Lokales
Gleisdorfs Baustellen
Man muß es nicht bemerken, aber es könnte einem beim Blick auf die Stadt nützlich sein. Wer sich von einer Baustelle gestört fühlt, ärgert sich über die Einschränkung von Komfort, den es ohne die Baustelle gar nicht gäbe.
Ich denke, man nennt das ein Dilemma. Aber damit sollten wir Kinder des Wohlstandes zurechtkommen. Es dauert ja nicht ewig. Und für mich dauert es lange genug, damit ich mir in Ruhe ansehen kann, was im Bauch einer Stadt an Infrastruktur hergestellt werden muß, damit ich jene Annehmlichkeiten genießen kann, die ich für selbstverständlich halte.
Gleich vorweg und über allem: Praktisch grenzenlos gutes Wasser aus den drei Wasserhähnen meines Haushalts. Und wie viele Stunden pro Jahr fällt der Strom aus? Kaum der Rede wert. So geht’s dahin...
Wie erwähnt, ich sehe mir die Details gerne genauer an, zumal das hier meine letzte Chance ist. Ich bin Ende 60 und wenn diese Gleisdorfer Künetten demnächst zugeschüttet werden, wird sie einige Jahrzehnte lang niemand mehr aufgraben; von ein paar Stellen vielleicht abgesehen, falls wo Defekte auftauchen.
Mich fasziniert das. Wasser, Fernwärme, Elektrizität, Datenleitungen aus Glasfaser, dazwischen allerhand Kabelwerk der Meßtechnik zur Kontrolle. Schieber, Kupplungen, Hydranten. Es ist ziemlich komplex. (Wie man das alles koordiniert, ist mir völlig schleierhaft.)
Als mir Anfang Juni 2023 Markierungen auffielen, die entlang der Schillerstraße mit Farbspray angebracht worden waren, wurde ich neugierig. Als ich bald darauf eine große Ramme sah, mit der Bohlen in den Boden gehauen wurden, um Baugrubenwände zu sichern, hab ich beschlossen, diesen ganzen Prozeß im Internet zu dokumentieren.
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