Kunst kommt NICHT von „können“
Tut mir leid, Leute, das wird ja gerne dahergeredet, Kunst komme von „können“, aber da verwechselt man die Begriffe.
Eine Batterie kann in der Taschenlampe stecken, Ihre Badewanne füllen oder als Artillerie-Einheit großen Krach schlagen.
Ein Hahn kann krähen oder Wasser liefern und so weiter und so fort. Gleiche Worte, verschiedene Begriffe…
Wenn etwas eine Kunst ist oder keine Kunst ist, meinen wir damit „Kunstfertigkeit“, also die Fähigkeit, etwas gut oder schlecht zu machen. Was aber die Kunst als Gegenwartskunst ist, handelt von ganz anderen Zusammenhängen.
Ich verstehe freilich die landläufige Verwechslung. Wo jemand, mangels Kenntnis und Sachverstand, bei so manchen Werken denkt oder laut sagt: „Das kann ich auch!“, meint er meist: „Das ist keine Kunst!“ im doppelten Sinn.
Also ist die Rede von
a) „Sowas ist ja kein Kunstwerk“ und
b) „Sowas kann eh jeder“.
Ist das so? Denn ich hab noch nie erlebt, daß jemand nach solchen Behauptungen den Beweis antritt und auch nur ansatzweise kann, was er zu können behauptet.
Mehr noch, viele Menschen von denen, die so daherreden, sind nicht einmal fähig, in halbwegs geraden und nachvollziehbaren Sätzen zu äußern, was sie eigentlich genau meinen, wenn sie sowas sagen.
Aber was ist nun Kunst?
Kunst ist ein menschliches Symbol- und Kommunikationssystem, in dem wir Fähigkeiten üben, verfeinern, für deren Entwicklung Sie sonst im Alltag meist wenig Anlaß finden.
„Zu was brauch ma des?“ Genau! „Zu was“ brauchen wir die Fähigkeit zu Kommunizieren und uns auszudrücken? Geben wir einfach allen eine Keule in die Hand und schauen wir wer übrig bleibt.
Scherzchen beiseite! Was Kunst ist, vor allem auch: WANN Kunst ist, darüber werde ich hier weiter die eine oder andere Notiz vorlegen.
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