnen ein Anmeldeformular mit nach Hause gegeben.
"Im Namen der gesamten Gemeinde möchte ich mich herzlich bei unserem ersten Kindergemeinderat bedanken. Eure Kreativität und Motivation werden uns noch lange im Gedächtnis bleiben," freut sich Bürgermeister Franz Nöhrer über die gelungene Aktion.
Mia Ayleen Kulmer, Kinderbürgermeisterin der Marktgemeinde St. Ruprecht/R.: „Den Kindergemeinderat St. Ruprecht/R. gibt es seit Herbst 2021. Es gab auch eine Angelobung Anfang Oktober. Die Angelobung ist eine Feierlichkeit für den gesamten Kindergemeinderat. Ab diesem Zeitpunkt sind wir offiziell die Vertreter und Vertreterinnen aller Kinder im Alter von 8-12 Jahren in der Gemeinde. Das ist eine besondere Ehre.“
Hannah Bierbauer, Vizebürgermeisterin in St. Ruprecht/Raab: "Wir Kinder standen bei der Angelobung im Mittelpunkt, das war ein besonderes Erlebnis, das unvergesslich bleibt.
Für mich war es wichtig, dass wir eine Stimme hatten und wir gemeinsam auch einige Projekte umgesetzt haben, wie zum Beispiel das Hüpfkissen."
Kinder und Jugendliche wollen sich beteiligen und sie wünschen sich mit ihren Anliegen ernst genommen zu werden. Wenn man die Ergebnisse ihrer Arbeit sieht, ist das eine Aufwertung für alle Generationen.
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