Kindergarten-Gruppengröße
Land gönnt Gemeinden Pause beim Verkleinern
- Auf beste Betreuung setzt man in der Stadtgemeinde Weiz.
- Foto: Stadtgemeinde Weiz/H. Eisenberger
- hochgeladen von Markus Kopcsandi
Ein zeitlicher Puffer soll den Gemeinden in Zeiten der finanziellen Engpässe beim Verkleinern der Kindergartengruppen den Stress nehmen. MeinBezirk befragte dazu u. a. Gemeindespitzen des Bezirks Weiz.
STEIERMARK/BEZIRK WEIZ. Die geplante Reduktion der Gruppengrößen in den steirischen Kindergärten wird später umgesetzt als geplant. Bildungslandesrat Stefan Hermann (FPÖ) und LH-Stellvertreterin Manuela Khom (ÖVP) begründen dies u. a. damit, dass man Gemeinden beim Ausbau eine "Verschnaufpause" geben wolle.
Um das Personal zu entlasten und die Betreuungsqualität zu verbessern, wurde in der Steiermark vor zwei Jahren eine schrittweise Verkleinerung der Gruppengrößen in Kindergärten beschlossen. Seit dem Betreuungsjahr 2023/24 werden die Gruppen pro Jahr um ein Kind verkleinert, von 25 auf 20 bis zum Jahr 2027/28 – so der ursprüngliche Plan.
- Auch im Haus des Kindes in Gleisdorf soll es den Kindern in pädagogischer Hinsicht an nichts fehlen.
- Foto: Haus des Kindes
- hochgeladen von Markus Kopcsandi
Novelle räumt Gemeinden noch Zeit ein
Eine geplante Novelle sieht nun vor, dass die nächste Absenkung auf 21 Kinder nicht im kommenden, sondern erst im Betreuungsjahr 2028/29 kommen soll, die Reduktion auf 20 Kinder im Kindergartenjahr 2031/32.
"Weniger Kinder pro Gruppe bedeuten mehr Nähe und mehr Gesprächsmöglichkeiten – eine ruhigere Lernumgebung. So entstehen stärkere Bindungen, intensivere Bildungsprozesse und ein Umfeld, in dem Kinder sich sicher fühlen und ihre Fähigkeiten entfalten können", so Carmen Kapper, Kindergartenleiterin im Haus des Kindes in Gleisdorf. Im Gemeindegebiet von Gleisdorf werden in 16 Gruppen 322 Kinder in den sechs Kindergärten und in der Kinderkrippe betreut.
Einfach nicht stemmbar
Bezüglich der Verkleinerung der Gruppen sei man laut Bürgermeister Christoph Stark am Weg der Umsetzung. Dass die Realisierung der Herabsetzung der Gruppengrößen verschoben wird, sei für viele Gemeinden ein Vorteil. „Das Schaffen zusätzlicher Flächen ist für einige Gemeinden derzeit einfach nicht stemmbar“, steht für Stark fest.
In Gleisdorf habe man derzeit in Sachen Kinderbetreuung niemand auf der Warteliste, aber natürlich müsse man wieder die neue Einschreibung und Bedarfslage abwarten.
„Zum Thema Kindergarten schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Als Elementarpädagogin begrüße ich die mit der Verringerung der Gruppengrößen einhergehende pädagogische Qualitätssteigerung in den Kindergärten“, erzählt Bettina Bauernhofer, Bürgermeisterin von Weiz.
Eine echte Herausforderung
Sie sagt auch: „Als Bürgermeisterin ist mir auch klar, dass diese Maßnahme die Gemeinden durch den dadurch entstehenden erweiterten Raum- und Personalbedarf vor echte Herausforderungen stellt.“ Die Stadt Weiz errichtet derzeit einen neuen Kindergarten mit Kinderkrippe für 110 Kinder in der Dr.-Eduard-Richter-Gasse.
- Die Eröffnung des modernen Kindergartens feierte man im Vorjahr in Strallegg.
- Foto: Kurt Elmleitner
- hochgeladen von Barbara Vorraber
„Eine Verkleinerung der Gruppen steigert die Qualität“, ist sich Stralleggs Bürgermeisterin Anita Feiner sicher. Im Vorjahr hat man den neuen dreigruppigen Kindergarten, das Investitionsvolumen betrug 3,1 Millionen, eröffnet. Die neue Infrastruktur sei aufgrund des Bedarfs ohnehin nötig gewesen und nur durch Fördermittel von Bund und Land möglich geworden.
Feiner betont, dass man sich bezüglich der Situation mit der Gruppengröße auch mit zusätzlichem Personal behelfen könne, wobei natürlich auch diese Lösung Geld koste. „Klar ist, dass die Gemeinden die zusätzlichen Kosten nicht alleine stemmen können“, unterstreicht sie.
Das könnte dich auch interessieren:
MeinBezirk auf
MeinBezirk als
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.