Raabklamm 2.0
Rund 100.000 Euro werden heuer ins Naturjuwel investiert
Das Leader-Projekt "Raabklamm 2.0" wurde nun von den sechs Raabklamm-Gemeinden vorgestellt. Heuer fließen noch rund 101.700 Euro in das Projekt. 60 Prozent werden vom Land Steiermark bzw. der Europäischen Union gefördert.
WEIZ. Um die beliebte Raabklamm auch in Zukunft zu schützen und gleichzeitig nützen zu können, setzen die sechs Raabklamm-Gemeinden Mitterdorf an der Raab, Mortantsch, Gutenberg-Stenzengreith, Naas, Passail und Weiz über das gesamte Jahr 2022 hinweg gemeinsam ein großes Nachhaltigkeitsprojekt um.
Die Raabklamm ist nicht nur die längste Klamm Österreichs, sondern auch Teil von Natura 2000 - dem EU-weiten Netzwerk für Tausende Schutzgebiete. Ausgewiesen als Vogelschutz- und Fauna-Flora- Habitat-Gebiet, müssen die Große und Kleine Raabklamm besonders geschützt werden. Zeitgleich nutzen laut einer Besucherstromanalyse jährlich rund 9.000 Besucher:innen in ihrer Freizeit die zahlreichen Wanderwege des Naturjuwels.
"Genau diese beiden Aspekte - Naturschutz und Naturerlebnis - möchten wir mit diesem Projekt nachhaltig miteinander verknüpfen, um so auch in Zukunft die Raabklamm zu erhalten und gleichzeitig den Menschen einen Besuch dieses besonderen Gebiets zu ermöglichen.“
Erwin Eggenreich, Bürgermeister
Erwin Eggenreich ist als Bürgermeister der Stadtgemeinde Weiz und aktuell Vorsitzender der sechs Raabklamm- Gemeinden.
Erneuerungen der Hinweistafeln
"Die Hinweistafeln entlang der Großen und Kleinen Raabklamm werden erneuert und auch zusätzliche Schilder aufgestellt. So finden alle Besucher:innen den Weg zur und durch die Raabklamm“, freut sich Thomas Derler, Bürgermeister von Mitterdorf an der Raab, über das neue, moderne Wegeleitsystem. Dieses führt z.B. die Gäste zukünftig vom Parkplatz beim Kindergarten mit öffentlichem WC, 118 Autoabstellplätzen und SB-Automaten in die Kleine Raabklamm (Ersatz für den Parkplatz beim Eingang ins Bärental).
Neue Einstiegsstellen
"Im Ortsteil Grillbichl gibt es nun eine zusätzliche Möglichkeit in die Raabklamm einzusteigen. Nach dem Stausee in Haselbach wurde pünktlich zum Start der Wandersaison für die Besucher:innen ein naturnaher Parkplatz errichtet."
Peter Schlagbauer, Bürgermeister von Mortantsch
Zusätzlich gibt es in der Gemeinde bei der Einstiegsstelle Jägerwirt eine besondere Neuerung - ebenso bei der Stoffmühle (Gutenberg-Stenzengreith). Bei beiden Einstiegstellen wurde eine innovative Infrastruktur für die Grundbedürfnisse geschaffen. Das dies notwendig ist, haben die letzten Jahre gezeigt. Verunreinigungen entlang der Wanderrouten sollen nun der Vergangenheit angehören, wie Vinzenz Mautner, Bürgermeister von Gutenberg-Stenzengreith, erzählt: "Mit den öKlos haben wir erstmals barrierefreie Komposttoiletten in der Oststeiermark errichtet. Im Projekt wird nun ein Jahr lang ausprobiert, wie gut diese von der Bevölkerung angenommen werden. Es wurde sogar eine eigene Online-Umfrage dazu eingerichtet.
Teilnehmen kann man direkt vor Ort oder aber auch danach über https://tinyurl.com/4mr8mad4.
Um einen geruchsneutralen und sauberen Besuch der öKlos zu gewährleisten, wurde mit der DLG Weiz ein soziales Unternehmen aus der Region mit der regelmäßigen Reinigung beauftragt.
Weiter Infrastruktur-Maßnahmen
Ergänzend werden noch weitere Infrastruktur-Maßnahmen umgesetzt, wie Bernhard Ederer, Bürgermeister von Naas, erzählt: "Gemeinsam mit den Nahversorger:innen, Selbstvermarkter:innen und Landwirt:innen entlang der Raabklamm werden wir in Workshops Lösungen erarbeiten, wie auf unkomplizierte Art und Weise den Raabklamm-Besucher:innen naturnahe Verpflegungsmöglichkeiten angeboten werden können.“
"Zusätzlich entsteht bei der Einstiegstelle Arzberg ein Jausenplatz mit Sitzgarnitur, Liegen und mobilen Bäumen. Hierdurch kann jede Besucherin und jeder Besucher in gemütlicher Atmosphäre die Jause genießen und Kraft tanken", berichtet GR Franz Klammler in Vertretung von Passail-Bürgermeisterin Eva Karrer von weiterer Infrastruktur. Ergänzend werden kleinere Jausenstationen mit Sitzbänken und -tischen aus regionalem Holz bei den Einstiegen Stoffmühle und Weiz errichtet.
Waldlehrpfad wird erneuert
"Doch all diese Maßnahmen sind uns noch nicht genug", wie Nicole Hütter, Projektleiterin und Mitarbeiterin der Energieregion Weiz-Gleisdorf, stolz erzählt. "Auch der beliebte, aber in die Jahre gekommene Waldlehrpfad von Weiz nach Mortantsch wird erneuert und in der Klamm eine Besucherstromanalyse durchgeführt." Hierdurch werden wichtige Informationen für weitere, zukünftige Maßnahmen gewonnen. Abgerundet wird das Projekt durch die Einbeziehung eines wahren Experten der Raabklamm: Franz Schlögl vom Infozentrum Raabklamm-Gutenberg wird die fachliche Unterstützung sowie bauliche Umsetzung ausgewählter Maßnahmen vor Ort durchführen.
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